Hallo Ihr Lieben,
wie schon angekündigt ist heute mein
eB*y-Schätzchen bei mir eingezogen. "Isolde" ist jetzt erstmal komplett demontiert und mit Walnussöl eingelassen worden - und ist richtig schick.
Mit einigen Macken hatte ich ja gerechnet.
Das Antriebsrad eiert, hauptsächlich verantwortlich halte ich hierfür die ausgeschlagenen Lager - zum Anspinnen habe ich erstmal Lederstückchen unter (Knechtseite) und über (Trittseite) die Achse geklemmt. Jetzt bleibt auch die Antriebsschnur auf dem Rad.
Putzigerweise hatte mal wer die Laufrille für die Antriebsschnur mit Zinn ausgegossen und im Zinn eine neue Rille eingeschliffen (oder das war original schon so gedacht) - das macht das Antriebsrad ziemlich schwer - dafür läufts einmal, wenns läuft und ist kaum noch zu bremsen. Und die Lager schlagen umso schneller aus. Hmpfr. Leder wird helfen, hoffe ich, ansonsten gibts die unromantische aber effektive Spreizdübellösung, die schon bei der einen oder anderen klappernden Spule geholfen hat.
Der eigentlich spannende Teil heute war die Spinneinheit.
Sigrid hatte ja schon messerscharf festgestellt, dass der Flügel irgendwie nicht passt. Tut er auch nicht.
Um die Spule von der Spindel zu bekommen (auf dem Bild sieht man übrigens schön die eigentliche ursprüngliche "Spindel" mit Stab und Wirtel, die über die Generationen mit Abwandlungen zum Spinnrad mutierte), muss der Flügel abgezogen werden.
Die Bohrung im Holzflügel ist jedoch - wenn er richtigherum aufgesteckt ist - viel zu gross, um den Flügel festzuhalten (provisorisch habe ich ihn erstmal mittels Lederstreifchen festgeklemmt), daher kann er nicht das Original sein. Zumal an der Spitze der Spindel auch ein Gewinde zu sehen ist - ich denke, der Originalflügel war wirklich aus Metall und zum Aufschrauben.
Mal sehen, was mir dazu so einfällt. Einen Metallflügel für ein Picardierad habe ich noch nicht gesehen, also fehlt mir erstmal die grobe Orientierung, wie sowas nachzubauen ist. Holzflügel und eingesenkte Mutter sollte ja irgendwie auch gehen. Hab noch nicht geschaut, ob Rechts- oder Linksgewinde...
Mein eigentliches "Sorgenkind" ist die Bremse.
Die Laufrille in der Spule ist offenbar recht rauh. Ich habe mit zwei verschiedenen Baumwollfäden versucht, eine Bremse zu improvisieren, beide Male riss der Bremsfaden nach kurzer Zeit - an der Spule durchgeribbelt. Morgen wandert die Spule erstmal auf die Drechselbank und wird mit Schleifleinen geglättet.
Woraus war der Bremsfaden üblicherweise im Original? Ich habe noch 6fachen Leinenzwirn (Sattlerzwirn) da, könnte der taugen? Ich hatte vor, ihn per Gummifaden an der Spinneinheit anzubringen, damit ein bisschen Elastizität da ist. Wenn das ne blöde Idee ist: was wäre mit 'ner Kugelschreiberfeder? Brauche ich das überhaupt?
Vielleicht habt Ihr ja Ideen, dann immer her damit.
Isolde scharrt schon mit den Hufen... ich auch.
liebe (glückliche) Grüße
Kattugla