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 Betreff des Beitrags: Wie erneuer ich meine Lederlager
BeitragVerfasst: So 26. Okt 2008, 22:03 
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Tahkli

Registriert: So 3. Aug 2008, 09:18
Beiträge: 227
Guten Abend
Hab ja nun mein großes Flachsrad. Da sind Lederlager dran. Eine ist ersetzt worden durch plastik. Die andere fällt fast auseinander.
Meine Frage ist nun, wie kommen die Lager dort dran ? ( Befestigung vom Leder ) und wie müssen/ sollten sie befestigt sein ? Aufrecht stehend oder eher liegend? Sollte ich das Leder vorher noch behandeln?
Wäre sehr hilfreich, könnte mir jemand ein Bild von den Lagern zeigen
Vielen Dank
Grüßlis Maria

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Grüßlis maka


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie erneuer ich meine Lederlager
BeitragVerfasst: Mo 27. Okt 2008, 11:57 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Hallo maka,

kannst Du mir bitte genauer erklären, WO Du an Deinem Spinnrad Lederlager erneuern möchtest?
... und ggf. welche Form die Lederlager haben sollen? ... hast Du evtl. irgendwo ein Bild von Deinem Rad und der Stelle wo das Lederlager hin soll?
Leider komme ich mit Deiner Beschreibung nicht wirklich weiter.

Es gibt unterschiedlich Stellen an einem Spinnrad, wo ganz unterschiedlich geartete Lederlager platziert sein können.

Willst Du Deine Schwungradachse in Leder lagern?
Geht es um die Lager in den Spulen?

Um die Lager, die den Spinnflügel halten?
Ist da das ganze Bauteil aus Leder? Wie z.B. beim Kromski Symphonie:
Bild
Oder besteht der Spinnflügelhalter aus Holz und es handelt sich nur um eine Lederauflage?

Je nach Zweck und Beschaffenheit des Ortes sind die Anforderungen an das Lager und das Material sehr unterschiedlich.
Wenn Du so ein Spinnflügellager aus Leder, dass den kompletten Spinnflügel tragen soll, brauchst Du extra-dickes Sohlenleder, damit das steif genug ist, um den Flügel gegen die Schwerkraft und den Zug des Antriebsriemens zu halten.
Die Befestigung hängt ganz davon ab, wie die alten Lager befestigt waren ... beim Symphonie ist ein Schlitz in dem Pfosten und 90° dazu ist ein durchgehendes Loch im Pfosten, durch das ein kleiner Holzpflock eingeschlagen ist, der das Auflager sichert. Beim alten Rad meiner Mutter waren die Lederauflager einfach in einen (nicht durchgehenden) Schlitz eingeklebt. Bestimmt gibt es noch andere Befestigungsvarianten.
Bei der Art von Lagern steht das Lager/Leder 90° zur Spinnflügelachse. Dann solltest Du den Durchmesser des Achsenendes ausmessen. Und genauso das vordere Ende mit dem Spinnflügel.
Beim Kromski ist es jetzt so gestalten, dass beide Lederlager "geschlitzt" gestaltet sind, so dass ich den Flügel von oben einlegen kann. Es gäbe nun auch die Möglichkeit, nur eines der Lager (das vordere ODER das hintere) mit einem offenen Schlitz zu versehen. Dann muss beim Einlegen der Flügel erst in das "ungeschlitzte Ende" durchgesteckt und dann von oben durch den Schlitz in das andere Lager eingelegt werden.

Solltest Du eine Spule mit einem Lederlager ausstatten wollen, brauchst Du natürlich ein viel dünneres, flexibleres Leder. Das hängt davon ab, wie groß der Spalt zwischen dem Innendurchmesser der Spulen(enden) und dem Durchmesser des Spinnflügelschaftes ist. Dort sollte genug Platz sein, dass auch noch beim eingeklebten Spulenlager etwas Luft dazwischen ist (und das ganze NICHT stramm auf der Achse sitzt). Ist nicht genug Platz (weil ursprünglich kein Lager vorgesehen war) musst Du evtl. sogar den Anfang und das Ende der Bohrung etwas aufbohren lassen (sofern möglich und die Spule dabei nicht auseinanderfällt).
Vielleicht hilft Dir dieser alter Blog-Artikel von mir, wo ich beschreibe, wie ich bei Kromski-Spulen das Metalllager gegen eines aus Leder austausche (damals gab es noch keine Spulen mit Lederlager direkt von Kromskis). Die kleinen Lederstreifchen haben dabei so eine komische Form, damit der Stoß diagonal zur Spinnflügelachse läuft. Wobei die heutigen Kromski-Spulen mit Lederlager den Stoß genau in Achsenrichtung haben ... das geht auch, verursacht aber evtl. ein winziges "Holpern".

