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 Betreff des Beitrags: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:49 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
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im alten Forum schrieb Matt am 21.09.2006 - 14:18:

Hallo Miteinander,

ich habe ein kleines Problem. Ich finde (fragt mich bitte nicht warum!) die Spulen zu meinem Spinnrad nicht wieder. Nun habe ich versucht aus dem Gedächnis eine Skizze zu erstellen, damit mir ein Tischler welche nachdrechseln kann. Aber mit den Maßen ist das so eine Sache…
Es handelt sich um ein altes Spinnrad, welches ich schon von meiner Großmutter geerbt habe. Dieses Spinnrad ist vor ca. 70 Jahren in der Lüneburger Heide von einem Tischler gefertigt worden. Die noch vorhandene Antriebsscheibe, die die Flügel dreht, hat auf der Lauffläche ungefähr einen Durchmesser von 50mm. Kann irgendjemand schätzen, welchen Durchmesser die Lauffläche des Spulenantriebs haben müsste???? (Die Spulenlänge müßte ca. 120mm sein) Und evtl. sogar ein Foto von einer solchen Spule, damit der Tischler sich vorstellen kann, was ich möchte????

Das wär super! Vielen Dank für Eure Mühe!
Matt


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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:50 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
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im alten Forum geschrieben am 21.09.2006 - 23:46


Hallo Matt,

Deine Frage lässt sich leider gar nicht so leicht beantworten, denn das Scheibenverhältnis von der Antriebsscheibe an der Spule (Spul(en)scheibe) und der des Spinnflügels (Wirtel, Schnurscheibe) bestimmt die Einzugsstärke bzw. die maximal mögliche Einzugsstärke. Grundsätzlich ist dabei die Antriebsscheibe der Spule kleiner als die des Spinnflügels.
Auch sollte die Rille in der Antriebsscheibe der Spule einen runden (eher flachen) Querschnitt haben, während die Rille des Wirtel eine tief v-förmige sein sollte.

Dieses Durchmesserverhältnis sollte dann aber auch auf die Art des Spinnrades, Größe des Einzugsloches, Antriebsübersetzung (Größe des Schwungrades) etc. abgestimmt sein ...

Hier findest Du nähere Angaben/Infos über das Antriebsscheibenverhältnis bei 2-fädigen Spinnrädern.
Vielleicht orientierst Du Dich einfach an diesen Angaben?
Ansonsten hilft dann wahrscheinlich nur ausprobieren???

Das ganze Thema ist nämlich sehr komplex und daran dass all dieses Maße aufeinander gut abgestimmt sind, erkennt man einen sehr guten Spinnradbauer bzw. -konstrukteur.
Stimmt dabei irgendwas nicht, hat man meißt keine Freude am Spinnrad, weil sich der Einzug nicht vernünftig einstellen lässt oder evtl. viel zu schwach oder zu stark ist.

Falls Du aus der Nähe von Stuttgart kommst, würde ich Dir empfehlen, vielleicht mit Herrn Leichtlein Kontakt aufnimmst und Dir von ihm Spulen nachbauen lässt. Dies ist ein sehr sehr erfahrener Spinnradbauer, der sich auch gerade mit 2-fädigen Spinnrädern sehr gut auskennt (u. soll auch nicht teuer sein).

Matt schrieb
    Und evtl. sogar ein Foto von einer solchen Spule,


Ich weiß nicht, ob Dir das etwas bringen wird. Es gibt so viele verschiedene Arten von Spinnradspulen. Klick' Dich doch einfach mal durch die Spinnradgalerie. Dort sind bei mehrere Rädern auch Detailfotos vom Spinnflügel zu sehen, auf denen Du auch die sehr unterschiedlichen Spulenkonstruktionen sehen kannst.
Wie die Spule genau geformt sein muss, hängt ja ausschlaggebend von der Form des Spinnflügels ab. Sie soll sich ja darin frei drehen ... und dann sollen auch beide Antriebsscheiben direkt über der Rille des Schwungrades sitzen ...

Noch ein sehr wichtiger Punkt bei Spulenbau:

Du solltest darauf achten, dass die Spulen mit Lagern ausgestatten werden. Also sich nicht auf dem Holz der Bohrung drehen, sondern am Anfang oder Ende Lager aus Plastik oder Leder (letzteres wäre klar vorzuziehen bei einem so alten Rad und diese lassen sich auch sehr gut selbst herstellen aus einem dickeren schmalen Streifen Leder, wenn die Bohrung in der Spule groß genug ist, damit sie Platz haben).

