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 Betreff des Beitrags: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: So 18. Dez 2011, 19:58 
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Spinn-Stöckchen

Registriert: So 18. Dez 2011, 19:48
Beiträge: 3
Hallo liebe Spinnerinnen & Spinner!
Seit ein paar Jahren verarbeite ich die Wolle unserer Schafe (okay, teilweise) selbst: zu Hause im Wohnzimmer.
Schon letztes Jahr meldete mein Lebensgefährte Bedenken an: es kratze in seinem Hals, ob das nicht der Abrieb von Wolle beim Spinnen sein könnte. Jetzt fängt er wieder an den Grund seines Hustens in Wolle zu vermuten... :o
Ich habe über die Suchmaschinen nix finden können & frage deswegen Euch:
Habt Ihr davon gehört? Geht es euch vielleicht auch manchmal so?
Über eine Antwort freue ich mich!


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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Mo 19. Dez 2011, 11:53 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 17. Jul 2009, 11:49
Beiträge: 661
Wohnort: Ehingen/Donau
Hallo Schwarzes Schäfchen,
beim Verspinnen von Wolle fliegen natürlich schon Fasern herum. Mal mehr, mal weniger, das kommt auf die Faser drauf an. Allergiker können da schon Probleme bekommen.
Ich hab schon die Feststellung gemacht, dass bei meinen selber kardierten Vliesen mehr "Gedreckel" ist, als bei gekauften. Selber Probleme hab ich zum Glück nicht, am ehesten noch beim Kardieren und ganz schlimm ist es, wenn ich alte Strickstücke auftrenne. Dann kann ich mit Niesen nicht mehr aufhören.
Wenn dein Lebensgefährte aber jedes Jahr zur gleichen Zeit die Probleme bekommt und sonst nicht, würd ich eher auf eine andere Ursache tippen.

Es wäre schön, wenn du dich im Mitgliederbereich kurz vorstellen könntest. Vor allem interessiert uns natürlich was für Schafe du hast, wieviele usw.
LG Martina

_________________
mein Blog: http://blog.dunkelbunt.in


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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Mo 19. Dez 2011, 12:30 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
Moin schwarzes Schaf,

ja, wie Dunkelbunt schon schrieb, es gibt beim Verarbeiten immer Abrieb von der Faser selbst.

Je nachdem wie die Faser behandelt ist (z.B. nicht bewaschen) kann auch noch Staub oder/und Pollen ein Auslöser sein - oder wenn die Tiere äußerlich mit Antibiotika oder Pestiziden behandelt werden, können diese Substanzen auch Reaktionen auslösen.

Nunja, und wenn die Wolle leicht geschimmelt hat, können auch diese Sporen Auslöser sein (auch wenn die Wolle nun trocken ist).

Ich kenne eine Spinnerin, die auf bestimmte Rassen allergisch reagiert und andere sehr gut verträgt.

LG Maren

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... übrigens ... Plattdeutsch ist KEIN Dialekt, sondern eine international anerkannte Sprache ! :-)
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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Mi 21. Dez 2011, 17:19 
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Tahkli
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Registriert: Mi 2. Jun 2010, 12:08
Beiträge: 103
Wohnort: Coesfeld
Ich habe vor einem halben Jahr beim Lungenarzt einen Allergietest machen lassen, weil ich Atembeschwerden hatte (die stellten sich allerdings als Nebenhöhlenvereiterung heraus). Bei dem Allergietest wurde ich auch nach in Frage kommenden Haustieren gefragt, und es gab auch eine Probe "Schafe".

Ich würde deinen Liebsten erstmal zum Allergietest beim HNO-Arzt schicken. Wie die anderen schon sagten können eine ganze Menge Stoffsorten im Spiel sein, und eingrenzen/ausschließen kann man die nur mit einem systematischen Test.

Beste Grüße -- Thomas

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Sa 24. Dez 2011, 07:45 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Wobei ich gelesen habe, dass man gegen die Wollfaser an sich nicht allergisch sein könnte, weil die wäre ja von der Substanze eigentlich das selbe, wie die Haare auf seinem eigenen Kopf ...

Bei industriell gefertigen Wollwaren (Kleidungsstücke oder Strickgarne) kann es aber häufiger vorkommen, dass man gegen die Chemikalienrückstände vom Carbonisieren allergisch reagiert. Mir wurde von einem Arzt gesagt, dass es sich fast immer darum handeln würde, wenn man gegen Wolle allergisch sei.

(Carbonisieren ist das chemische Entfernen von Pflanzeneinstreu in der Wolle. Wird dieses in großem Stil verarbeitet, kann sich ja niemand - wie bei uns Handspinnern - hinsetzen und die Pflanzenteilchen per Hand aus der Wolle klauben. Also kommt das ganze in ein Chemiebad, dass die Pflanzenteile (Zellulose) aber nicht die Wollfasern (Eiweiß) auflöst)

Könnten nicht die Fasern, die sich beim Spinnen lösen und herumfliegen (das Weben ist übrigens noch viel viel schlimmer) auch einen guten Nährboden für die Hausstaubmilbe bieten?

Könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass Anhaftungen und Rückstände an den Wollfasern allergische Probleme auslösen könnten (Pestizide, Pflanzenpollen, Substanzen aus dem Wollschweiß oder Sachen, die sich im Wollfett "schonend" gewaschener Wolle anhaften). z.B. haben auch Leute mit Heuschnupfen Probleme ungewaschene oder nicht gründlich gewaschene Wolle zu verarbeiten.

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Sa 24. Dez 2011, 10:25 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Die genauen Ursachen zu finden, dürfte ohne gründliche Untersuchung fast unmöglich sein. Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei sehr staubiger Wolle und einem empfindlichen Menschen bereits die mikro-feinen Stäubchen reichen können um das Kratzen im Hals auszulösen.

Ich hab gerade ungewaschene Hundewolle gesponnen und geknäuelt. Mein Rad war anschliessend mit einer feinen Puderschicht überzogen. Die einzelnen Partikel waren mit sehr feinem Mehl zu vergleichen. Ich denke, da könnte man schon mal anfangen zu husten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Sa 24. Dez 2011, 10:36 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
spinntantchen hat geschrieben:
Wobei ich gelesen habe, dass man gegen die Wollfaser an sich nicht allergisch sein könnte, weil die wäre ja von der Substanze eigentlich das selbe, wie die Haare auf seinem eigenen Kopf ...

Könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass Anhaftungen und Rückstände an den Wollfasern allergische Probleme auslösen könnten (Pestizide, Pflanzenpollen, Substanzen aus dem Wollschweiß oder Sachen, die sich im Wollfett "schonend" gewaschener Wolle anhaften). z.B. haben auch Leute mit Heuschnupfen Probleme ungewaschene oder nicht gründlich gewaschene Wolle zu verarbeiten.



Wollallergieen gegen Lanolin gibts schon.Wenn auch selten
Weil Insektizide ( Butox usw) und sonstige Rückstände teilweise sich im "Wollfett" anreichern.

Als Heuschnupfler hab ich allerdings gar keine Probleme, weder mit ungew. noch mit gewaschener Wolle,auch mit Kamelidenfaser, Hundewolle usw, wobei es ja da zig Varianten gibt an Allergieen.
Ich tippe eher so in Richtung Stauballergie.
Letztlich Klarheit bekommt man nur mit nem Allergietest.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Di 27. Dez 2011, 14:57 
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Spinn-Stöckchen

Registriert: So 18. Dez 2011, 19:48
Beiträge: 3
Herzlichen Dank euch allen, nun werde ich wohl versuchen den Schatz zum Allergietest zu bewegen.
Und immer fleißig Wollstaubsaugen....
Weil unsere Bioschafe nur passiven Kontakt mit Pestiziden haben und ich die Wolle von den Lebenshöfen - auch bio - waschen und kardieren lasse, glaube ich erstmal nicht das es "Chemie" ist welche das Kratzen bei ihm auslöst. Aber vielleicht hat er die Wollallergie - Test. Sonst sind es vielleicht doch einfach die kleinen Teile die ihn nerven.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sind Wollststäube bedenklich?
BeitragVerfasst: Di 27. Dez 2011, 19:19 
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Tahkli

Registriert: Do 6. Mai 2010, 11:11
Beiträge: 161
Wohnort: Wiesbaden
filatrice hat geschrieben:

Ich hab gerade ungewaschene Hundewolle gesponnen und geknäuelt. Mein Rad war anschliessend mit einer feinen Puderschicht überzogen. Die einzelnen Partikel waren mit sehr feinem Mehl zu vergleichen. Ich denke, da könnte man schon mal anfangen zu husten.


Das ist das "Wollfett" der Hunde ! Eine Art Babypuder, so kommt es einem vor.

Jede Art von Staub oder Fasern kann eine Allergie oder sogar Asthma auslösen.
Bäcker können dies durch Mehl bekommen. Dachdecker früher durch Asbestfasern.

Im Zweifelsfall musst Du das Hobby ausquartieren und in eine allergiearme Wohnung verwandeln.
Und man müsste eigentlich mit Mundschutz arbeiten wenn man das häufig macht.
Jede Art von Staublunge macht krank.
Der eine Körper steckt es weg , der andere reagiert urplötzlich mit Reizzuständen.



.

_________________
Eine Wunderfaser wie Wolle verspinnen zu können, sollte ständig gute Laune erzeugen :)
Das Raumklima verbessert sie von alleine .
Für gute Laune hilft evtl Schokolade, wenn sonst nichts wirkt.


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