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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Do 9. Mai 2013, 21:38 
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Spinning-Jenny
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Zitat:
Alles andere geht, aber ich werde nirgends das Trittbrett absägen, um rauszufinden, ob's dann immer noch so gut geht.

Du musst das Trittbrett ja nicht absägen - sondern einfach Deinen Fuß so weit vorne draufsetzen, dass die Ferse nicht vor der Trittbrettachse zu liegen kommt sondern der ganze Fuß hinter der Trittbrettachse aufsteht - so kannst Du den Tritt nur in der Runterbewegung treten ... (damit der Fuß nicht zu weit vor rutscht, könnte man ja auch eine Anschlagsleiste mit Doppelklebeband vorrübergehend dort aufkleben, wenn man das wirklich mal ausprobieren will).

Zitat:
Hmm, das würde bedeuten, ich könnte mal bei einem Rad den Knecht durch eine Schnur ersetzen - dann hätte ich die Funktionsweise des Stosstritts, nicht?

Wenn Du dann aber den Fuß so weit vorne hinsetzte, dass Du mit der Ferse das Pedal nach oben trittst, dann wirst Du ins Leere treten und das Pedal anschließend megamäßig in die Schnur einrucken - würde eher die oben beschriebene Version ausprobieren!

Zitat:
Das Knechtklappern beim Polonaise nervt sowieso...

Wo klappert denn der Knecht? An der Verbindung mit der Schwungradachse oder an der Verbindung Tritt-Knecht?

Im letzteren Fall - Verbindung Tritt-Knecht - wie hast Du den Tritt mit dem Knecht verbunden?
Da kann es nämlich leicht zu einem Klacken kommen, wenn die Verbindung Luft hat und man dann mit der Ferse das Pedal nach oben tritt, dann klackt es an den Tritt.
Ich habe bei meinem Symphonie das Lederband in einer Runde durch die beiden Löcher im Tritt und durch das Knechtloch gefädelt, so dass die Verbindung etwas lose sitzt (würde so sehr stark klappern). Aber dann habe ich das restliche Band horizontal um die Verbindungsrunde gewickelt und festgezogen und -geknotet. Also im Prinzip habe ich das Band wie einen Gürtel um die Verbindungsrunde herumgelegt und dann zusammengeschnürt, dass ein steifer Steg zwischen Knecht und Tritt entsteht - das ganze also keine Luft mehr hat und nicht mehr klappert. Das ganze ist dann fast so steif und stabil wie diese Kunststoffstücke bei z.B. den Louet-Knecht-Tritt-Verbindungen.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Fr 10. Mai 2013, 09:56 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
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Der Knecht klappert an der Verbindung zur Schwungachse - für unten fielen mir auch ein paar Lösungen ein. Nicht, dass mir für oben keine eingefallen wären (Lederscheibchen seitlich, dünnes Leder um die Achse, Achse im "Schlüsselloch" noch extra festbinden, Wolle und Fett um die Achse - nicht unbedingt alles auf einmal) - aber nichts hat funktioniert. Wenn kein Spiel mehr ist, also nichts mehr klappern kann, dann wird der Reibungswiderstand so hoch, dass das Rad nicht mehr zu treten ist.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Fr 10. Mai 2013, 11:09 
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Tahkli
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Zitat:
aber worauf ich raus wollte, ist dass der Wiegetritt keinen grossen Kraftgewinn bringt

Kommt drauf an, wie kräftig der zweite Fuß zum Einsatz kommt. Vor allem verkürzt er die tote halbe Umdrehung des Einzeltritts auf zwei Totpunkte. Mir war der, den ich hatte, auch zu anstrengend, weil ich eben doch nur mit einem Fuß getreten habe.

Zitat:
Auch wenn Baumwolle in Indien traditionell mit Handkurbel gesponnen wurde ;)

In England auch handbetrieben, Wolle und Baumwolle. Spindelräder werden eben gern mit der Hand angetrieben, weil man bei jedem fertigen Stück Garn kurz rückwärts drehen muss, damit das Garn von der Spitze wegkommt und aufgewickelt werden kann, danach wirds wieder korkenzieherich zur Spitze geführt und über die Spitze das nächste Stück gesponnen. Den kurzen, wohldosierten Kick rückwärts kriegt man mit den Füßen nicht so gut hin, egal mit wievielen.

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Fr 10. Mai 2013, 13:20 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
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Zitat:
Kommt drauf an, wie kräftig der zweite Fuß zum Einsatz kommt.

Was soll denn der zweite Fuß bei einem (einzelnen) Wiegetritt machen?
Den Wiegetritt treibe ich mit einem Fuß - jeweils mit der Ferse in der Aufwärtsbewegung und mit der Fußspitze in der Abwärtsbewegung an. Der zweite Fuß kann sich ausruhen.

Zitat:
Spindelräder werden eben gern mit der Hand angetrieben, weil man bei jedem fertigen Stück Garn kurz rückwärts drehen muss, damit das Garn von der Spitze wegkommt und aufgewickelt werden kann, danach wirds wieder korkenzieherich zur Spitze geführt und über die Spitze das nächste Stück gesponnen.

