im alten Forum geschrieben am 19.06.2006 - 11:45
spinntantchen's Glaskugelspindel
Link zum Handspindel-Portrait
(Bilder u. Steckbrief)
Huhu,
diese Spindel ist eher per Zufall entstanden. Die Glaskugel hatte ich mal ohne große Hintergedanken an eine Spindel bei einem Ausverkauf in der Bastelabteilung bei Karstadt (oder war's Kaufhof - ich kann die beiden nicht auseinanderhalten) in HH gekauft.
Das Loch in der Glaskugel hat nämlich einen recht großen Durchmesser von 10 mm und so wäre ich eigentlich gar nicht drauf gekommen, da einen Spindelschaft durchstecken zu wollen, weil mir das viel zu dick für die nicht allzu große Glaskugel geworden wäre.
Während ich aber an einer anderen Spindel herumbastelte u. unter anderem auch Zahnstocher verbaute (das war noch zu Zeiten, als ich keinen eigenen Bastelkeller hatte, sondern dies alles auf meinem Schreibtisch in meinem Studentenwohnheimszimmer machte). Beim Dumm-Herumspielen mit dem Material viel mir auf, dass ein 6 mm Schaft genau in die Öffnung passt und fest sitzt, wenn ich eine Runde Zahnstocher durch diese stecke.
Das habe ich dann auch so gemacht und mit einem scharfen Messer schön bündig unter und oberhalb der Kugel abgeschnitten.
Soviel zum Bau der Spindel.
zur Verwendung:Ich habe mir auf dieser Spindel das Spinnen von Baumwolle selbst beigebracht. Das natürlich als "Supported Spindle" d.h. als
Standspindel in einem Schüsselchen (siehe Bilder im Portrait).
Die Spindel liegt zwar mindestens eine Gewichtsklasse über denen von Tahkli-Leichtgewichten. Ich fand dies aber zum Baumwollspinnenlernen sehr günstig, denn gerade am Anfang ist man eher dazu geneigt, die Drehung etwas zu weit in die Fasern einlaufen zu lassen und dann geht es natürlich beim nächsten Ausziehen schwerer. Eine Leichtgewicht-Spindel würde dann sofort "abheben". Eine etwas schwerere Spindel verzeiht da schon eher mal einen solchen Anfängerfehler.
Die Spindel spinnt auch wunderbar (ohne zu eiern)
als Fallspindel. Allerdings gebe ich dazu die Spindel nur wirklich geübten Spinnern in die Hand, denn die Zahnstocher-Glaskugel-Konstruktion ist nicht geklebt und fällt die Spindel bei einem Fadenriss auf dem Boden, zerlegt sie sich meist zurück in ihre einzelnen Bauteile und man ist erst mal am Zahnstocherstückchen suchen.