Ich habe hier noch einige Vliese vom Jakobsschaf vom Vorjahr liegen und ich gestehe es - ich habe sie, weil ich ohnehin gleich großzügig aussortiert habe - ungewaschen eingelagert (nein, ich habe keine eigenen Schafe, sondern nur den Hals nicht voll genug bekommen, als ich bei der Schur dabei war). Teilweise liegen Sie in Microfaser Bettbezügen, teilweise in Leinensäcken, wie man sie früher für Mehl verwendet hat. Aufgrund Eurer Posts habe ich sie nun kontrolliert und festgestellt, dass nichts dabei verharzt ist. Und Ungeziefer hat sich auch keins eingenistet. Werde sie nun aber doch nach und nach waschen.
Das Verharzen liegt möglicherweise am Anfangsfettgehalt der Wolle. Was ich mir aber auch vorstellen kann, ist ein "Schwitzen" der Wolle - also das luftdichte Wegpacken der Vliese, eventuell in Verbindung mit Wärme, so dass sich das Lanolin anlöst und wieder festbackt.
Der Test mit dem Spülmittel hat mich übrigens nicht sehr überzeugt. Die Waschmaschinenladung Wolle ist mehr verfilzt als mit dem Feinwaschmittel. Auf lange Sicht gesehen ist Spülmittel oder Soda sicherlich die billigere Methode. Aber da mein Vorrat an zu waschender Wolle mangels eigener Schafe auch mal ein Ende nehmen wird, werde ich wohl erstmal beim Feinwaschmittel bleiben, zumal nur minimale Mengen benötigt werden.
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