Ich habe in diesem Juni mit der Wollwäsche angefangen und mich für die Kaltwäsche entschieden. Zuerst hatte ich Schwarzkopfschaf, dann Heidschnucke und schließlich Merino (wahrscheinlich einen deutschen Merino-Mix, aber herrlich weich). Ich bin bei allen 3 Sorten bei der Kaltwäsche geblieben, obwohl die Schnucke (wird ja nur alle 2 Jahre geschoren) wirklich ziemlich staubig und sandig war.
Was ich festgestellt habe, ist, dass die Wolle sauberer wird, wenn man sie mindestens einen Tag lang in Regenwasser einweichen lässt. Es löst sich viel Wollfett und viel Schmutz. Ist sie Wolle ziemlich staubig oder sehr fettig, darf sie auch gern 2 Tage weichen. In der Wohnung hätte ich ehrlich gesagt nicht viel Lust auf die Wollwäsche, aber draußen im Garten geht es prima. Wenn man Regenwasser hat, kann man auch viel Spülen bzw. die Wolle von Kübel zu Kübel in jeweils frischem Wasser weichen lassen. Je öfter man das macht, desto sauberer. Die Gefahr des Filzens ist meiner Meinung nach so nicht gegeben, auch meine Merino(Mix) ist locker und fluffig. Ich weiß, viele schwören auf Heißwäsche, das erfordert aber viel Aufmerksamkeit und bei größeren Mengen ist das viel Arbeit bzw. bei den Mengen die ich pro Tag gewaschen habe, wäre es kaum zu schaffen gewesen. Wie immer ist die Entscheidung Heiß- oder Kaltwäsche eine Geschmacksache bzw. der vorhandenen Möglichkeiten.
Ich habe meinen Kübeln nur aufgekochten Sud aus Waschnüssen zugefügt, das habe ich bei
Ulrike so gelesen und bin sehr gut damit zurecht gekommen. Das Waschwasser darf dann auch in den Garten und hat meine Rosen sehr glücklich gemacht und einem kränklichen Tannenbaum das Leben gerettet
. Nach dem Waschen habe ich meine Wolle in Gardinenwaschnetzen ausgeschleudert (den Tipp habe ich aus einem Forum oder einer Mailingliste), das verkürzt die Trockenzeit um gut und gern 2 Tage
Restlos sauber konnte ich meine Wolle nicht bekommen, auch in meinen gefärbten Wollen (die ja beim Färben sozusagen eine weitere Heißwäsche bekommen) sind noch ein paar Krümelchen und Hälmchen, die aber beim Kardieren oder Spinnen heraus springen. Mir genügt das aber so, und der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen.
In meine Waschmaschine würde ich die Wolle nicht geben. Meine Maschine ist ziemlich neu und das was bei meinen Wollwäschen draußen an Wollfett und Bodensatz im Kübel klebte, würde ich nicht in meiner Maschine haben wollen
. Auch hätte ich trotz Wollwaschgang Sorge, dass die Wolle anfilzen würde. Ich habe in diesem Sommer ein große Menge gewaschener Wolle von einer Spinnerin bekommen, die ihren Wollüberschuss abgegeben hat, teilweise war diese leider ziemlich angefilzt. Das ist so schade und macht viel Mühe, die Fasern wieder brauchbar zu machen. Ich vermute, dass diese Wolle auch ein "Waschmaschinenopfer" ist. Mit Maria habe ich Wolle getauscht, von ihr habe ich handgewaschene Wolle bekommen, die wunderbar war. Deshalb bin ich auch in Hinsicht auf die Wolle sehr skeptisch, was die Maschinenwäsche angeht ....