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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2013, 13:45 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Sieht so aus, als könnten wir den "Orenburg-Mythos" bei den aussterbenden traditionellen Handarbeiten ablegen. Schade eigentlich...

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2013, 19:55 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Ja würd ich auch schade finden.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Di 5. Feb 2013, 01:25 
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Tahkli

Registriert: Di 16. Aug 2011, 22:26
Beiträge: 189
Wohnort: Reiskirchen
Tja , jetzt bin ich absolut irritiert . Aber eins , nach dem anderem .
Erstens , zu den "Orenburger"Ziegen - es gibt die immer weniger :
http://de.wikipedia.org/wiki/Orenburger_Ziege
http://orenblog.ru/archives/158
...
also es wird immer mehr mit der Unterwolle der anderen Ziegenrassen gearbeitet , vor allem mit "Wolgogradskaja" .
Und zu dem "Zeug" , was ich da gekauft habe...
galina72 hat geschrieben:
die Schwägerin sagte das ist ....

Ich hatte sie angeschrieben , ihr Antwort war "Mutter nannte es шлёнка (schlönka)" . Selbstverständlich habe ich geg....lt und der "beste freund" spuckte das raus : "ШЛЕНКА — шленская порода овец, вывезенных из Силезии; отличаются они нежным тонким руном, шерсть их очень ценится и в продаже известна под именем шленской шерсти. Полный словарь иностранных слов, вошедших в употребление в русском языке. Попов М., 1907 … Словарь иностранных слов русского языка

шленка — силезская овца , завезена Петром I (Даль), также шлёнская овца, укр. шльонка, прилаг. шльонський силезский . Из польск. sląskа оwса силезская овца от Sląsk Силезия (см. выше, Силезия). Сюда же шленское полотно, начиная с Уст. морск. 1724 г.… … Этимологический словарь русского языка Макса Фасмера" ( Quelle :
http://dic.academic.ru/dic.nsf/efremova ... 0%BA%D0%B0 )
oder https://www.google.de/search?q=%D0%A8%D ... annel=fflb .
Vielleicht findet jemand was dazu , aber ich übersetze mal schnell . " Schlönka - Feinwollige SCHAFrasse , die von Peter I aus Schlesien eingeführt war... " :roll:
Soll es wirklich überhaupt keine Ziege sein ????
Naja , ich wollte unbedingt Ziegenunterwolle haben , obwohl ich die nur verstrickt gesehen hab' , das hab ich nun davon :oops:
@ Shorty : hast Du schon angesponnen ?
LG Galina


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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Di 5. Feb 2013, 21:49 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Also rein von der Optik her, dem Glanz, der Stapellänge ist es am ehesten mit Mohair zu vergleichen.

Ich tippe schon auf Ziege eigentlich , aber eben keine Unterwolle.
Sei nicht traurig ;-) Kann jedem passieren.


Nein angesponnen hab ich noch nicht.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Mi 6. Feb 2013, 20:59 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Ich glaub', unsere Vorstellung von Orenburg-Ziegenhaar ist falsch. Ich hab' den Spin-Off-Leserbrief nämlich wiedergefunden, und da schreibt Roy Repaske, der Präsident der Eastern Cashmere Association:

Zitat:
".....Cashmere is the winter undercoat produced by some goats. To be classified as cashmere, it must be crimped throughout the length of the fiber, no more than 19 microns in diameter and a minimum of 1 1/4 inches in length. .... Cashmere goats as such are not a "breed" and thus cannot be called "pure-bred". In fact, any goat is capable of producing cashmere provided the fiber meets the aforementioned standards. Cashmere goats are those which have been selected because they produce cashmere fiber in significant quantities. ...

A member of ECA attended a workshop with Olga Fedorova and Galina Khmeleva in 1996. The fiber used in the Orenburg lace shawl workshop was long and wavy and coarser than cashmere. .... apparantly these Russian "cashmere" goats have had a strong infusion of Angora goat characteristics blended in at some point."