Möchtest Du die Schwungradachsen in Leder lagern?
Da gilt auch erst mal das gleiche wie bei den Spulenlagern. Du musst schauen, wie viel Spiel (Luft) das Lager hat? Sind evtl. alte Lagerreste zu entfernen?
Dann ist ganz wichtig, dass Du überprüfst ob beide Lager (bei einem norwegischen Rad hast Du ja 2 Pfosten für die Schwungradhalterung) noch waagrecht auf einer Höhe sind! An dem Ende wo die Kurbel für den Tritt befestigt ist, ist das Lager nämlich mehr beansprucht (weil dort der Tritt ja immer nach unten zieht) und bei älteren Rädern ist deshalb hintere Lager mehr abgenützt und deshalb meist tiefer. Ist das der Fall, solltest Du natürlich hinten ein dickeres Leder als Lager verwenden (oder anderswie auffüttern), so dass beide Lager des Schwungrades wieder auf gleicher Höhe sind und das Schwungrad wieder genau senkrecht läuft.
Wie da genau das Lager aussehen und wie es befestigt werden soll, hängt ganz davon ab, wie das Bauteil gestaltet ist. Wird das Schwungrad nur in einen schrägen Schlitz eingelegt und mit einem Stift gesichert, dann ist es evtl. noch nicht mal nötig das Lederlager zu befestigen und es könnte reichen, den Lederstreifen einfach nur einzulegen.

Zitat:
Sollte ich das Leder vorher noch behandeln?

... ich gehe mal davon aus, dass Du entsprechend schon gegerbtes, neuwertiges Leder hast, oder?
Da würde ich vorher nicht dran machen (außer zurechtschneiden). Sobald Du es eingebaut hast, musst Du kräftig schmieren bzw. fetten. Eine Diskussion über das richtige Schmiermittel bei Lederlagern gibt es hier ja schon. Anfangs wird es sehr oft geschmiert werden, bis sich das Leder vollgesogen hat. Danach werden die Intervalle länger.
Vor dem Einbau solltest Du es auf keinen Fall fetten, wenn das Lager eingeklebt werden soll!

lg spinntantchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie erneuer ich meine Lederlager
BeitragVerfasst: Di 28. Okt 2008, 09:37 
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Tahkli

Registriert: So 3. Aug 2008, 09:18
Beiträge: 227
Hallo Spinntantchen und guten Morgen
Erst mal vielen Dank für deine hilfreiche Antwort.
Hatte das Lager vorher nicht genauer angesehen :oops:
Und erst später, als du mich darauf hingewiesen hast , gesehen das dort Einkerbungen im Holz sind. Es ist das Spulenlager, sieht sehr mitgenommen aus. Nun noch die Frage, wie bekomme ich das Leder
in dem Loch befestigt? Reindrücken ist klar, aber wie weiter? Kleben, mit was ? Oder ins Holz tackern, so ist es im Mom gelöst.
Habe verschiedenes Leder hier und werde die Größe des altens messen , müsste dann passen.
Hab grade Bilder gemacht, nur mein Prob ich bekomms nicht hin mit den Bildern.
Grüßlis Maria

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Grüßlis maka


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie erneuer ich meine Lederlager
BeitragVerfasst: Di 28. Okt 2008, 17:00 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Zitat:
Oder ins Holz tackern, so ist es im Mom gelöst.

Würde ich auf keinen Fall machen. Die harte Klammer kann ansonsten Riefen in die Spinnflügelachse schleifen ... auf jeden Fall wäre das nicht der Leichtgängigkeit förderlich.

Ich habe es einfach mit Holzleim eingeklebt, der etwas länger braucht zum Trocknen. Ich würde keinen Leim nehmen, der sofort abhärtet, sonst kann man das Stückchen evtl. nicht mehr richtig in Position schieben. Bevor Du das mit Leim einklebst, vorher mal einen Trockenversuch machen d.h. Lederläppchen nur einlegen und dann die Spinnflügelachse einführen und schauen, ob das ganze noch genügend Spiel hat.

Zum Andrücken habe ich eine leicht konischen Holzstab genommen und diesen dann vorsichtig in die Bohrung gesteckt (man muss nur aufpassen, dass man dadurch das Lederstück nicht nach innen verschiebt).
Und den Leim eher sparsam verwenden, damit an den Rändern kein Leim austritt und wieder harte Riefen bildet. Falls Leim austritt, sofort mit Wattestäbchen abwischen.

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