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 Betreff des Beitrags: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 16:56 
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Spinn-Stöckchen

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 12:50
Beiträge: 7

im alten Forum geschrieben am 06.06.2006 - 10:28


Hallo zusammen,

ich habe mir kürzlich 500g Ramie gekauft, um damit zu experimentieren.

Im Kardenband sieht die Faser wirklich sehr seidig glänzend aus und fühlt sich sehr weich an. Die Fasern sind angenehm lang.

Der Auszug ist sehr gewöhnungsbedürftig. Wenn man ganz leicht zieht und keinerlei Druck aufwendet, kann man den Strang einfach so auseinander ziehen. Wenn man nur ein kleines bisschen drückt oder zu stark zieht, geht garnichts mehr.

Meine ersten Versuche habe ich mit der Handspindel gemacht. Zuerst mit der "Briar Rose" von Simple Market Farms, einem echten Leichtgewicht. Da die ersten Zentimeter garnichts gehalten haben, habe ich zuerst die Spindel nach dem Anschubsen in der Hand behalten und durch die Finger drehen lassen. Dann die Spindel gestoppt und die Drehung in die Faser gegeben.

Das habe ich so lange gemacht, bis ich einen brauchbaren Startfaden hatte.

Erstaunlilch ist, dass die Faser beim Spinnen seinen Glanz fast völlig aufgibt und eher wie "Packfaden" aussieht. Wenn der Faden erstmal gesponnen ist, kann man ihn nicht mehr zerreissen. Ich habe gelesen, dass Ramie wegen dieser Eigenschaft als Industriefaser eingesetzt wird.

Leider ist der Faden dann auch so stabil, dass die kleine "Briar Rose" nicht mehr gegen die Drehung ankommt. Also bin ich auf eine grössere umgestiegen.

Das ging wunderbar. Man muss immer ein bisschen aufpassen, dass nicht zuviel Zug entstend und dass immer genug Drehung da ist. Mit dem richtigen Rhythmus macht es richtig Spass, diese Faser zu verspinnen.

Gestern habe ich es dann auf einem zweifädigen sächsischen Rad probiert. Es ist ein ziemlicher Balanceakt zwischen Drall und Einzug. Ist der Drall auch nur ein kleines bisschen zu wenig, kann man den Faden hinterher einfach so auseinanderziehen. Ist der Einzug zu knapp und der Drall zu gross, schert der Faden leicht ab.

Und mein Zweifädiges lässt sich nicht wirklich gut regulieren. Aber am Ende kam auch hier ein brauchbarer Faden zustande. Begünstigend ist in jedem Fall auch ein langer Auszug.

Soweit zu meinen ersten Erfarungen. Wenn ich mein Charkha bekomme, werde ich es auch damit nochmal probieren.

Hat einer von Euch schonmal Ramie versponnen?

Grüsse,
Werner


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 16:56 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf

im alten Forum geschrieben am 06.06.2006 - 14:03


Huhu,

Ramie gehört auch zu meinen Lieblingsfasern.

Wenn es mit dem Auszug nicht klappt, ist es auch immer eine gute Lösung, es mal mit dem Spinnen über dem Finger zu probieren.

Die Fasern sind ja meist sehr lang (kann aber wohl von Anbieter zu Anbieter variieren). Insofern muss das Faserdreieck entsprechend lang gehalten bleiben. Wenn man die zuzuführenden Fasern zu kurz anfasst, klappts mit dem Ausziehen nicht.
Da die Faser sehr glatt und rutschig ist und nicht wie Wollfasern durch deren Schuppen schon von alleine etwas aneinander haftet/hakt, ist ziemlich Fingerspitzengefühl/etwas Übung notwendig, um den richtigen Einzug und das richtige Maß der Drehung zu finden.
Zudem würde ich sehr zu einem Spinnrad mit einem leichten Einzug raten. Meiner ersten Versuche Ramie auf meinem Moswolt Hammerrad zu verspinnen, schlugen komplett fehl.

Da Ramie in der Regel im Band als Kammzug angeboten wird, empfiehlt es sich auch unbedingt, dieses Band vorher längs in schmalere Stücke zu teilen, will man von einem Ende weg spinnen.

Dass Ramie durch das Spinnen seinen Glanz verliert und dann wie Paketband aussieht, habe ich jetzt so ganz und gar nicht erlebt. Meine Fäden blieben immer schön seidig glänzend.

Ich habe mal eine riesengroße Menge Ramie als Sonderangebot bei Eischer gekauft (2 €/kg). Dass war beim Verarbeiten irgendwie schief in die Maschine gekommen und sah dann so gar nicht nach Ramie aus. Die Fasern waren eher gekräuselt und nicht glatt und es hatte seinen Glanz verloren. Ich war anfangs sehr enttäuscht.
Aber wie sich später herausstellte, liess sich dieses gekräuselte Ramie viel leichter verspinnen, als das glatte und versponnen und gewaschen kriegte es seinen schönen Glanz wieder zurück.