Neben der Längenangabe der Spule und der Form (so dass sie nicht am Spinnflügel schleift) ist aber noch ein Maß extrem wichtig, dass Du überhaupt noch nicht erwähnt hast:
Der Durchmesser der Spinnflügelachse!

Der bestimmt ja mit die Bohrung in der Spule (bei Lederlagern, abgestimmt auf die Dicke des Lagerleders) bzw. die Innenmaße der Plastiklager [/i](so denn man solche verwenden möchte)[/i].

tschau spinntantchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:51 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb Matt am 22.09.2006 - 10:00:

Hi!

Na gut, dann werd ich heute mal mit dem Tischler experimentieren. Gottseidank kann man ja die Geschwindigkeiten über die Riemenspannung ein wenig anpassen.

Aber warum sollte die Spule nicht wie die alten vorher auch auf der Metallachse als Gleitlager laufen? Und Ledereinsatz??? Welchen Sinn macht es die Reibung zu erhöhen?

Und die Bohrung für die Achse konnte ich relativ einfach ausmessen.

Mein Spinnrad ist leider nicht in der Galerie vorhanden. Am ähnlichsten ist wohl das "Kromski Symphonie", allerdings hab ich nur ein Trittbrett und der Spulenkopf ist leicht anders...

Soweit, ich berichte dann mal wies läuft!

Matt


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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:51 
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Tahkli
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im alten Forum geschrieben am 25.09.2006 - 10:46


Die lager erhöhen die Reibung nicht sondern verringern sie sogar, denn das Leder oder der Kunststoff (bei modernen Rädern oft Teflon)ist ja nur an den Enden aufgebracht, nicht über die gesamte Länge der Spule, dadurch kann nichts hin und her rutschen oder schlagen, es wird nichts unwuchtig und der mittlere Teil der Spule läuft sozusagen hohl. Leder kann man gut fetten, damit es schön gleitet, der passende Kunststoff (Teflon)gleitet eh klasse.
Geringe Auflagefläche + gut gleitendes material -> wenig Reibungswiderstand.

Falls es Dir hilft hier mal ein Bild einer alten Spule (Spinnrad aus Oberösterreich, ca. 150 Jahre alt) und einer neu gebauten (Eigenbau).

Bild

Vieleicht kannst Du Dir ja auch solch eine Spule selbst bauen, dann kannst Du ohne zu großen kostenaufwand mt dem Durchmesser etwas rumprobieren und wenn Du die daten dann ausgetestet hast kannst DU Dir immer noch eine schöne vom Schreiner nacharbeiten lassen, die dann auch sicher passt.

CU
Danny

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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:52 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb Matt am 27.09.2006 - 09:50:

Hi!

Hmmm, Lederlager… klingt witzig! Allerdings für mich immer noch nicht ganz klar weil für meine Vorstellung Metall oder auch Holz wesentlich bessere Reibungswerte haben müssten als Leder, selbst im gefetteten Zustand (ich kann mich aber auch irren). Nun probier ich es erstmal es erstmal so wie es war, also Gleitlager: Hartholz auf der Metallachse, denn da meine Großmuter in erster Linie Flachs auf dem Rad gesponnen hat (ich hab bislang nur Wolle versponnen), ist der Platz für die Spule relativ begrenzt und ich kann mich nicht erinnern, dass es im alten Zustand Probleme gab. (Das Schwungrad ist recht groß) Wenn doch würde ich es mal mit zwei Messingbuchsen und danach mit Leder usw. probieren. Mit echten Lagern sieht es aus Platzgründen recht schwierig aus – selbst ein (Standard-) Nadellager würde wahrscheinlich zuviel Bauraum benötigen…

Naja, heute bekomme ich die Spule von einem Drechsler bei uns im Dorf. Eigentlich war sie ja schon gestern fertig, aber er hatte sich mit dem Längenmaß vertan. Ich bin schon ganz zappelig… *g*

Liebe Grüße
Matt


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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:52 
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Tahkli
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Beiträge: 214
Wohnort: Sandsbach

im alten Forum geschrieben am 27.09.2006 - 11:21


Lederlager haben den Vorteil, daß sie leiser sind. Das wird bei den messinglagern von Kromski ja oft bemängelt. Man darf natürlich kein rauhes Leder verwenden und muß es gut durchfetten. Ist ja auch ein Gleitlager

CU
Danny

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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:52 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
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im alten Forum geschrieben am 28.09.2006 - 00:32


Huhu,

also Lederlager waren früher sehr verbreitet. Nicht nur an Spinnrädern ;)

Ich hab' ein paar Skizzen gemacht zu dem Thema, aber leider funkt mein Scanner zur Zeit nicht... Sobald der wieder geht, werde ich hier bzw. in einem Extra-Thread mal ausführlicher darüber berichten.

