Zitat:
Gerade war ich auf der Seite der Naturfasermühle und war erstaunt das die angeben Verlust 20 -53% während der Verarbeitung.
Die Angabe, auf die sich mietz bezieht findet Ihr unten auf folgender Seite:
http://www.naturfasermuehle.de/html/produkte.htmlDort haben die Mitarbeiter eigentlich schon sehr gut erklärt, wie es zu dem Gewichtsverlust kommt. Wobei sie im unteren Text von "Rohwolle" reden aber drüber erklären, wie man die Wolle vorher behandeln und waschen muss, bevor sie die verarbeiten können, ist mir nicht so ganz klar, ob sie bei den %-Angaben schon von gewaschener und vorsortierter oder vom kompletten Vlies, wie's vom Schaf kommt, ausgehen.
Zitat:
Ist das tatsächlich so viel ?
Musste da jetzt schon etwas schmunzeln, dass Du die Angaben der Faserverarbeitungsprofis von der Naturfasermühle als Spinnanfänger und Neuling in der Wollverarbeitung "anzweifelst". Besonders weil sie das auf der Seite wirklich gut erklärt haben, woher die Verluste kommen.
Naja, man kann halt nicht Hunde mit Katzen - pardon Deine Wauwau-Haare mit Schafwolle vergleichen ... das ist von der Art und den Eigenschaften etwas total anderes. Ein Hauptunterschied ist dabei wohl das Wollfett, Fellaufbau, Haltung, "Ernte" .... ein Schaf ist halt selten ein Schoßhündchen, was mit in der Wohnung lebt und bei Herrchen mit im Bett schlafen darf...
Wenn ich als Handspinner Rohwolle verarbeite, einfach weil es einen fasziniert einen Entstehungsprozess von Anfang bis zum Ende selbst zu durchlaufen... dann kann ich mir auch den Luxus leisten, nur die Sahnestückchen von einem Schafwollvlies zu verarbeiten und die minderwertigen Teile des Schafwollvlieses andersweitig zu entsorgen.
Als Anfänger (und da nehme ich mich nicht aus, wenn ich so an meine ersten Rohwollverarbeitungserfahrungen denke) macht man oft den Fehler, möglichst viel Fasern von einem Vlies verarbeiten zu wollen. Damit tut man sich keinen Gefallen (denn dann ist das wirklich eine gruselige Plackerei, die man nicht gerne macht) ... zumal man dann wahrscheinlich auch den Fehler macht, die unterschiedlichen Qualtitäten nicht zu trennen sondern gemeinsam zu verarbeiten und dann eine eher schlechtere Mischqualitätbekommt, als wenn man sich nur die besten Stücke rauspickt.
Auf diese Weise können dann durchaus noch viel größere Gewichtsverluste entstehen!
Wenn Du die Möglichkeit hast, mal eine erfahrene Spinnerin zu einer Schur zu begleiten und ihr beim (Aus-)Sortieren eines Schafwollvlieses und später noch beim Waschen und der Weiterverarbeitung über die Schulter zu schauen, dann tu das unbedingt.
Als man mir das das erste Mal zeigte, ging mir so richtig ein Licht auf. Wobei man das wirklich sehen und begreifen (=befühlen) muss, dass lässt sich eigentlich gar nicht mit Worten beschreiben.