Zitat:
Schwungrad und Flügel-/Spulen-Einheit laufen aber noch immer nicht auf einer Linie
Dass die Rille des Schwungrades nicht mit den Rillen des Wirtels und der Spulscheibe fluchten, sieht man recht gut im dritten Bild (sofern das keine Verzerrung durch die Kamera ist).
Nun müsste man herausfinden, warum sie nicht fluchten?
Ist das Schwungrad schief und verzogen?
... oder steht es einfach falsch in den Lagern, so dass es zwar parallel zur Spulscheibe läuft ... aber halt nicht in Linie.
Leider lässt sich hier nur raten, was dabei die Ursache sein könnte.
Hast Du evtl. mal versucht die beiden Pfosten, die die Schwungradachse aufnehmen um 180° zu drehen?
So wie's ausschaut sind sie ja nur mit Holzmuttern gesichert ...
Ich würde mal ausprobieren den hinteren Pfosten umzudrehen, so dass der schiefe Schlitz zum Einlegen der Achse nach hinten ziegt. Da der Spinnradriemen ja richtung Flügel zieht, würde es ja mehr Sinn machen, wenn die Öffnung des Schlitzes vom Flügel wegzeigt, damit die Achse durch die Riemenspannung in den Schlitz gedrückt wird.
Wenn das Schwungrad in sich verzogen ist (also so in der Art wie ein 8er in der Fahrradfelge), dann ist der Fall ziemlich aussichtslos (zumindest für Hobby-Bastler), so sagt zumindest Karen Pauli in
"Care and Feeding of Spinning Wheels" und ich hätte da auch keine Idee, wie man das bei einem Holzrad ändern könnte.
Hast Du das hintere Auflage der Spinnradachse schon genügend aufgefüttert, so dass das Schwungrad auch richtig senkrecht steht und die Achse horizontal verläuft? (ggf. mal mit einem Senkblei oder Wasserwaage versuchen zu überprüfen). Das könnte auch bewirken, dass das Schwungrad so schief sitzt, dass das obere Ende so weit von der Linie des Wirtels und der Spulscheibe entfernt sind ...
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Schwungrad keinen Achter hat, sondern sich die Speichen auf einer Seite gelockert haben und so die Spinnradachse nicht mehr im Zentrum "des Kreises" sitzt. Wobei das allerdings nicht erklären würde, warum die Rille nicht mehr mit den anderen fluchtet *grübel*
mhhhh .... hat das Schwungrad in den Lagern nach vorne und hinten Luft? Lässt es sich waagrecht (in Achsenrichtung) vor und zurückschieben und wird durch die Antriebsstange näher an das hintere Lager geschoben?
Dann könnte man evtl. Abhilfe schaffen, indem man eine oder mehrere Distanzscheiben auf die Schwungradachse zwischen Schwungrad und hinterem Lager setzt (z.B. 1-2 geschlitzte Lederscheiben aus dickem Sohlenleder (natürlich gut fetten!)
Wie sehen denn die Verleimungen/Verbindungen der Segmente des Schwungrades aus?
Sind da auch lockere Verbindungen? Wenn Du schon schreibst, dass einzelne Speichen locker sind ...
Vielleicht ließe sich das Problem beheben, indem man der Schwungrad und die Speichen neu verleimt -> mittelst eines Spannriemens um das Schwungrad oder mit Hilfe einer "Spanischen Winde" (=Drehknüppel).
Zitat:
und die Spule läuft schief.
mhhh ... was läuft da schief?
Eiert die Spulscheibe? Ist sie lose, könnte man diese Verbindung wieder neu ausrichten und neu verleimen.
Ist sie verzogen, kann man nicht viel tun ...
Schleift bzw. klemmt dadurch die Spule im Spinnflügel und lässt sich nicht mehr frei und ohne Widerstand bewegen?
Es ist schwierig so aus der Ferne das Problem zu identifizieren, da man das Rad nicht in der Bewegung beobachten kann. Am besten hat man dafür jemanden, der das Schwungrad langsam und vorsichtig mit der Hand dreht und man selbst peilt von allen Seiten über das Rad peilt ggf. mit entsprechenden genau senkrechten oder waagrechten Markierungsobjekten zum Vergleich daneben.
Leider sind Schwungräder oft kaum reparierbar verzogen, so dass sie nun einen Achter bilden. Das geschieht meist dadurch, dass das Rad zur Deko mit einem gespannten Riemen aufgestellt wird. Das belastet das Schwungrad extrem einseitig und verursacht gerne, dass sich das Holz verzieht und/oder die Verbindungen sich lockern.
Verzogenes, d.h. krumm gewordenes Holz, wieder gerade zu richten, ist eigentlich nicht wirklich ... oder nur unter unvertretbarem Aufwand ... machbar.
Deshalb ist ja so wichtig, bei einem Gebraucht-Spinnradkauf eine Schnur mitzunehmen und das Rad mit einem Antriebsriemen auszuprobieren, um zu beobachten, ob sich das Rad und das Schwungrad noch einwandfrei bewegt...