steinmetz hat geschrieben:
...Das Verhältnis Wirtel:Spulscheibe ist 1,2:1...Bisher habe ich den Eindruck, daß flügelgebremst leichter einzustellen ist und irgendwie eine größere Bandbreite an Garnen zulässt, das Spektum beim Zweifädigen scheint schmaler und die Einstellungen sind nicht fließend, sondern stufig (verschieden große Spulscheiben)....Ich würde mir einen weichen, regulierbaren EInzug wünschen, so daß ich den Drall entspannt bestimmen kann, ohne daß mir das Garn aus der Hand gerissen wird (so wurde das manchmal beim Willy beschrieben).
Diese stufige Anpassung beim Zweifädigen erscheint mir auch als Einschränkung.
...
Hallo Iris,
1,2:1 bis 1,12:1 wird in den mir bekannten Unterlagen als ein Richtwert für das erforderliche Minimum angegeben (hier darf man leider kein pdf anhängen, google bitte nach "Physik des Flügelspinnrads" von Frau Sigrid Vogt.). Meiner Frau ist bis auf Sonderfälle der höhere Wert (also 1,2:1) angenehmer.
Als technischer Support meiner Frau kenne ich mich mit Spinnrädern ein wenig aus, spinnen kann ich allerdings gar nicht. Aber soweit ich weiß, ist gerade der zweifädige Antrieb in der Einstellung des Einzugs am feinfühligsten, unter zwei Voraussetzungen:
1) Die Riemenspannung ist fließend einstellbar und konstant (arretierbar).
2) Die Spulenrille hat einen halbrunden oder einen flachen Grund und ist breiter als der Antriebsfaden (der Querschnitt der Rille ist ein Trapez). Die Wirtelrille ist dagegen schmal und spitz, sodass der Antriebsfaden darin leicht (!) klemmen kann. Einige Fotos dazu findest Du hier:
viewtopic.php?f=50&t=4518&start=10Daraus geht auch hervor, dass es ebenfalls stark auf die Antriebsschnur ankommt (Durchmesser, Dehnbarkeit, Oberfläche). Bei Problemen wie Du sie beschreibst, würde ich es zuerst mit einer anderen Schnur probieren. Dabei würde ich auch die Rillen kontrollieren und (falls erforderlich) zumindest säubern und glätten. Als Antriebsschnur für zweifädige Räder eignen sich Bindfaden, Leinenschnur (Wurstgarn), Baumwollschnur und sogar auch Drachenschnur, bei einfädigem Antrieb ist ein PUR-Rundriemen (grün, rau, 2mm dick) i.d.R. die beste Wahl.
Wenn 1 und 2 erfüllt sind, ist die Einstellung beim Zweifädigen keinesfalls stufig, im Prinzip ist das eine ziemlich fein einstellbare Rutschkupplung.
Falls es von Deinem Wohnort her für Dich zumutbar ist, würde ich vorschlagen, dass Du am 19.12.2015 die Spinngruppe meiner Frau besuchst. Im direkten Kontakt ist es am einfachsten Hilfe zu leisten, allerdings gibt es auch viel an "gefährlicher" Inspiration. Du findest die Gruppe entweder direkt über die Webseite
http://wollverwandler.blogspot.de/ oder beim Spinnradclub, die Gruppe Bochum. Kontaktiere bitte bei Interesse entweder Anna oder Claudi oder Gaby im Voraus.
Gruß
Borek