handspinn-forum.de

holla die waldfee das hört sich interesannt an*mal unauffällig zum hollerstrauch vor der türe schielt*

Hallo Wolfgang,
mit großem Interesse hab ich schon im anderen thread deine Fotos angeschaut, deine Spindeln gefallen mir sehr gut!... daß Holunderholz SO hart ist, hätte ich nicht gedacht - und meints du mit Braten so richtig braten in der Pfanne ???

LG angi

Also ich habe Holunderholz als weich in Erinnerung...kann mich aber auch täuschen und es mit dem Mark verwechseln...
Jedenfalls soll demnächst unser Holunder dem Ahorn weichen - da werd ich mich mal duch den Holzberg wühlen ^^
danke für den Hinweis!
(und ja, deine Fotos sind wirklich hübsch anzuschauen)
Was das Braten angeht, würden mich genauere Instruktionen auch interessieren?

<ironimodus ein>Nur zur Warnung: es heißt ja (jedenfalls hier im Norden), wer einen Holunderstrauch rodet, dem brennt die Hollerfrau das Haus ab ...<ironiemodus aus>

Sigrid

Ja das gibts auch bei uns im Süden

Karin

Ich brate das Holz in der Pfanne mit Bienenwachs. Es schmilzt so etwa bei 40° bis 50° C. Es darf nicht zu heiß sein, sonst zersetzt sich das Holz. Es entstehen Luft- und Wasserdampfblasen am Holz. Es wird mit kleinster Flamme gebraten, so daß das Wachs nicht zu sieden anfängt bzw. raucht, sonst zersetzt sich das Holz. Das Holz darf nur eine sehr leichte Bräunung bekommen. Das Braten ist fertig, wenn keine Gasblasen am Holz zu sehen sind. Das Wachs dringt dann tief in das Holz ein, so daß sich ein Ölen erübrigt. Bei den 4 mm dicken Spindelstäben ist das Holz sogar vom Wachs völlig durchdrungen. Nach dem Braten ist das Holz besonders hart, weil es ein bißchen schrumpft und somit sich weiter verdichtet. Holunderholz ist im frischen und feuchten Zustand ziemlich weich, aber härter als Buche. Spindelrohlinge mache ich aus frischen Holz, im getrockneten Zustand wird dann mit der Bohrmaschine der Stab gerade gedrechselt, damit er nicht eiert und dann wird gebraten. Nach dem Braten wird die Oberfläche fein geschliffen und mit Polierpaste spiegelglatt poliert. Das Bienenwachs schützt das Holz vor Feuchtigkeit.
Polierpaste gibt es bei Obi bei den Schleifmaterialien.

Ich habe Buche, Weißdorn, Schlehe, Pflaume, Eiche, Robinie, Flieder, Pfaffenhütchen und Holunder getestet. Flieder und Holunder sind fast gleich hart, wobei der schöne Flieder schwieriger zu bekommen ist. Holunder jedoch ist wegen seiner Faserstruktur sehr elastisch und biegt sich nachträgllich kaum noch. Für Spindelstäbe spalte ich einen dicken geraden Holunderzweig, da er hohl ist. Meine Holznadeln für das Nadelbinden sind ebenfalls aus Holunderholz, da es nicht splittert und meinen Daumen aufgrund der Glätte schont.

Ja, sowas kenne ich hier auch aber wir haben ja noch zwei andere, von daher hoffe ich, dass Frau Holle uns gnädig gesinnt ist,und notfalls eben in einen der anderen Büsche zieht

@Wolfgang: danke für die genaue Beschreibung
ich werde mich in Zukunft definitiv mal am Holler vergehen und Flieder haben wir ja auch hübsch und viel ^^

oh ja .... ich geh auch mal auf die Pirsch (ihr seid SO schlimm hier!!!) und man muß ja nicht den ganzen Holunderbusch roden, ein Stämmchen reicht ja auch. Bei uns wächst er eh meist mehrstämmig. Das nimmt die Frau Holle bestimmt nicht übel (außerdem werde ich wohl zum Nachbarn gehen, dem seiner wächst zu uns rüber )

angi