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 Betreff des Beitrags: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Mi 6. Jul 2011, 07:59 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 16. Mär 2011, 08:54
Beiträge: 85
Hallo,

ich habe hier eine Frage zu einem Ebay-"Schnäppchen" (wahrscheinlich werden hier einige gleich aufseufzen...). Und zwar handelt es sich um ein klassisches Uralt-Spinnrad (wie diese Hochzeitsräder, nur mit einem Einzug) mit einem zweifädigigen Antrieb, welches an sich gut läuft. Allerdings gibt es ein Problem mit dem Antriebsfaden (erneuerte Leinenschnur) und dem Wirtel/Spule. Der Wirtel scheint im Umfang nicht größer, bzw. nur minimal größer als die Spule zu sein. Entsprechend wird der Faden nicht eingezogen.

Was mich allerdings sehr stutzig macht ist, dass es für eine kurze Zeit mal funktionierte und zwar bis ich die Schnur gekürzt habe, damit ich die Spannungseinstellung nicht bis zum Anschlag anziehen muss.

Wer kann mir einen Tip geben, wie ich das Problem in den Griff bekomme. Zur Not würde ich die Teile auch eintüten und zur Ansicht verschicken. Oder wo kann ich einen neuen Wirtel bauen lassen oder irgendwie improvisieren?

Viele Grüße
Toto


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Mi 6. Jul 2011, 11:02 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Nachdem's vor dem Schnurkürzen funktioniert hat und hinterher nicht mehr, würde ich mal ein bisschen mit der Schnur weiterspielen - hat auch den Vorteil, dass du's selber machen kannst. Kann's z. B. am Knoten liegen? Ist der jetzt grösser als vorher?

Ich halte nämlich minimale Grössenunterschiede für gar nicht so schlecht - ich hab's allerdings auf meinem Polonaise auch nur einmal hingekriegt, zweifädig mit dem kleinen Wirtel und der grossen Spulscheibe (was man normalerweise nicht miteinander kombinieren soll) zu verzwirnen. EIN Mal hatte ich damit genau den richtigen Einzug für meinen ziemlich dünnen Angora-Seide-Zwirn.

Wahrscheinlich muss man bei minimalem Grössenunterschied - also sowieso schon wenig Einzug - den Schlupf (der den Einzug noch weiter reduzieren würde) möglichst verringern. Du könntest also auch probieren, die Antriebsschnur mit Kolophonium (Streichinstrumente-Bögen) oder Bienenwachs einzureiben. Oder die Rinnen in Spulscheibe und Wirtel ganz leicht aufrauhen (oder zuerst mal sicherstellen, dass nicht vielleicht Öl reingeraten ist, das gegebenenfalls entfernen).

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Do 7. Jul 2011, 07:58 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 16. Mär 2011, 08:54
Beiträge: 85
Hallo,

der Knoten ist jetzt kleiner als vorher - ich hatte die überflüssige Schnur zum ausprobieren einfach drangelassen. Das war eine ganze Menge, die kaum durch den Wirtel gezogen wurde.
Dann bin ich hingegangen, habe in dem Knoten aufgeschnitten und einfach einen neuen, ziemlich am Ende des Fadens draufgemacht, so das sich der Überstand wesentlicvh verringert hat.

Was meinst du mit Schlupf? Leider bin ich mit den Fachbegriffen noch nicht ganz fit.

Viele Grüße
Toto


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Do 7. Jul 2011, 12:12 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Schlupf ist, wenn du mit dem Auto im Matsch (oder Schnee) steckst und die Antriebsräder drehen durch. Oder wenn der Antriebsriemen beim Spinnrad über den Wirtel gleitet (schlüpft), ohne den Wirtel zu drehen.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Fr 8. Jul 2011, 09:13 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 16. Mär 2011, 08:54
Beiträge: 85
Und da denke ich, ist der Knackpunkt. Es dreht sich ungleichmäßig. Ist der Schlupf zu groß, passiert es, dass Wirtel und Flügel sich überhaupt nicht mehr drehen, ist der Schlupf zu gering, dreht sich alles gleichmäßig aber ohne Versatz.

Ich denke, die beste Lösung ist, wenn ich noch einmal alles auseinandernehme, das Spuleninnere reinige und fette und dann alle von dir vorgeschlagenen Möglichkeiten durcharbeite.