Ich habe auch lange auf einem Spinnrad gesponnen, wo die Spule auf ganzer Länge auf der Flügelachse (Holz auf Metall) auflag. Klar ging das auch. Aber nachdem ich erste Erfahrungen mit gelagerten Spulen (Plastik, Messing o. Lederlager) gemacht hatte, will ich darauf nicht mehr verzichten.
Man merkt den Unterschied doch sehr stark, gerade bei der Feineinstellung und wie oft man nachschmieren muss.

Ansonsten bin ich schon neugierig auf Deine Erfahrungen mit der/den neuen Spulen. Bitte berichte weiter!

Welchen Durchmesserverhältnis bei den Antriebsscheiben (Spule, Flügel) habt Ihr denn gewählt?

Noch ein Tipp am Rande:
Sollte es damit Probleme geben und sich mit dem gewählten Verhältnis der Einzug nicht gut verstellen lassen, könntest Du die Spule trotzdem weiterverwenden, wenn Du das Spinnrad dann einfädig mit Spulenbremse betreibst (d.h. den Antriebsriemen einfach nur über die Scheibe des Flügels legen und einen Bremsfaden über die Spulenscheibe). Ein zweifädiges Spinnrad lässt sich in der Regel mit einfachen Mitteln damit nachrüsten.

tschau spinntantchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Spulenmaß???
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 05:53 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

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im alten Forum schrieb Matt am 28.09.2006 - 07:51:

Hi!

Es geht! *jubel* Ich hab gestern noch bis spät (eigentlich heute *räusper* gesponnen.
Wenn ich nachher nch nen bischen Zeit hab, stell ich nen paar Bilder ins Netz...

So jetzt muß ich aber fix machen, deshalb alle Antworten nachher...

Liebe Grüße
Manon



im alten Forum schrieb Matt am 29.09.2006 - 12:37:

Hi,

so gestern ist es leider nix mehr geworden.

Ich würd ja auch zeigen wie's aussieht, wenn ich wüßte wie ich hier nen Foto reinbekomme. Kann mir da jemand helfen?

Die Übersetzung ist 1:1,25 (4:5)aber ich hab leider nicht daran gedacht, dass der Riemenantrieb nicht in einem V sondern besser in einem U laufen sollte, damit der Antrieb noch besser justierbar ist. Aber es geht trotzdem schon recht gut.

Geschmiert habe ich mit Vaseline, da ich mir mit dem pinken Lagerfett nicht die schöne neue helle Spule (aus Biekenholz) einsauen wollte. (Ich weiß, ich bin komisch! ) Prompt war der Geräuschpegel mehr als halbiert.

In zwei Wochen habe ich dann ein richtig gelagertes Spinnrad zur Verfügung - vielleicht habe ich dann ja wieder Motivation meines nachzubessern.

Aber erstmal bin ich ganz stolz, dass alles wieder läuft und mein Freund mault auch noch nicht zu sehr über die ungewaschene Wolle die grade Besitz von unserem Wohnzimmer einnimmt. (Allerdings mußte ich den Vorrat im Schuppen lagern *fg*)

Liebe Grüße
Matt



im alten Forum schrieb Matt am 16.10.2006 - 21:27:

So, noch nen Nachtrag:

Die alten Spulen haben sich natürlich wieder angefunden, nachdem ich die neue hatte! War klar! :happy:

Und das mit dem ausprobieren eines gelagerten Rads war nen Satz mit X. Da war nix gelagert und das Rad war wesentlich lauter als mein altes Schätzchen! ;)

Viele Grüße
Matt




im alten Forum schrieb Matt am 18.10.2006 - 19:44:

Und noch nen Nachtrag:

Ich hab jetzt nochmal mit der alten Spule gesponnen: Bäh! Die neue ist viiiiel besser! Das Übersetzungsvrhältnis ist einfach wesentlich besser. Völlig irre was das ausmacht!!!

Ich glaub ich muß nochmal zum Tischler! ;)

Viele Grüße
Matt


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