handspinn-forum.de

Hallo an Alle,

ich habe bei e*** interessante Spinnräder gesehen, die zwei Einzüge und zwei Spulen haben.
Diese Teile sollen als "Schwesternräder" bekannt gewesen sein.
Ehrlich geschrieben, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich zum Tempo eines anderen menschen spinnen kann.
Hat jemand Infos zu den "Schwesternrädern"?
Beim Googeln fand ich nicht viel Aufschlußreiches.

Liebe Grüße von

Tina

Ich kenne die als Hochzeitsspinnräder.
Guck mal da bei Google.
Petzi hat auf ihrer Seite auch was dazu (unter Spinnradtypen/ besondere Modelle): http://www.spinnradclub.de/

Ich kenne sie auch unter dem Namen "Hochzeitsräder" oder "Liebesräder".
Ob damit wirklich gearbeitet worden ist, weiß ich leider nicht.

Liebe Grüße,

Heike

Meines(nicht überprüften)Wissens nach,sind
das Flachsräder mit dem Zweck,die produzierte
Garnmenge zu erhöhen.Soweit ich weiß,wurden sie
von einer Person gesponnen,die dafür aber in meinen
Augen eine erheblich Kunstfertigkeit benötigte.
Doppelspinnräder waren in einigen Gegenden von der
Obrigkeit verboten.

LG vom Landschaf

Man kann auf diesen Doppelspinnräder mit zwei Spulen zugleich spinnen, aber nur wenn die Faser optimal vorbereitet ist. Soweit ich weiß waren sie aber weniger zur echten Garnproduktion sondern als (Hochzeits)geschenke beliebt, auch noch zu einer Zeit, als gar nicht mehr so viel handgesponnen wurde. Deshalb sind die auch meist richtig hübsch ausgearbeitet, im Gegensatz zu den alltäglich gebrauchten Arbeitsrädern.

LG
Lilith

Diese Frage wurde im Forum schon einmal beantwortet, s. hier:
viewtopic.php?f=42&t=186&hilit=+doppelspinnrad

Doppelspinnräder waren in Deutschland, Frankreich unf Skandinavien seit etwa 1750 bekannt und wurden sehr wohl zur Produktionsteigerung eingesetzt, weil es Spinnmaschinen noch nicht gab, wurden z.B. in Arbeitshäusern eingesetzt. Bei Lauflängen von 29.000m/kg konnte z.B das 1,8fache eines einfachen Spinnrades geleistet werden. Dazu verweise ich einfach mal auf mein Buch S. 20-22 und S. 49. Damit kann natürlich nur aufgerockter Flachs gesponnen werden.

Sigrid

Hallo,

danke für die vielen Infos!
Ich finde die Doppelspinnräder faszinierend, habe jedoch Abstand davon genommen, eines zu ersteigern, denn vier Spinnräder sind schon zwei zuviel *g*.

Dass diese Räder in einigen Gegenden von der Obrigkeit verboten waren, leuchtet mir angesicht der derzeitigen Wirtschaftskrise ein.
Wenn ein/e dafür ausgebildete/r SpinnerIN die doppelte Menge Garn in einem Arbeitsgang erzeugen konnte, war das für die heimische Wirtschaft in den betroffenen Gebieten nicht förderlich.
Seinerzeit gabs erhebliche Zölle innerhalb des damaligen politischen Flickenteppichs Deutschlands, und selbst wenn in anderen Regionen die Arbeit mit den Doppelrädern gestattet war, beudetete das nicht gleichzeitig, dass ein Tuchhändler überall einkaufen konnte/durfte.

Nochmals vielen Dank!

Liebe Grüße von

Tina