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 Betreff des Beitrags: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2008, 11:40 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 22:05
Beiträge: 426
Hallo in die Runde....
da wir ja alle bekanntermaßen spinnen stellt sich mir schon etwas länger die Frage nach dem
perfekten Spinnrad,nur für mich,genau angefertigt nach meinen Vorgaben und Wünschen.
Es gibt ja viele schöne und funktionelle Räder aber das absolute non plus ultra habe ich noch nicht gefunden,auch wenn eines meiner (alten) Räder ziemlich nahe dran ist.
Habt ihr auch schon mal daran gedacht,euch ein Rad nach eigenen Ideen von einem
guten Handwerker bauen zu lassen?
Wenn ja,was wäre für euch wichtig an Funktion,Ausstattung und Aussehen,um das eine
spezielle "Traumrad" nur für euch zu ergeben?

Freue mich auf eure hoffentlch zahlreichen Antworten


Mein Traumrad sähe folgendermaßen aus:

Prinzipiell Nachbau meines Schwedischen Rades mit Modifikationen.
Sehr großes Schwungrad zwischen 70 und 80 cm
Kirschholz oder anderes "buntes" Holz mit schöner Maserung
Einzeltritt
Zweifädig
Gewichte in den Speichen
Zwischen den Hauptspeichen halbe,gedrechselte Zierspeichen
Auswechselbare Spinnflügel,möchte auf jeden Fall kleine und große Spulen)
Mehrere Übersetzungen,je höher,desto besser,1:20 und 1:25 ist schon fein.
Lageung folgendermaßen:Keine Kugellager o.Ä.,sondern die Rad achse liegt nur seitlich in
einer Mulde und wird auf jeder Seite von einem Holzdübel gehalten.Habe ich an zwei rädern und die laufen trotz ihres Alters wie Hulle.


LG Landschaf,das gerade ins Träumen kommt...


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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Di 5. Aug 2008, 20:48 
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Tahkli

Registriert: So 3. Aug 2008, 09:18
Beiträge: 227
Mein Spinnrad müsste ebenfalls aus Kirschholz sein, ich mag diesen sanften Farbton. Und es müsste ein großes Bockrad sein
Grüßlis Maria

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Grüßlis maka


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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Fr 8. Aug 2008, 10:38 
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Tahkli

Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:09
Beiträge: 187
Ich habe nur ein Spinnrad, nämlich ein Henkys.
Ist zwar ein Superteil, aber wenn ich Lacegarne spinne, einfach zu schwer , zu kräftig im Einzug und natürlich viel, viel zu langsam!

Leider habe ich noch nie auf einem anderen Rad gesponnen, so daß ich gar nicht sagen kann, wie das beschaffen sein müßte.
Auf jeden Fall sollte der Einzug sanfter sein, respektive besser regulierbar, es sollten Übersetzungen möglich sein, bei denen man sehr dünnes Garn in akzeptabler Zeit spinnen kann.
Doppeltritt wünsche ich mir, weil ich mir letztes jahr den Fuß gebrochen habe und durch den Doppeltritt in der Lage war, auch nur mit dem linken Fuß zu treten. Das wären sonst sehr langweilige 6 Wochen geworden, ganz ohne zu spinnen.

liebe Grüße, angi

ja, hübsch sollte es auch sein!

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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Do 25. Sep 2008, 12:08 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Zuerst mal zu Angi: Du kannst auch Einzeltritt-Spinnräder mit jedem beliebigen Fuss treten - und oft funktioniert das besser, als ein Doppeltritt-Rad einbeinig zu bedienen (habe ich mit dem Minstrel mal ausprobiert - da hätte ich ernsthaft üben müssen, um einfüssig zurechtzukommen). Versuch mal, ein Elizabeth 2 oder Polonaise auszuprobieren - die müssten an deine Vorstellungen hinkommen.

Ich bin extrem skeptisch bei dem Gedanken, mir von einem Handwerker ohne Spinnerfahrung ein Spinnrad bauen zu lassen. Und bei einem zweifädigen würde ich mich das schon gar nicht trauen - da müsste ich ja genau wissen, wie gross die Wirtel sein sollen... Allerdings habe ich mir von Alden Amos den Fragebogen schicken lassen - ein Rad von ihm, das wäre was (und soooo teuer sind die gar nicht, wenn man bedenkt, dass der Mann ein Berühmtheit ist).

