im alten Forum geschrieben am 23.03.2006 - 22:52
Huhu,
hab den neuen Threat gefunden
Also das Buch heißt "
Handbuch der Spinnerei" von Ernst Müller, Verlag W.&S. Loewenthal, Berlin, und ist von 1891. Hier beschreibt er, wie ein
Handrad gebaut ist, mit welchen Maßen und welchem Winkel.
Ich schreib die Anleitung nun einfach ab, auch wenn leider das Bild dazu fehlt, auf dem die einzelnen Teile mit den Buchstaben die nachher im Text genannt werden, bezeichnet sind.
Wenn ich den Scanner wieder ans laufen kriege, sag ich Bescheid
Das Handrad ist von höchst einfacher Bauart. Auf einem sehr niedrigen Geselle wird von einer einzigen aufrechten Stütze die wagerechte Achse eines 900 bis 1000 mm im Durchmesser grossen Rades "a" getragen, welches acht Speichen und an einer dieser letzeren einen Kurbelgriff, als Mittel zur Umdrehung, trägt. Der Kranz des Rades ist aus zwei gleich grossen, dünnen hölzernen Reifen gebildet, zwischen welchen im Zickzack ein Band eingeflochten ist. Dieses allein bildet die Spur, worauf die zum Umtriebe der Spindel "b" bestimmte endlose Schnur gelegt wird. Das Gestell für die Spindel besteht aus zwei niedrigen hölzernen Stützen "c", in deren mit Filz ausgefütterten Einschnitte eine eta 80mm lange, 4mm dicke eiserne Achse in wagerechter Lage, 350mm über dem Fußboden, parallel zur Achse des Rades und von dieser 1 bis 1,1m entfernt, sich befindet. Eine Rolle von Horn "d", deren Schnurlauf 20mm im Durchmesser hat, sitzt mitten auf dieser Achse und wird von der Schnur umschlungen. Somit macht bei jeder Umdrehung des Rades "a" die Rolle "d" gegen 50 Umläufe. Die Richtung dieser Drehung wird nach ERfordernis geändert, indem man die Schnur gekreuzt oder offen von dem Rade nach der Rolle legt. Am vorderen (dem Spinner zugewendeten) Ende der eisernen Rollenachse, als Fortsetzung derselben, ist die hölzerne, 160mm lange, 15mm an dem Grunde dicke, schlank kegelförmig zu einer runden Spitze auslaufende Spindel "b" fest aufgesteckt. Dort, wo die eiserne Achse sich an die Spindel anschliesst und letztere ihre grösste Dicke hat, steckt auf der Spindel eine hölzerne, 70mm im Durchmesser haltende Scheibe, welche nicht nur eine Anlehnungsfläche oder Basis für das aufzuwickelnde Garn darbietet, sondern auch dazu dient, indem sie heruntergezogen wird, den ganzen Garnwickel von der Spindel abzuschieben, ohne dass man nötig hat, denselben mit der Hand anzufassen.Wer jetzt ein Bild von einem Handrad vor Augen hat, kann einfach die Maße einsetzen und losbauen. Für die anderen wirds wohl etwas schwieriger zu verstehen sein.
Wie gesagt, nach meiner Information sind diese Handräder so ab 900 bekannt und wurden ab 1300 von den Spinnrädern abgelöst.
Greets,
Sabrina