handspinn-forum.de

im alten Forum geschrieben am 15.06.2005 - 16:03

Bevor Ihr mit Eurem Spinnrad so richtig loslegen könnt, sind erst einmal ein paar Trockenübungen gefragt. Bevor Ihr Euch nämlich mit den Händen auf die Garnherstellung konzentrieren könnt, muss erst mal der Antrieb des Spinnrades ohne Probleme und fast wie von alleine funktionieren. Also heißt es zuerst treten üben und treten üben und treten üben ...

Dabei ist folgendes zu beachten:

• es soll kein Geschwindigkeitsrekord aufgestellt werden


• grundsätzlich und besonders am Anfang ist es sehr wichtig, ganz langsam treten zu können, ohne dass das Rad dabei plötzlich stehen bleibt oder gar anfängt falsch herum zu drehen


• bei Spinnrädern mit Wiegetritt und/oder Doppeltritt (Erklärungen zu den versch. Trittformen) sollte man dann auch das Antreten aus dem Stand (ohne Hand) in richtiger Richtung üben


• ... und natürlich auch das plötzliche stoppen ohne Handeinwirkung


• ... beim Bremsen darauf achten, dass die Kurbel/Antriebsstange nicht im obern oder unteren Totpunkt steht (also ganz unten oder ganz oben), weil in diesen beiden Stellung das Antreten ohne Handeinwirkung (fast) unmöglich ist

im alten Forum geschrieben am 30.06.2005 - 07:16

Stimmt, da kann ich Dago nur beipflichten: Es ist absolut schwierig langsam zu treten. Und wenn einem das keiner sagt...
Mir ging es zu Anfang so, dass ich auch erstmal mit "Übungs-Treten" begonnen habe. Das ging auch ziemlich schell ganz gut, dachte ich. Naja, wie ich dann die Wolle daszugenommen hatte sah das ganze schon anders aus. Da hab ich dann erst gemerkt wie langsam man eigentlich treten muss und stellte fest, dass ich viel zu schnell geübt hatte.

Noch ein Tipp: Wenn man kein Doppeltritt hat (damit kenne ich mich nicht aus, hab noch nie mit so einem Spinnrad gesponnen), ist die Fußbewegung nicht ganz regelmäßig. Das Rad soll sich gleichmäßig schnell drehen, jedoch nicht durch eine durchgängig gleich schnelle Fußbewegung.
Ich spinne so, dass ich kurz vor dem oberen Totpunkt so viel Schwung gebe, dass das Rad ohne Probleme über den Totpunkt kommt. Ich könnte also quasi den Fuß kurzzeitig vom Pedel nehmen.

Klingt kompliziert, hm?! Sehe ich auch so. Aber das bekommt man zu Anfang auch gar nicht so mit, da ist man froh, wenn überhaupt etwas läuft. Was ich eigentlich sagen wolte ist: Findet Euren eigenen Stil, probiert auch mal anderes aus. Wechselt z.B. mal den Fuß oder stellt den anderen hoch um bequemer zu sitzen. Irgendwie so etwas.

Ich wünsche allen Spinn-Anfängern hier: Gaaanz viel Durchhaltevermögen und das Ihr schnell den richtigen Tritt findet!

Hexliche Grüße
Maike

im alten Forum geschrieben am 31.12.2005 - 19:12

Hätte mich nicht jemand warnen können, dass man vom Spinnradtreten gemeinen Muskelkater kriegt? Ich fühle mich, als wäre ich zu Fuss auf den Eiffelturm!

Hilft Spinnen damit gegen dicke Oberschenkel? Wäre doch mal was...

Ciao, Klara

Uups! Dann läuft aber irgendetwas nicht richtig, Du verkrampfst Dich vielleicht? Sicher ist man manchmal (z.B. nach langem Zwirnen, wo man ja schneller tritt) angestrengt, aber Muskelkater habe ich noch nie gehabt. Läuft das Schwungrad vielleicht sehr schwer? oder ist extrem klein und die Übersetzung schlecht?

Sigrid

Hi Klara,
ich kann mir nicht erklären,warum Du Muskelkater bekommst.
Das ist mir noch nie beim Spinnen passiert,auch nicht nach
acht Stunden am Stück.Normalerweise sollten die Räder leicht
laufen und je weniger man "treten" statt "antreten" muß,desto besser.
Aber Du bist doch eine erfahrene Spinnerin,das weißt du doch alles,also
in Deinem Falle kann ich´s mir nicht erklären.*Ratlos Guck*

LG Landschaf

heute schon - am 31.12.2005 noch nicht! Den Beitrag habe ich nach den allerersten Tretübungen mit dem Mazurka geschrieben. Und ich habe den Muskelkater auch nicht beim spinnen gekriegt (da muss man ja öfter mal Pause machen - spätestens wenn der Faservorrat aus ist), sondern weil ich mich mit dem Rad vor den Fernseher gesetzt und einen Film lang treten geübt habe - ist ja nicht weiter anstrengend, kann man schon mal 90 Minuten lang machen. Nur wenn's das erste Mal war, spürt man's halt am Tag danach...

Ciao, Klara

PS: Und was die dicken Oberschenkel angeht: Ein paar Kilo habe ich tatsächlich abgenommen, seit ich mit Spinnen angefangen habe. Allerdings wohl nicht, weil das so eine sportliche Tätigkeit ist (obwohl, da's ja zur Schafhaltung geführt hat und die Biester verdammt schnell laufen können...) sondern weil man beim Fernseh-Spinnen keine Schokolade knabbern kann.