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Do 25. Sep 2008, 14:09 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 22:05
Beiträge: 426
Hallo Klara,
ich dacht dabei schon an einen Handwerker,der Spinnräder baut.
Nur halt in dem Fall nach meinen Wünschen.ein "Maßspinnrad"
sozusagen.
Vielleicht bin ich da zu naiv,aber früher konnte das meines Erachtens
bessere Dorfschreiner,ohne Din Norm und CNC Fräse.
Der Vater meines Vermieters hat nach dem letzten Krieg
auch Spinnräder gebaut.Mehr oder weniger Freestyle.
Mit dem richtigen Handwerker,der offen ist,hätte ich Spaß
an so einem Projekt.Und Wirtel könnte er zur Vorlage haben,ich habe genug,
in diversen Übersetzungen.
Ich möchte quasi eine Synthese der besten Eigenschaften jedes meiner
Räder,was Funktion,Material und Aussehen betrifft.

Lg Landschaf

Ich kann nirgends Bilder von A.Amos Spinnrädern finden,auch auf seiner Seite nicht.
Magst du mir einen Hinweis geben?


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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Do 25. Sep 2008, 15:55 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Zuerst mal die Alden Amos Räder: http://pweb.jps.net/~gaustad/wheels.html

Tja, die besseren Dorfschreiner früher (abgesehen davon, dass sich bei E-Bay ja nun genügend kaum vernünftig spinnbare Räder rumtreiben - und da ist nicht immer der Zahn der Zeit schuld) - können die heutigen Schreiner überhaupt noch richtig mit Holz umgehen? In Frankreich kommen Fenster und Türen fertig aus der Fabrik und werden nur noch eingebaut.... Kennst du einen Handwerker, der aus Spass an der Freud' ein Spinnrad bauen würde? Denn zum regulären Stundenlohn dürfte das nicht zu bezahlen sein... Und wenn's dann fertig ist, hast du immer noch nicht die Garantie, dass es wirklich so läuft, wie du es dir vorstellt. Denn ich habe das Gefühl, dass man nicht beliebig Teile und Eigenschaften von verschiedenen Rädern zu einem neuen, tollen Ganzen kombinieren kann.

Catherine hat allerdings in der Bretagne einen Holzbearbeiter aufgetan, der ihr gerne ein Rad bauen würde - ich bin selbst gespannt, was da draus wird. Allerdings würde ich dringend einfädig mit Spulenbremse empfehlen, das dürfte den Bau enorm erleichtern.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Do 25. Sep 2008, 16:23 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 22:05
Beiträge: 426
Hallo Klara,
erst einmal danke für den link.
Was Deine Aussage über Handwerker respektive Schreiner betrifft,
teile ich Deine Meinung.Aber manchmal muß man jemanden auch
nur fordern.Ich denke,man müßte suchen.
Zum Vergleich:Ich bin Mtra und kann noch nach Altväter Sitte röntgen,
sprich,ich brauch keine Belichtungsautomatik und keinen Ideal Patienten,
ich belichte meistens frei und bekomme auch den unmöglichsten Patienten
irgendwie brauchbar aufs Bild.Und mir macht es sogar Spaß,wenn der
Oberarzt ankommt und etwas möchte,was eigentlich nicht so geht,bei dem
Patienten nicht so geht oder generell schwierig ist.Da bekomme ich Flügel.
Und warum sollte man nicht einen Schreiner finden,der wieder mal an die
-wurzeln möchte?Holz ausuchen,Pläne machen und probieren?
Oder einen Spinnradbauer fragen(und da gibt es welche),ob sie bereit
für ein Unikat wären.Das ist sicher eine Geldsache,aber meine Ausgangsfrage zielte auch
weniger auf die Machbarkeit eines solchen Projektes ab,denn auf die generelle Lust
und das Interesse hier unter uns Spinnerinnen.Mich interessiert,WIE denn euer spezielles
Idealrad auszusehen hätte.Die Machbarkeit und die Geldfrage wären dann ein eigenes Thema.
Zum Beispiel wäre ich sehr neugierig,was denn so Dein Wunschrad wäre,wie müßte das aussehen?

Am Rande:Ich kann einfädige Räder,zumindest die mit Flügelbremse,nicht ausstehen.

Ich finde es immer wieder spannend,mit dir zu diskutieren.

