Tulipan hat geschrieben:
... ich hatte beim Schreiben an zweifädige Räder gedacht. Und danke für den Tipp mit den Reibahlen. ...
Ja, beim zweifädigen Antrieb (oder generell beim Antriebswirtel) kann sich ein angemessenes Aufrauhen positiv auswirken, zumal man das mit gefühlvoller Arbeit gut von Hand bewerkstelligen kann. Dennoch (wohl weil mir diverse Werkzeugmaschinen und Werkzeuge zur Verfügung stehen) bevorzuge ich den Lösungsweg über schmale spitze Rillen, in denen sich die Antriebsschnur an den Rillenflanken „verkeilen“ kann. Das Prinzip habe ich detailliert
hier beschrieben.
Man kommt so für eine zuverlässige Mitnahme mit einem Bruchteil der Vorspannung aus, und der ganze Antrieb ist spürbar leichtgängiger. Allerdings braucht man dafür eine Drehmaschine, das ist für Viele ein Nachteil. Die einzige Alternativtechnologie, die ich mir vorstellen könnte, wäre, dass während eine Person das Spinnrad (und den Wirtel über eine vorhandene Rille) antreibt, schleift/sägt eine andere Person eine neue Rille in den drehenden Wirtel ein. Man müsste dabei SEHR auf die dicht an der Bearbeitungsstelle vorbei drehenden Flügelarme achten, und zumindest die Häkchen entfernen. Ohne Not würde ich sowas nur ungern machen wollen.
Zu den Reibahlen noch eine wichtige Kleinigkeit: Für das beschriebene Aufweiten eignen sich eigentlich nur die Handreibahlen. Ihre Schneiden bilden an der Werkzeugspitze einen langen schlanken Kegel (etwa 0,5° Schräge), der das Zentrieren in einer Vorbohrung stark begünstigt. Maschinenreibahlen haben vorn nur eine kleine Fase als Anschnitt, und sind somit ähnlich ungünstig wie Spiralbohrer.
Gruß
Borek