Für die Nicht-Englisch-Leser: Kaschmir ist Ziegen-Unterwolle - welcher Rasse die Ziege angehört ist egal. Wichtig ist, dass die Faser über die ganze Länge gekräuselt ist, maximal 19 Micron Durchmesser hat und mindestens 3,2 cm lang ist. Die Fasern dagegen, die von Olga Fedorova und Galina Khmeleva 1996 in einem Orenburg-Tücher-Workshop verwendet wurden - Olga ist eine berühmte Strickerin, von der einige wunderschöne Tücher im Buch von Galina (Gossamer Webs, Interweave) abgebildet sind - waren lang, wellig und gröber als Kaschmir. Repaske meint, dass da irgendwann mal etliche Angoraziegen-Eigenschaften eingekreuzt wurden.

Leider schreibt er nichts über den Glanz - aber lang, wellig und relativ grob kommt ja schon hin.

Galina, was die Verwirrung bezüglich Schaf und Ziege angeht - da brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen. Der Grossteil der Menschheit - Tierärzte, Landwirte und Spinner eingeschlossen - kann nicht zwischen einer langhaarigen, lockigen Ziege und einem Schaf unterscheiden. Peinlich, aber die Erfahrung mache ich dauernd (und dabei habe ich französische Schafrassen und ganz normale Angoraziegen).

Übrigens schreibt Galina Khmeleva schon, dass Zuchtversuche zur Ertragssteigerung zu längeren, gröberen und geraderen Fasern geführt haben. Im nächsten Satz steht dann was von Anstrengungen zur Rückkehr zur früheren Qualität - aber die waren wohl nicht durchgehend von Erfolg gekrönt (wenn man unsere Erfahrungen berücksichtigt). Im gleichen Kapitel steht auch, dass das Garn für die "warmen Tücher", die heutzutage immer grau seien, dicker gesponnen wird und mit Baumwollbatist verzwirnt - womit der, den ich gesehen habe, verzwirnt war, habe ich nicht gesehen, aber dicker gesponnen passt.

Galina, fährst du mal wieder hin? Dann kannst du ja vielleicht weiterforschen - mich würde interessieren, ob jemand noch die ganz feinen Tücher - die, die man durch einen Ehering ziehen kann - strickt. Und was so eins kostet (rein interessehalber - kaufen tue ich bestimmt keines).

Textilien sind spannend!

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Mi 6. Feb 2013, 22:11 
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Tahkli

Registriert: Di 16. Aug 2011, 22:26
Beiträge: 189
Wohnort: Reiskirchen
Shorty und Klara ! Danke , dass Ihr beide mich beruhigt?tröstet? Weil ich komm mir selber so blöd vor :oops: :oops: :oops: !
Klara hat geschrieben:
... Im gleichen Kapitel steht auch, dass das Garn für die "warmen Tücher", die heutzutage immer grau seien, dicker gesponnen wird und mit Baumwollbatist verzwirnt - womit der, den ich gesehen habe, verzwirnt war, habe ich nicht gesehen, aber dicker gesponnen passt.

Dass die "warmen Tücher " dicker sind ,das habe ich seit meiner Kindheit in Errinerung . Und weiss gab es zumindest früher nur Pautinki(as :) ) - also die feinere Tücher . Falls ich irgendwann zu einem Spinntreff rauskomme , werde ich meine Sachen mitbringen ;) eben um die zu zeigen , zum Vergleich .
Klara hat geschrieben:
Galina, fährst du mal wieder hin? Dann kannst du ja vielleicht weiterforschen - mich würde interessieren, ob jemand noch die ganz feinen Tücher - die, die man durch einen Ehering ziehen kann - strickt. Und was so eins kostet (rein interessehalber - kaufen tue ich bestimmt keines).

Textilien sind spannend!

Ciao, Klara

Dahin zu Fahren - bestimmt . Und dann will ich doch was von "echten" Ziegen bekommen , also halt nicht irgendwo in der Stadt auf dem Markt irgendwelches Zeug kaufen wie diesmal , sondern von einer "Tante/Oma" aus dem Nachbarort , die man kennt .
LG Galina


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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Fr 8. Feb 2013, 08:01 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Kann gut stimmen, Klara, dass meine Vorstellung falsch ist.