LG aus dem Rheinland

Landschaf


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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Do 25. Sep 2008, 17:46 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Also vom besseren Dorfschreiner würde ich die Finger lassen, was Du brauchst ist der bessere Dorf-Stellmacher, wenn überhaupt. Aber das Bauen eines Spinnrads ist Sache, die sehr viel Erfahrung mit der Technik des Spinnens voraussetzt, am besten ist es wenn derjenige selbst spinnt. Ich habe es oft erlebt, daß z.B. Väter von spinnbegeisterte Kindern beim Blick auf ein Louet-Rad ausriefen: "ach, so etwas kann ich ja leicht selbst nachbauen". Keines dieser Kinder hat dann auf so einem Selbstbau gesponnen, wenn er überhaupt fertig geworden ist.
Ich glaube übrigens, daß selbst professionelle Spinnradbauer auf Sonderwünsche nur begrenzt eingehen würden/ können. Es gibt sicherlich manche Kombinationen, von denen sie aus Erfahrung abraten würden, oder die bautechnisch einfach nicht hinhauen. Gerade der Dorf-Spinnradbauer hat definitiv immer nur 1 oder 2 festgelegte Modelle gebaut, von denen er wußte, daß sie funktionierten.
Frag doch mal bei den kleineren Manufakturen, was sie für spezielle Wünsche berücksichtigen würden. Manches ist bestimmt möglich. z.B. hat meine Mutter sich das Trittbrett von Henkys auf die andere Seite bauen lassen, glaube ich

Sigrid

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Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Fr 26. Sep 2008, 11:43 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Das Henkys-Trittbrett links ist eine ganz normale Option - hab' ich auch. Nur haben sie vergessen, dann die Spulenhalterungen nach rechts rüber zu setzen. Soviel zu Sonderanfertigungen beim Hersteller....

Von Kromski wollte ich mir mal ein spiegelverkehrtes Polonaise bauen lassen. Zuerst hiess es, dass es gegen 50 % Aufpreis möglich sei, und als ich dann wissen wollte, wie wir das abwickeln (über Händler oder direkt, Anzahlung etc.) habe ich nie wieder was gehört. Dann habe ich mir das normale Polonaise bei der letztjährigen Jubiläumsaktion der Barocken Spindeln mit Rabatt bestellt.

Also, mein Traumspinnrad wäre spiegelverkehrt, grosses Antriebsrad, schnelle Übersetzungen, einfädig mit Spulenbremse und natürlich Einzel(wiege)tritt. Ich bin sogar bereit, auf die Zweifädig-Option zu verzichten, wenn der Antriebswirtel dann vorne sitzt wie beim einfädigen Traditional (das beschleunigt den Spulenwechsel ein bisschen - obwohl, sooo oft wechselt man die ja auch wieder nicht). Wartungsfreies Kugellager im Antriebsrad, ein vernünftiges, gut schmierbares Lager fürs Trittbrett (nicht Metall in Holz), und wie man den Spinnflügel am besten lagert, weiss ich gar nicht (deshalb wüsste ich auch gar nicht, was ich einem Nicht-Profi-Spinnradbauer für Vorgaben machen sollte) - Leder, wie bei den Kromskis, scheint ganz gut zu funktionieren, aber eigentlich sollte es doch was moderneres geben, was nicht dauernd geölt werden muss (und bei zu viel Öl dann womöglich labbrig wird). Ditto für die Spulenlager - da weiss ich auch nicht, was die perfekte Lösung ist. Grosse Spulen - mindestens Kromski, oder grösser. Automatisches gleichmässiges Füllen der Spule (WooleeWinder) - wenn wir schon beim Träumen sind.

Wichtiger als die Bauweise des Rades sind mir die Spinneigenschaften: Butterweich regulierbarer Einzug von fast gar nichts bis hart genug um auch superdickes, steifes Garn auf die volle Spule zu wickeln (und dabei aber bitte bequem tretbar bleiben). Stundenlang bequem zu treten, Übersetzungen von 1:5 bis 1:40....

Sowas gibt's nur leider nicht, und ist vermutlich auch nicht zu bauen (zumindest nicht mit einem Spinnflügel). Deshalb arbeite ich halt' mit meiner Spinnradsammlung...

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Spinnrad nach eigenen Vorstellungen
BeitragVerfasst: Sa 27. Sep 2008, 00:23 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Zitat:
Einzug von fast gar nichts bis hart genug

Wie Du ja wahrscheinlich schon selbst erkannt hast, wirst Du das nur mit einem Spulenbremsen-Rad erreichen (oder halt zweifädig mit Spulenbremsen-Option).

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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