Ich verspinne es meist sehr fein und verwende es als Effekt indem ich es mit anderen Garnen zusammen verzwirne. (Hier gibt's ein Beispiel/Webprobe mit einem solchen Garn zu sehen)

Auch habe ich es schon mit Wolle per kardieren vermischt und zwar so, dass kein gleichmäßiges Gemisch entstand, sondern noch "Strähnen" von Ramiefasern zu erkennen sind. Daraus gesponnenes Garn habe ich dann gefärbt, was sehr schöne Effekte gab, da das Ramie die Farbe nicht annahm.

Ich hatte dann auch mal einen Versuch gestartet, Ramie als Beilaufgarn für Socken zu nehmen. Das habe ich dann aber abgebrochen, nachdem man mir erzählte, dass das keine gute Idee ist (mehr darüber hier)

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Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 16:57 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb DasWollschaf am 06.06.2006 - 21:31:

Hallo
also uns ist noch kein Ramie in die Hände gefallen, das nach dem Spinnen nicht mehr glänzte.
Ebenfalls verspinne Ich es nur mit der Handspindel. Mit dem Rad funzt das nicht so richtig

Spinnende Grüße
Michel


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 16:57 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb Tina am 09.06.2006 - 20:30:

Hey Michel,

sorry wenn ich dumm frag, aber habt ihr das schon jemals mit ohne Wolle versponnen? Was ich bisher gesehen habe war doch alles gemischt. (Vielleicht irre ich mich aber)
Kann man das sp spinnen? (blöde Frage man kann alles spinne)
Oki dann bring mir bitte am Sonntag mal ein Probierhäppchen voll bitte davon mit.

Dankescheen


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 16:58 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb DasWollschaf am 10.06.2006 - 21:00:

Bild

Hallo
also, unser Ramie wurde mit Südamerikanische Merinowolle zusammen versponnen. Zum anderen wurde es alleine versponnen und mit dem zweiten Faden, bzw. auch dem dritten verzwirnt.

Alles zusammen funzt das einwandfrei

Gruß
Michel


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 16:59 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb Walli am 21.09.2007 - 17:04:

Ich habe auch schon Ramie versponnen.
Zusammen mit australmerino und seide kardiert,ging superschön und sah klasse aus
und auch allein hab ich Ramie versponnen und fand es sehr gut zu verspinnen.
Ach der glanz ist geblieben


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Do 3. Dez 2009, 18:21 
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Tahkli
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Wohnort: paradiesisch ... im Atlantik ;)
hallo,
ich verspinne ramie auch pur, läuft super gut (im gegensatz zum flachs) ich spinne einen dünnen faden, mal sehen, vielleicht verzwirne ich noch...
Da das material doch sehr reißfest ist, hat jemand von Euch schon socken damit gestrickt? Die müßten doch unkaputtbar sein :P

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sonnige grüße,
Bine

http://wollflocke.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Do 3. Dez 2009, 18:31 
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Fallspindel

Registriert: Fr 18. Jul 2008, 08:13
Beiträge: 62
Huhu

Martina aus unserem Spinnkreis hat es versponnen und verstrickt.
Fühlte sich an wie die sogenannten "Eisgarnjäckchen" (kennt die jemand?) Also ziemlich fest und hart, aber nicht wirklich unangenehm. Ich könnte mir ein Sommertop darauf recht gut vorstellen. Weiss aber halt auch nicht wie das nach jeder Menge waschen mal wird..........

Ich hab auch noch jede Menge Ramie zuhause und spinne es auf dem Minstrel ziemlich dünn aus. Aber meine Lieblingsfaser wird es nicht. Ist eine Art endlosprojekt. Ich muss da wirklich Lust drauf haben dann setze ich mich immer wieder mal ran.

Die Idee das mit der Spindel zu probieren ist vielleicht garnicht mal so doof

LG

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http://fadenzieher.blogger.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Do 17. Dez 2009, 08:58 
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Fallspindel
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Registriert: Sa 22. Aug 2009, 16:08
Beiträge: 51
Wohnort: Bamberg
Ich habs mit dem Spinnrad gesponnen, mit der Handspindel fand ich es nicht so doll. Mich nervt, dass die Fasern permanent nen Abflug machen und dann überall hängen (genauso wie Bananenfaser, üägs).
Schön ist, dass der gesponnene Faden sich quasi nicht von selbst aufdröselt.
Ich habs dann gezwirnt und mit dem Grobi einen Fangmusterschal gestrickt (und verschenkt). Ach ja, und vorher noch mit Sauerampferblüten gefärbt. Es wurde ein Four-Seasons-Shawl, weil ich der Meinung bin, den kann man das ganze Jahr tragen. Kratzt nicht und fühlt sich immer angenehm an.

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LG
Tanja


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 Betreff des Beitrags: Re: Erste Gehversuche mit Ramie
BeitragVerfasst: Sa 19. Dez 2009, 11:25 
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Tahkli
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Registriert: Fr 22. Aug 2008, 13:36
Beiträge: 160
Wohnort: paradiesisch ... im Atlantik ;)
gute idee, Tanja, da ich das garn sehr fein gesponnen habe (u. gezwirnt) werde ich ein "lockeres tuch" stricken, für die menschen, die wolle nicht vertragen. Färben wäre eventuell auch noch bei mir im hinterkopf, doch leider habe ich meinen elektrischen färbekessel in D gelassen....sonst wäre ich mit der färberei hier schon längst wieder dabei ;)

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sonnige grüße,
Bine

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