im alten Forum geschrieben am 16.06.2005 - 18:43
Friedoline schrieb
Die ganze Wolle ist vollkommen mit winzigsten Heu- und Graspartikeln durchsetzt |
ooooohhh ... das hast Du ja schon den bösen, bösen Feind eines jeden Spinners und Filzers kennengelernt.
Eine solche Wolle zu verarbeiten macht wirklich keinen großen Spaß.
Eigentlich kann man da nur empfehlen, dass man
solche Wolle möglichst meiden sollte.
Was man nun dagegen tun kann? Mir fällt dazu folgendes ein:
Die Wolle ausklopfen. Das erste Mal am besten gleich vor dem Waschen, damit die Teile die nur oberflächlich/lose darin hängen herausfallen können und nicht durch das Waschen weiter in die Fasern eingearbeitet werden.
Dazu die Wolle auf einem Rost o.ä. ausbreiten; nicht übereinander, nur 1 Lage! Schnittseite nach oben, Spitzen nach unten. Und dann mit einer Rute o.ä. ausklopfen.
Ggf. nach dem Waschen + Trocknen Vorgang wiederholen.
Wenn nur bestimmte Partien mit Pflanzenkram verschmutzt sind oder der Grad der Verschmutzung unterschiedlich ist, lohnt es
auf jeden Fall, die Wolle vor dme Waschen diesbezüglich zu sortieren und die Partien getrennt zu waschen.
Ansonsten kann einem nämlich eine kleine stark verschmutzte Partie den ganzen Waschgang verderben, wenn sich nämlich der ganze Pflanzenkram beim Waschen schön gleichmäßig über die ganze Wolle verteilt.
Ganz feiner Kram fällt evtl. auch beim Auseinanderzupfen der Wollstapel, ein bißchen (ultra-feines) beim Kardieren u. evtl. auch beim Spinnvorgang heraus. Garantiert werden kann das aber nicht und es vermindert höchstens das Auftreten ...
Ansonsten arbeitet man beim Kardieren die Pflanzenteile eigentlich eher mehr in die Fasern ein, als dass es besser werden würde.
Da bleibt einem eigentlich zum Schluss nur noch übrig
jedes kleines Stückelchen möglichst vor dem Kardieren (auf jeden Fall vor dem Verspinnen)
einzeln herauszupicken oder -klauben ... wenn man so viel Geduld oder Zeit dafür erübrigen mag.
Wenn man die Pflanzenteile einfach ignoriert und mit in das Garn einspinnt, sollte man es sich anschließend sehr gut überlegen, ob man daraus etwas fertigt, was man noch anziehen oder gar auf der Haut tragen möchte.
Die weicheste nur flauschigste Wolle kann nämlich so durch die Pflanzenteile zu einer wirklich kratzigen Angelegenheit werden.
Wenn es nicht gerade was sehr besonderes ist, mache ich mir keine Mühe mehr mit stark verschmutzter Wolle. Entweder lasse ich's von vorneherein bleiben u. sie kommt mir nicht in's Haus oder sie wird aussortiert und
als Stopfwolle oder zum Spinnen von
Teppichgarn,
Garnen für Sofa u. Sitzkissen und ähnlich
hautfernen Teilen beiseite gelegt.
Durch die Verwendung von
Wollkämmen und der eigenen Herstellung von Kardenband, soll man das Pflanzenübel in der Wolle auch sehr gut eliminieren können (in Ermangelung von Wollkämmen habe ich das aber selbst noch nicht ausprobiert).
puhhhh ... das ist jetzt alles, was mir spontan zu dem Problem eingefallen ist.
Was macht Ihr gegen/bei pflanzenkram-verseuchter Wolle?