Arachne hat geschrieben:
...Wenn man Rauhleder mit Öl tränkt, halte ich das tatsächlich nicht für besonders zielführend, weil es schlichtweg "versickert und versumpft"...
Ich würde ja sagen, es zieht ins Leder ein, anstatt auf der Oberfläche zu bleiben und letztendlich runterzutropfen... Jedenfalls ölt man Sattelzeug traditionell von der rauhen Seite, wenn man's richtig machen will (modern und schnell kommen die Zaumzeugteile in einen verschliessbaren Eimer, werden mit Öl übergossen, Deckel drauf und dann schütteln oder ab und zu umdrehen). Ich nehm' fürs Sattelzeug übrigens Leinöl, weil's das hier literweise zum Spottpreis im Baumarkt gibt (eigentlich zur Holzpflege. Das wäre wohl fürs Spinnrad auch noch eine Möglichkeit).
Klar ist Ballistol Waffenöl - aber es stammt aus der Zeit, als Gewehre noch aus Metall, Holz und Leder (Tragriemen) bestanden - ganz wie traditionelle Spinnräder
Kameliensamenöl soll sooo toll auch wieder nicht sein - habe ich aus irgendeinem Internetartikel zum Messerschärfen - war aber nur die Meinung des Autors.
Traditionelles Klauenfett war angeblich sehr gut, aber stinkend und schwer zu verarbeiten und wird heute nicht mehr verkauft. Das stammt aus einem Artikel von Jessica Jahiel zur Lederpflege. Die hat ein Lieblingsmittel, das in Europa aber nicht zu kriegen ist.... Aber im Prinzip müssten für die Lederteile alle Lederpflegemittel aus dem Reitsportbedarf gehen - aber so viel Leder ist ja nicht am Spinnrad. Ob sich's rentiert, dafür extra was zu kaufen (ich benütz' allerdings schon lange keine Schuhcreme mehr - Sattelseife und Lederfett sind viel schneller, pflegen besser und gehen für alle Farben)?
Keine gute Idee ist Kugellagerfett für Leder - damit habe ich mir die Lager in Kromski-Spulen ruiniert. Seitdem nehme ich überhaupt keine Fette mehr für Spulenlager, nur noch Öl (mein Haus ist auch meistens kalt bis sehr kalt).
Ciao, Klara