im alten Forum geschrieben am 21.09.2006 - 23:46
Hallo Matt,
Deine Frage lässt sich leider gar nicht so leicht beantworten, denn das
Scheibenverhältnis von der Antriebsscheibe an der Spule (Spul(en)scheibe) und der des Spinnflügels (Wirtel, Schnurscheibe) bestimmt die
Einzugsstärke bzw. die maximal mögliche Einzugsstärke. Grundsätzlich ist dabei die Antriebsscheibe der Spule
kleiner als die des Spinnflügels.
Auch sollte die Rille in der Antriebsscheibe der Spule einen runden (eher flachen) Querschnitt haben, während die Rille des Wirtel eine tief v-förmige sein sollte.
Dieses Durchmesserverhältnis sollte dann aber auch auf die Art des Spinnrades, Größe des Einzugsloches, Antriebsübersetzung (Größe des Schwungrades) etc. abgestimmt sein ...
Hier findest Du nähere Angaben/Infos über das
Antriebsscheibenverhältnis bei 2-fädigen Spinnrädern.
Vielleicht orientierst Du Dich einfach an diesen Angaben?
Ansonsten hilft dann wahrscheinlich nur ausprobieren???
Das ganze Thema ist nämlich sehr komplex und daran dass all dieses Maße aufeinander gut abgestimmt sind, erkennt man einen sehr guten Spinnradbauer bzw. -konstrukteur.
Stimmt dabei irgendwas nicht, hat man meißt keine Freude am Spinnrad, weil sich der Einzug nicht vernünftig einstellen lässt oder evtl. viel zu schwach oder zu stark ist.
Falls Du aus der Nähe von Stuttgart kommst, würde ich Dir empfehlen, vielleicht mit Herrn
Leichtlein Kontakt aufnimmst und Dir von ihm Spulen nachbauen lässt. Dies ist ein sehr sehr erfahrener Spinnradbauer, der sich auch gerade mit 2-fädigen Spinnrädern sehr gut auskennt (u. soll auch nicht teuer sein).
Matt schrieb
Und evtl. sogar ein Foto von einer solchen Spule, |
Ich weiß nicht, ob Dir das etwas bringen wird. Es gibt so viele verschiedene Arten von Spinnradspulen. Klick' Dich doch einfach mal durch die Spinnradgalerie. Dort sind bei mehrere Rädern auch Detailfotos vom Spinnflügel zu sehen, auf denen Du auch die sehr unterschiedlichen Spulenkonstruktionen sehen kannst.
Wie die Spule genau geformt sein muss, hängt ja ausschlaggebend von der Form des Spinnflügels ab. Sie soll sich ja darin frei drehen ... und dann sollen auch beide Antriebsscheiben direkt über der Rille des Schwungrades sitzen ...
Noch ein sehr wichtiger Punkt bei Spulenbau:
Du solltest darauf achten, dass die Spulen mit Lagern ausgestatten werden. Also sich nicht auf dem Holz der Bohrung drehen, sondern am Anfang oder Ende Lager aus Plastik oder Leder (letzteres wäre klar vorzuziehen bei einem so alten Rad und diese lassen sich auch sehr gut selbst herstellen aus einem dickeren schmalen Streifen Leder, wenn die Bohrung in der Spule groß genug ist, damit sie Platz haben).
Neben der Längenangabe der Spule und der Form (so dass sie nicht am Spinnflügel schleift) ist aber noch ein Maß extrem wichtig, dass Du überhaupt noch nicht erwähnt hast:
Der
Durchmesser der Spinnflügelachse!
Der bestimmt ja mit die Bohrung in der Spule
(bei Lederlagern, abgestimmt auf die Dicke des Lagerleders) bzw. die Innenmaße der Plastiklager [/i](so denn man solche verwenden möchte)[/i].
tschau spinntantchen