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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Di 12. Jul 2011, 18:27 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Meine neueste Entdeckung: Ins Holz gesägte Haken! Foto über Link im Thread zu den selbstgeschnitzten Häkelnadeln hier im Forum.

Einfach oben mittig in den Rundstab sägen. Gut, ganz so einfach ist es nicht, aber ich habe mit einem schön langen Stab angefangen und jeden missglückten Versuch abgesägt. Und dann unterhalb dem Schlitz einen Häkelhaken reinsägen oder -feilen. Glattschleifen, fertig. Ich bilde mir ein, dass die Spindel schöner läuft als mit (von mir reingedrehten) Metallhaken, das muss aber objektiv nicht stimmen. Dafür ist das Einhängen ein bisschen fummelig, aber ich übe auch erst seit gestern.

Und wer kann jetzt beweisen, dass solche Haken im Mittelalter NICHT verwendet wurden?

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Do 14. Jul 2011, 19:01 
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Buch-Charka
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Registriert: Do 16. Jul 2009, 10:52
Beiträge: 1266
*lol* beweis das es schonmal gab *fg*
weisst doch es geht nach nachweisen, nicht nach beweisen das es es nicht gab *g*


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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Fr 15. Jul 2011, 14:00 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Da hat man aber mit Alltagsgegenständen aus verrottbaren Materialien ein gewaltiges Problem. Die alten Ägypter hatten ins Holz geschnitzte Haken - da hat man Spindeln in Gräbern gefunden (Barber: Prehistoric Textiles). Aber bei uns waren Grabbeigaben ja nicht üblich... Und auf den Bildern sind solche Details i. d. R. nicht zu erkennen. Und kennt jemand eine schriftliche Spinnanleitung aus dem MA?

Übrigens würde mich - in der Annahme, dass es Draht und Zangen im MA schon gab - auch ein ins Holz gesteckter Drahthaken nicht stören. Nur die Schraubhäkchen aus dem Baumarkt sind eindeutig modern.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Mi 18. Jul 2012, 20:35 
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Akha-Spindel

Registriert: Mo 4. Jul 2011, 01:29
Beiträge: 86
Inzwischen baue ich auf Grund meiner Spinnerfahrungen keine Spindeln mehr mit Haken oder solche mit Rillen im Schaft. Solche Spindeln sind bezüglich Beschädigung zu empfindlich. Wenn man den Faden einmal um den Wirtel legt, und dann am Faden zieht bevor man einen Halbschlag um die Schaftspitze macht, dann reißt eher der Faden, als daß er sich abspult. Der Halbschlag (eine Fadenschlaufe um die Schaftspitze) hat nur noch den Zweck, den Faden möglichst nah an den Schaft zu bringen, damit der Faden mittig hängt. Der Halbschlag dient nicht dem Halt. Der Wirtel selbst wird so zum Haken. Mit Vergnügen zeige ich auf Spinnveranstaltung gern diese einfache Methode der Spindelbefestigung.
Ich hatte mich an mein Physikstudium erinnert, wo wir mal in einer Klausur den Fadenwinkel berechnen mußten, wo eine Garnrolle beim Fadenzug sich aufrollt, bzw. bei einen anderen Winkel abrollt. Das war die Aufgabe mit der fliehenden oder folgsamen Garnrolle, welche auf dem Tisch rollt, wenn man am Faden zieht. Bei der Spindel gibt es eine ähnliche Gesetzmäßigkeit, wann der Fadenzug die Wicklung abrollt bzw. aufrollt. Wird der Faden um den Wirtel gelegt, ist der Winkel zur Wicklung so beschaffen, daß diese sich nicht abspult. So sitzt der Faden bzw. die Spindel bombenfest und fällt nicht herunter.

Ohne Haken und Rillen im Schaft kann man den Schaft sehr dünn und spitz machen, wenn man sehr hartes Holz benutzt. Rillen im Schaft als auch Haken führen öfters zum Bruch des Schaftes.

Bei dünnen Schäften kann man die Spindel zu hoher Drehgeschwindigkeit andrehen, ähnlich wie ein großes langsames Zahnrad ein kleines Zahnrad in schnelle Rotation versetzt. Jetzt wissen wir, warum Dornrös'chen sich an einer Spindel gestochen hat. Ich finde die alten ungeklebten mittelalterlichen Spindeln, waren technisch wesentlich besser, als die heutigen Modernen mit Haken und folglich zu dicken Schäften und auch noch angeklebte Wirtel, die wegen des Hakens nicht mehr universell als Kopf-, Fuß- und Standspindel einsetzbar sind und in der Handtasche sich wegen des angeklebten Wirtels mit anderen Objekten verkeilen, bis der Schaft bricht oder verbiegt.

Was ist schon dabei, wenn die Spindel zweiteilig ist und man den Wirtel abnehmen kann?
Man kann den spitzen doppelkonischen Schaft sicher in einer kleinen Box verstauen und man braucht nicht so viele Spindeln, wenn man mehrere verschieden große Wirtel hat für dünne und dicke Fäden oder zum Zwirnen.

Gruß Wolfgang


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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2012, 01:40 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
... also als absoluter Fan von Hochwirtel-Spindeln kann ich auf einen Haken absolut nicht verzichten und ein feineingestellter Haken ist da für einen ruhigen Lauf per Beinabrolltechnik echt Gold wert.

Da sind mir Tiefwirtelspindeln mit Halbschlagbefestigung echt zu umständlich und langsam zu benützen.

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2012, 09:13 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Sehe ich auch so.
Meine Spindeln haben fast alle Haken, ich mag Hochwirtelspindeln am liebsten.
So falsch können die Haken gar nicht sein, so gut wie alle namhafte Spindelhersteller haben sie im Programm. ( Bosworth , Kundert, Golding usw).
Der Faden hängt mit Haken, wenn dieser richtig positioniert ist, völlig im Lot des Spindelstabes.
Ist mit Halbschlag nicht zu erreichen,oder um den Wirtel, da hängt der Faden letztlich immer etwas aussermittig.
Meine Spindeln sind eigentlich alle relativ leicht und zierlich, Stabbruch hatte ich noch keinen obwohl ich nicht sonderlich vorsichtig mit den Spindeln umgehe.

Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Spindelhaken + Feineinstellung
BeitragVerfasst: Fr 20. Jul 2012, 22:07 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Hochwirtelspindel ohne Haken kann ich mir nicht vorstellen, aber für Tiefwirtelspindeln hat Wolfgang recht, denke ich: Je dünner der Schaft, desto schneller die Drehung (eine Tahkli saust ganz anders als eine mit 6 mm-Holzschaft. Hat aber auch einen Haken ;) ). Je dünner der Schaft, desto weniger "aussermittig" ist der an seinem Rand hochlaufende Faden. Und wenn der Schaft oben spitz zuläuft, kann man natürlich keinen Haken mehr reindrehen oder stecken.

Nur dass die meisten Spinner vermutlich keine Lust haben, Spindelschäfte spitz zuzuschnitzen und -schleifen - ich jedenfalls nicht! Deshalb kriegen meine Spindeln nach wie vor Haken. Mir ist übrigens auch noch kein Haken, Schaft oder Wirtel gebrochen. Das schlimmste, was beim Sturz auf den Fliesenboden passiert ist, ist dass der Haken verbogen war und ich auf die Suche nach der Zange gehen musste.

Ciao, Klara

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