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Spindel mit Tonwirtel
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Seite 1 von 1

Autor:  merin [ Do 10. Jul 2008, 01:43 ]
Betreff des Beitrags:  Spindel mit Tonwirtel

im alten Forum geschrieben am 31.10.2006 - 22:01


Da ich ohnehin in einer Keramikwerkstatt regelmäßig aktiv bin ist es für mich naheliegend mir eine Spindel mit Tonwirtel zu basteln. Aber wie? Worauf muss ich achten? Wie befestige ich den Wirtel am Stock?

Ach so, ich will eine Spindel basteln, bei der der Wirtel unten ist. Wie heißen die? Tiefwirtelspindeln?

Autor:  Greifenritter [ Do 10. Jul 2008, 01:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spindel mit Tonwirtel

im alten Forum geschrieben am 02.11.2006 - 08:49


Auch für diese Spindeln gibt es wieder viele Namen: Tiefwirtelspindel, Fußspindel, ...

Die eleganteste Metode ist sicher einen Spindelstab zu schnitzen, der nach unten etwas dicker wird (also nachoben leicht konisch zusammenläuft) und die Wirtel darauf festzustecken. Hat den Vorteil, daß man sie dann auch wieder abnehmen kann, wenn man eine andere Verwenden will oder sie bechädigt ist.

CU
Danny

Autor:  lunula [ Do 10. Jul 2008, 01:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spindel mit Tonwirtel

im alten Forum geschrieben am 02.11.2006 - 15:48


Hallo,
ich habe in einem Museumsshop sehr schöne Tonwirtel gekauft, die ich danach selbst mit Schäften versehen habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass es gut ist, wenn auch das Loch im Wirtel etwas konisch ist. Dann kann man den Wirtel besser auf einen etwas angespitzten Stab draufstecken.

Da ich demnächst auch in die Tonwirtelproduktion einsteigen will, hier noch eine Frage für die NaturwissenschaftlerBild:
Ich weiß, dass Ton beim Brennen einschrumpft. Wie muss ich das bei der Kalkulation des Lochs berücksichtigen? Wenn ich einen runden Wirtel mit einem Loch in der Mitte mache, wird das Loch dann beim Brennen enger oder weiter?
*grübel*

Gruß
Lunula

Autor:  N R M [ Do 10. Jul 2008, 01:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spindel mit Tonwirtel

im alten Forum schrieb Dido am 25.11.2006 - 05:02:

Huhu,
beim Brennen ändert sich die Größe des Loches nicht, aber beim Trocknen vorher.
Weiviel der Ton (und damit das Loch) schrumpft, hängt davon ab, (unter anderem) wie und wie stark der Ton gemagert ist, dh wieviel Schamotte, Sand, Faserteilchen (für die Puristen, die alles A haben möchten: Schamotte ist ok, das ist einfach gebrannter gemahlener Ton, den benutzt man dafür seit Jahrtausenden, genau wie heute) etc drin ist.
Öhm wo war ich...:dizzy:
Ach so: es hilft also im Prinzip nur ausprobieren. Ich würde das Loch mal ca 10-20% größer machen, als es am Ende sein soll.

Thema konische Löcher: ich hab mir mittlerweile etlcihe Spinwirtel angeschaut: konische Löcher kommen vor, sind aber nicht die Regel. Es kommt darauf an, wie der Spinnstab geformt war. Es gab so konische Spinnstäbe (da bräuchte ich jetzt ne Zeichnung) :undecided: und auch grade Spinnstäbe, für die waren die Löcher dann auhc nicht konisch. (Die meisten übrigens)
Ich vermute sehr stark, dass die Form des Spinnstabes von der Spinntechnik abhängt: Standspindel oder Fallspindel etc. Da bin ich am Rumprobieren.

LG
Doris


Autor:  w_ciossek [ Mo 4. Jul 2011, 08:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spindel mit Tonwirtel

Der Ton schwindet beim Trocknen und auch beim Brennen, da der Ton zusammensintert aber dieser Schwund ist geringfüger als beim Trocknen. Erst wenn er völligzusammengesintert ist, schwindet er nicht mehr. Das kann man durch mehrmaliges Brennen erreichen, dann wird der Tonwirtel glasartig wie Porzellan, wasserfest und besonders hart und weniger brüchig. Bei einen einmaligen Brand müßte man sehr hohe Temperaturen erzeugen, um das zu erreichen, wo aber auch die Gefahr besteht, daß sich dann der Ton deformiert oder gar schmilzt.
Da man eh für Tonwirtel konische Spindelschäfte benutzt, kann die Folge des Schwundes nur bedeuten, daß der Tonwirtel mehr an das Stabende gelangt. Notfalls kann man den Stab etwas dünner schmirgeln, sofern man möchte, daß der Wirtel an einer genau definierten Stelle des Stabes sitzt.

Nach dem ersten Brand (Sprühbrand) kann man den Wirtel auf einer Drehbank noch gut bearbeiten und schleifen, so das er exakt rotationssymetrisch wird und ausgewuchtet ist. Diese Drehbank braucht einen Dorn, wo man den Wirtel draufsetzen kann.
Dann brennt man ihn mehrere Male, bis er wasserdicht zusammengesintert ist. Danach ist er so hart, daß man ihn nicht mehr bearbeiten kann.

Gruß Wolfgang

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