Aber von der Qualität gibts vermutlich kein so feines Tuch zudem brauchts da keine supported.
Eigentlich widerspricht sich das.
Das lässt sich allein schon wegen der Stapellänge völlig normal mit ner Fallspindel oder am Spinnrad spinnen

Ich hatte schon Unterwolle von Ziegenmischlingen hier aus D die war wesentlich feiner, was ja auch nicht der Theorie mit der feinen Unterwolle wegen des rauhen Klimas übereinstimmt.
So von meiner Einschätzung her lässt sich da aus Alpaka ein mindestens ebenso dünner Faden spinnen, die Faser ist schon mit bloßem Auge feiner ( Alpaka mein ich). Das war für mich ja bisher auch Kriterium, dass die Unterwolle sich super fein ausspinnen lässt.
Ich würd nun nicht aufgrund der einen Probe den ganzen Orenburg "Mythos" in Frage stellen, wenn ich ganz ehrlich bin.
Das was Galina hier http://www.youtube.com/watch?v=og5dLDzOqBE
spinnt sieht jedenfals deutlich feiner und fluffiger aus, als das was ich hier habe, das ist von der Struktur her recht haarig.
Hier gibts sehr gute Bilder, ein bißerl scrollen :
http://russianfibers.blogspot.de/search ... oat%20down
wie die Orenburg Unterwolle scheints aussieht.
Das Vergleichsbild mit Mohair ist schon recht eindeutig, find ich.



Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Fr 8. Feb 2013, 21:46 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
shorty hat geschrieben:
Kann gut stimmen, Klara, dass meine Vorstellung falsch ist.


Aber von der Qualität gibts vermutlich kein so feines Tuch zudem brauchts da keine supported.
Eigentlich widerspricht sich das.
Das lässt sich allein schon wegen der Stapellänge völlig normal mit ner Fallspindel oder am Spinnrad spinnen



Darüber habe ich heute auch nachgedacht, während ich am E-Spinner Mohair so dünn wie möglich gesponnen habe und am Mazurka Zwergangora (die werde ich dann verzwirnen und schaun, ob zumindest ein Ehering-Schal rauskommt ;) ). Und bin zum Schluss gekommen, dass das wahrscheinlich in erster Linie eine Preisfrage ist: Standspindel kostet einfach viel weniger als ein Spinnrad. Ob man nun mit Stand- oder Fallspindel spinnt, bleibt sich gleich, da braucht man nicht lange zu überlegen, warum - viel liegt an lokalen Traditionen (französische Schafwolle könnte man auch per klassischer Hoch- oder Tiefwirtelspindel verarbeiten).

Aber die Bilder im Blog sind tatsächlich aufschlussreich (und die Idee, Tücher im Puppenformat zu stricken hat was!) - und haben nichts mit den Tüchern zu tun, die ich gesehen habe. Wenn ich den Blog und den Bericht des Kaschmirproduzenten zusammennehme, liegt Orenburg-Ziegen-Unterwolle wohl zwischen Kaschmir und Mohair, den Bildern nach zumindest vom Charakter her näher an Kaschmir. Wie sieht eigentlich dein Cashgora im Vergleich zu den Blog-Bildern aus? (Hmm, habe ich da nicht irgendwo eine Probepackung?)

Offensichtlich wird auch Faser verkauft - und für Tücher als Touristen-Andenken versponnen und verstrickt - die mit der Orenburg-Unterwolle nicht viel zu tun hat. Und ziemlich sicher ist das Garn auch maschinengesponnen...

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Fr 8. Feb 2013, 22:58 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Klara hat geschrieben:
Wie sieht eigentlich dein Cashgora im Vergleich zu den Blog-Bildern aus? (Hmm, habe ich da nicht irgendwo eine Probepackung?)

Wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt ( die Fasern sind irgendwo am Balkon winterfest verpackt :oops:)
so dazwischen, wobei es meines Wissens auch drei Sorten cashgora gibt, oder wars pygora, ja ich glaube...
Zitat:
Offensichtlich wird auch Faser verkauft - und für Tücher als Touristen-Andenken versponnen und verstrickt - die mit der Orenburg-Unterwolle nicht viel zu tun hat. Und ziemlich sicher ist das Garn auch maschinengesponnen...

Ciao, Klara

Ja das ist auch meine Vermutung.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Wollziegen
BeitragVerfasst: Mo 11. Feb 2013, 00:40 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Bitte entschuldigt meine späte "Einmischung" und das Verschieben dieses Threads in die Edelfaser-Abteilung. Das Forum "Wolle" ist eigentlich nur für die Themen rund um das Zeugs, was Schafen auf dem Buckel wächst.

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Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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