Wenn es dann immer noch nicht geht und ich keinen größeren Wirtel bekommen kann, werde ich wohl an der Nut der Spule die Feile ansetzen und den Durchmesser verkleinern müssen. Eine passende Feile ist sogar im Haus - das wäre also leichter zu realisieren als ein neuer Wirtel....


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Fr 8. Jul 2011, 19:00 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Warte mal mit Feilen, mir fällt gerade ein, dass bei zweifädigen Rädern die Nut in Spulscheibe und Wirtel unterschiedlich geformt sein soll - einmal spitz (damit sich die Schnur drinn festzieht), einmal rund (damit die Schnur gut durchrutscht, wenn man die Spannung verringert). Was natürlich nur geht, wenn die Schnur den richtigen, zur Nut passenden Durchmesser hat. Du kannst also auch noch mit verschieden dicken Schnüren rumexperimentieren - nichts sagt, dass die, die drauf war, die richtige ist.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Fr 8. Jul 2011, 20:08 
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Navajo-Spindel
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Registriert: So 21. Dez 2008, 23:54
Beiträge: 462
Wohnort: im Taunus
Und zum Fetten der Spule von innen gebe ich Dir den Tip - dank einschlägiger Erfahrung - es stattdessen mal mit Talkumpuder zu versuchen.

Die Spule meiner alten Dänin hatte sich in Jahren der Untätigkeit auch festgesetzt, beim Reinigen habe ich sie wie gewohnt gefettet und mich nicht schlecht gewundert, als sie nach zwei Wochen wieder festsass. Reststaub und Fett hatten sich zu einer wundervoll pappenden Masse verbunden, die mit der Flügelachse ganz hervorragend harmonierte.
Ich habe von meinen Specksteinereien genügend Raspelstaub (also reines Talkum) übrig und das Spuleninnere damit grosszügig paniert, und jetzt rennt die Dänin wie sie soll. ;)

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Zeit existiert nur, um zu verhindern, daß alles sofort geschieht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Mo 11. Jul 2011, 07:53 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 16. Mär 2011, 08:54
Beiträge: 85
Hallo,

erst mal vielen Dank für die guten Hilfen und nun die gute Nachricht: Das Spinnrad tut's - ich weiß zwar nicht warum aber so ist's. Die Schnur am Flügel, bzw. Wirtel rutscht immer noch nicht durch. Ansonsten habe ich einfach nur Klara's Tips befolgt und sonst nichts verändert :?: . Für das Spuleninnere habe ich erstmal Entfetter genommen und für die Achse ganz normales feines Nähmaschienenöl verwendet. Versehentlich ist mir in die Spule Vaseline geraten (man soll nicht grobmotorisch in die Dose fassen, sich anschließend ablenken lassen und dann mit der bewussten Hand wie verrückt gestikulieren, so dass das Zeug durch die Gegend fliegt :mrgreen: ). Das muss ich weiter beobachten. Den Tip mit dem Talkum werde ich mir merken. Das sollte es in Drogerien oder Apotheken geben.

Was mir an dem Wirtel aber auch seit längerer Zeit schon aufgefallen ist, dass er entweder grundsätzlich oder für die verwendete Schnur nicht ausreichend eingekerbt ist. Das kann ich es bei Gelegenheit noch einmal mit einer Anderen ausprobieren. Momentan lasse ich es einfach nur laufen und bin froh darüber. Der Einzug ist nicht übermäßig groß aber für mich fühlt es sich momentan ausreichend an. Da ich erst anfange mich richtig mit dem Spinnen zu beschäftigen und auch die Hand- /Fußmotorik noch nicht flüssig ist, ist das auch ganz gut so. Vielen Dank nochmal.


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Wirtel
BeitragVerfasst: Mo 11. Jul 2011, 11:31 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Herzlichen Glückwunsch - ich drück dir die Daumen, dass es weiterhin klappt. Da fällt mir auch noch ein, dass traditionelle Spinnräder (also Holz mit Hanfschnur) auch noch empfindlich für Klimaschwankungen sind, vor allem unterschiedliche Luftfeuchtigkeit. Nur für den Fall, dass du dich eines Abends fragst, warum's nicht mehr geht wenn am Morgen doch noch alles lief...

Ciao, Klara

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