Man muss gar nicht Rückwärtsdrehen beim Wechsel vom Spinnen zum Aufwickeln. Ich habe ein Taigarad und das drehe ich immer nur in einer Richtung - der Spinnrichtung. Wenn ich aufwickeln will ziehe ich mit einer kurzen ruckartigen Bewegung den spiralig aufgewickelten Faden von der Spindelspitze ab (ist fast so eine Art Schnicken mit der Hand) und halte den Faden schnell rechtwinklig zur Spitze und wenn genug aufgewickelt ist lege ich den Faden wieder spiralig darum indem ich ihn nach vorne halte und weitergehts. Da muss ganz und gar nichts rückwärtsgedeht werden. Habe mittlerweile auch bei meinem Charka probiert und geht genauso.
Natürlich macht man diese Bewegung wenn der Schwung schon nachlässt, bevor man neu anschupst aber man braucht noch deutliche Umdrehungszahlen in Spinnrichtung.

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Fr 10. Mai 2013, 17:01 
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Tahkli
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Die neue Besitzerin meiner Lucy (Tom Walther) mit dem großen Wiegetritt-Paddel tritt mit beiden Füßen, wie bei einer Tret-Nähmaschine. Auf die Art kriegt sie natürlich mehr Kraft entwickelt. Nicht die doppelte, aber immerhin. Wenn man das nur mit einem Fuß macht -- Spitze-Hacke-einszweidrei ;) -- dann wäre das für meinen Geschmack wohl wirklich nicht viel krafteffektiver als ein "normaler" Einzeltritt. Man bekommt halt nur (immerhin!) mehr Kontrolle beim Langsamtreten und beim Anfahren. Da ich bekennender Einfußtreter bin, entsprach das auch meiner Erfahrung mit der Lucy: Nett, aber zu anstrengend.

Zitat:
Wenn ich aufwickeln will ziehe ich mit einer kurzen ruckartigen Bewegung den spiralig aufgewickelten Faden von der Spindelspitze ab

Diese Technik kannte ich noch nicht. Du ziehst also den Korkenzieher in die Richtung, in die die Spitze der Spindel zeigt? Also statt ca. 45° ca. 90° nach links?

Ich schleiche beim Thema Spindelrad immer mental um ein Great Wheel herum. Bei dem wäre man zum entscheidenden Zeitpunkt ws. zu weit weg von der Spindel, oder?

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Fr 10. Mai 2013, 23:00 
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Spinning-Jenny
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Zitat:
Diese Technik kannte ich noch nicht. Du ziehst also den Korkenzieher in die Richtung, in die die Spitze der Spindel zeigt?

Jupp, in Richtung Spindelspitze in einer kurzen ruckartigen Bewegung, die sofort in einen Schwung mit dem Arm zur Seite übergeht, damit der Faden gleich anschließend 90° zur Spindel aufgewickelt wird (ansonsten gibt es ja wieder einen "Korkenzieher")

Wobei das geht am Besten mit recht langsam drehenden Spindelrädern (wie z.B. das alte Ashford-Charka ohne Zwischenübersetzung, Taiga-Rad, Pinguin-Rad ...). Mit dem Buchcharka ist es schwieriger, da muss die Handkurbel schon fast stehen ...

Beim Taiga-Rad sowie diesen Pinguin-Radkonstruktionen, lässt es sich ja auch gar nicht so einfach rückwärts drehen. Das Taigarad müsste ich ja erst mal mit der Handabbremsen und dann den Schwung andersherum geben und punktgenau wieder abbremsen ... das stubst man ja an, indem man einfach mit der Handfläche über die verdickte Achse streicht und dann dreht es sich (dank großer Schwungmasse und guter Lagerung sehr lange weiter).
Beim Pinguinrad kann man ja durch den (oftmals einfach wirkenden) Einzeltritt auch die Drehrichtung nicht so ohne weiteres ändern. Die meisten müssten da wohl die Hand zuhilfe nehmen ...

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Sa 11. Mai 2013, 09:14 
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Tahkli
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Zitat:
Jupp, in Richtung Spindelspitze in einer kurzen ruckartigen Bewegung, die sofort in einen Schwung mit dem Arm zur Seite übergeht, damit der Faden gleich anschließend 90° zur Spindel aufgewickelt wird (ansonsten gibt es ja wieder einen "Korkenzieher")

Oha, das muss man glaub' ich sehen. Aber die notwendige niedrige Geschwindigkeit wäre ja wohl für viele in der anderen Waagschale.

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: "Ziege" als Doppelspinnrad - wie zu bedienen? Infos?
BeitragVerfasst: Sa 11. Mai 2013, 13:57 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
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thomas_f hat geschrieben:
... Wenn man das nur mit einem Fuß macht -- Spitze-Hacke-einszweidrei ;) -- dann wäre das für meinen Geschmack wohl wirklich nicht viel krafteffektiver als ein "normaler" Einzeltritt. ...


Siehste, wir sind uns mal wieder einig, wenn die Details geklärt sind ;) Wiegetritte sind ja nicht automatisch doppelt breit, und selbst wenn Platz für den zweiten Fuss wäre, kann ich nur mit einem treten,...

Zum Spindelspinnrad: Das Rio-Grande-Rad ist als solches konzipiert, mit Trittbrett. Eventuell gibt's da auf Youtube ein Video zum "Korkenzieher-Abziehen" und aufwickeln. Ich kann's auch nicht ohne Rückwärtsdrehen, spinne aber auch nur mit einer Falt-Charkha.

Ciao, Klara

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