im alten Forum geschrieben am 31.01.2007 - 02:34
was die versuche zur röste von brennessel angeht... der aufbau war eigentlich immer relativ einfach...
im rahmen meiner möglichkeiten erntete ich große nesseln, entfernte die blätter und schnitt die stengel in ca 50 cm lange stücke. die hab ich in verschiedenen ansätzen in wasser eingelegt.
1. die stengel im offenen bottich mit frischem wasser vom tiefenbrunnen eingelegt, mit stein beschwert (damit sie nich aufschwimmen konnten).nach 4, 7, 10, 14 tagen jeweils proben gezogen (die brühe wurde immer stinkiger und setzte schließlich schimmel an). proben 1 und 2 waren noch kaum verändert, probe 3 zeigte ansatzweise das gewünschte anlösen der klebrigen anteile., probe 4 war verfault und die stengel zerfielen schon. daraus noch fasern gewinnen zu wollen - illusorisch...
2. die stengel im offenen bottich mit vorher angesetztem heuaufguß (der gedanke war, die richtigen mikroorganismen schon anzuzüchten und so unter anderem schimmel abzuwehren)... probenahme tag 3,6,9. ergebnis tag 3 und 6 zeigten die erwünschte wirkung, jedoch noch nicht weit genug gediehen, probe 3 war (evtl wg zu warmen wetters) ebenfalls verdorben.
3. diesmal versuch mit frischwasser im geschlossenen bottich mit druckausgleich. nach 6 tagen sah es wieder nicht schlecht aus, aber die fasern waren wohl schon leicht angegriffen, nach zwei weiteren tagen galt es, ein sich selbst erwärmendes fass stinkenden schleim zu entsorgen.
4. wieder heuaufguß, geplant war, in kürzeren abständen proben zu ziehen, doch war wohl im vorfeld irgendwas nich ganz ok und nach 4 tagen fing der inhalt des fasses an zu leuchten (evtl wg der toten ratte, die ich drin fand), worauf ich ein paar leuchtbakterien erntete und den rest verwarf, um mich vorübergehend anderem zuzuwenden.
naja, im grunde gilt es, die richtigen bakterien zu finden, diese zu kultivieren und dann unter deutlich kontrollierteren bedingungen arbeiten zu lassen. ein interessanter ansatz für die zukunft wäre vllt, die passenden enzyme zur lektinspaltung herauszusuchen, und das ganze ohne bakterielle beteiligung im mazerationstank zu versuchen. (wäre für große mengen sicher zu aufwändig)
mit irrem gruß, die eule