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 Betreff des Beitrags: Re: Brennnessel-Fasern
BeitragVerfasst: Di 21. Okt 2014, 08:58 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 27. Mär 2009, 15:42
Beiträge: 527
Wohnort: Cottbus
Lieber Wolfgang,

Deine Ausführungen klingen sehr spannend!! Ich hoffe, Du wirst uns über den Fortgang Deines Patentverfahrens hier auf dem Laufenden halten. Auch wenn Dein Verfahren zur industriellen Reife kommt und Du als Revolutionär der deutsche Textilproduktion in die Geschichte eingehst! (Und das meine ich nur halb spaßig 8-) )
Vermutlich darfst Du ja auch wenn Dir das Patent erteilt wird, nicht gleich ein Buch über die Küchenvariante schreiben, oder? Na, jedenfalls drücke ich Dir ersteinmal die Daumen, daß das Verfahren erfolgreich ist und Du für Deine Mühen ordentlich entschädigt wirst!

_________________
LG,

Vlasta
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 Betreff des Beitrags: Re: Brennnessel-Fasern
BeitragVerfasst: Di 21. Okt 2014, 11:51 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 1. Jan 2014, 18:20
Beiträge: 88
Wohnort: Am Rande der schwäbischen Alb, direkt neben Outlet City Metzingen
Ich auch!

Übrigens hatte ich nach einem Winter mal Brennnesselfasern einfach auf der Wiese stehen sehen. Vielleicht war da wenig Schnee? Weiß ich nicht mehr. Jedenfalls war einfach alles von den Pflanzen verschwunden, bis auf sehr standfeste Teile, so eine Art Skelett. Oder war das etwas anderes als die Fasern?
Leider habe ich es nicht näher in Augenschein genommen.

Ulrike

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 Betreff des Beitrags: Re: Brennnessel-Fasern
BeitragVerfasst: Di 21. Okt 2014, 20:54 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
dann heisst warnte, wir Spinner sind ja geduldig.. nä :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Brennnessel-Fasern
BeitragVerfasst: Mi 29. Okt 2014, 14:41 
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Akha-Spindel

Registriert: Mo 4. Jul 2011, 01:29
Beiträge: 86
Hallo Faserfreunde,
inzwischen bin ich etwas schlauer über das Patentverfahren geworden. Nach 18 Monaten wird das Verfahren veröffentlicht. Also eineinhalb Jahre muß man sich gedulden. Nach 18 Monaten kann ich dann eine Patentschrift erhalten oder auch nicht. Eine Vorraussetzung wird wahrscheinlich schwierig zu erfüllen sein und dieses muß ich noch über einen Rechtsanwalt klären. Um ein Patent zu bekommen, muß ein Verfahren völlig neu sein und über den Stand der Technik hinausgehen. Bei Verfahren weiß ich das nicht genau, denn die Einzelschritte wie schrauben, schmelzen, walzen, pressen o. ä. sind altbewährte Methoden, die bei Erfindungen oft eine Rolle spielen. Beispielsweise waren die Streichhölzer auch ein Patent, jedoch die Arbeitsschritte zur Erzeugung eines Streichholzes waren altbekannte Arbeitsschritte um ein Hölzchen in die entsprechende Form zu bringen, als auch eine brennbare Paste am Stabende anzubringen. Hier war das Ergebnis der Arbeitsschritte neu.

Bei einem Verfahren spielt dann oft die Anordnung der Arbeitsschritte eine wesentliche Rolle, ob man Erfolg hat oder auch nicht. So weit ich weiß, ist mein Verfahren auf Brennesseln nie angewendet worden und die einzelnen Komponenten oder Arbeitsschritte des Verfahrens sind bei mir keine wirklich neuen Techniken. Nur das Rezept, also die Anordnung der Einzelschritt an sich in Bezug auf Brennesseln und Anwendung ist wahrscheinlich neu. Ob ein erfolgreiches neues Rezept, was man ja auch als Verfahren ansehen kann, patentierbar ist, weiß ich noch nicht. Ich weiß allerdings, daß man sogar Küchenrezepte als auch Strickmuster rechtlich schützen kann.

Spinnliesel hat geschrieben, was sie im Winter beobachtet hat und kann sie bestätigen. Nach dem ersten Frost faulen innerhalb der nachfolgenden Tage die Rindenbestandteile und auch die Fasern sehr schnell weg und das Holz der Stiele bleibt übrig. In einen schottischen Beitrag von der Universität Edinburg wurde behauptet, daß man im zeitigen Frühjahr diese Stiele für die Fasergewinnung ernten könnte, was aber nach meinen Erfahrungen nicht der Fall ist, da dann oft keine faserreiche Rinde vorhanden ist oder wenn, dann sind sie so brüchig, daß man sie nicht mehr gewinnen kann. Die schottische Annahme war, daß sie durch den Winter einer natürlichen Röste unterzogen sind, so daß man sich diesen Arbeitsschritt ersparen kann.

Allerdings zermatscht der Frost die Rindenbestandteile ähnlich wie die Erdbeeren im Gefrierfach und legt sogar die Fasern unbeschädigt frei. Jedoch ist es mit üblichen Methoden immer noch schwierig, diese sich bereits abgelösten Rindenbestandteile wegen der klebrigen Pektine von der Faser zu trennen. Man kann diese Frostmethode kontrolliert anwenden, indem man im Herbst Brennesseln sammelt und sie trocknet. Wenn der erste Frost da ist, weicht man sie vorher für eine Stunde im Wasser ein und setzt sie dem Frost aus. Die Eiskristalle wirken trennend. Nach dem Auftauen kann man die Rinde eventuell leichter abziehen. Das muß unmittelbar geschehen ehe das Ganze wegfault. In diesen Jahr, wenn der erste Frost kommt, werde ich noch diese Möglichkeit mit einbeziehen um zu sehen, ob dadurch die Brennesselfasergewinnung in Bezug auf mein Verfahren optimiert werden kann.

Ich werde sobald wie möglich Bilder von meinen Ergebnissen hier reinstellen. Zuvor werde ich noch einige herkömmlichen Methoden anwenden, und auch die Methoden von den Universitäten, damit man einen sichtbaren Vergleich zu den jeweiligen Methoden sehen kann. Dann können sie auch sehen, daß eine einzige Brennesselpflanze erstaunlich viele Fasern liefern kann und wie groß die Verluste einzelner Methoden sind, sowohl auch deren Vor- und Nachteile, möchte ich damit sichtbar machen. Da ich eine Patentbeschreibung innerhalb von 7 Jahren nach der Patentanmeldung verfassen muß (sie wird oft mittels eines Patentanwalts formuliert), muß ich mein Verfahren und die Vor- und Nachteile gegenüber anderen Verfahren erörtern.

Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Brennnessel-Fasern
BeitragVerfasst: Mi 29. Okt 2014, 18:07 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 1. Jan 2014, 18:20
Beiträge: 88
Wohnort: Am Rande der schwäbischen Alb, direkt neben Outlet City Metzingen
Lieber Wolfgang!

Ich wünsche Dir wirklich viel Erfolg. Vielen Dank für die Informationen. Aber vielleicht informierst Du uns lieber etwas weniger, bevor Du Dein Patent gefährdest? Findige Leute von überall auf der Welt lesen bestimmt mit.
Ob Du damit reich werden kannst?

Ulrike

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