im alten Forum geschrieben am 18.01.2006 - 22:54
DasWollschaf schrieb
es ist aber so, daß die Kreuzspindel der Scheibenspindel in gar keinem Maße nachkommt. |
Das kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen???
Kreuzspindeln laufen wunderbar rund, wenn man nur ein bißchen Sorgfalt beim Bau aufwendet.
Wie genau definierst Du "Ausgewogenheit des Nachlaufes"?
Meine Lieblingskreuzspindel läuft und läuft und läuft und meist bin ich unten am Boden und ich muss sie mit der Hand anhalten!
Durch die Wahl der Dicke und Länge der Kreuzspindelarme kann ich mir eine Spindel mit möglichst genau den Spindeleigenschaften zusammenstellen, wie ich sie mir wünsche.
Beispiel:
Spindel mit vorgegebenem Gewicht
Einmal nehme ich doppelt so dicke Leisten für die Arme und mache sie nur halb so lang -> Spindel dreht schneller
Dann nehme ich halb so dicke Leisten mache sie aber doppelt so lang -> Spindel dreht langsamer
Beim Spinnen in der Öffentlichkeit oder bei Kursen demonstriere ich damit immer sehr anschaulich, dass nicht nur das Gewicht maßgeblich für die Spindeleigenschaften ist, sondern auch "wo das Gewicht sitzt"
(sehr einfach ausgedrückt - Spinninteressierte sind meist nicht mit großem physikalischen Wissen bestückt)DasWollschaf schrieb
Das Ausgleichen beider Schenkel in der Länge ist extrem schwierig. |
Hä? Verstehe nicht so ganz, was gemeint ist?
Es kommt doch nur darauf an, dass das Loch genau in der Mitte - Schwerpunkt - der Spindelarmleisten gebohrt ist. Und wie man den findet ist kinderleicht und lernt man meist schon im Sachkundeunterricht in der Grundschule: Einfach durch Ausbalancieren!
Oder meinst Du, die beiden Arme so auszurichten, dass sie genau in 90°-Winkel zueinander stehen?
Das ist doch völlig unwichtig und beeinflusst den Lauf der Spindel überhaupt nicht.
Eine Scheibenspindel (Spindel mit ner platten Scheibe als Wirtel) ist doch auch nicht das Nonplusultra. Zumal die Kontruktion einer solchen Spindeln viel komplizierter ist und ein handwerklicher Laie nicht so ohne weiteres wie bei einer Kreuzspindel eine ausgewuchtete gut laufende Spindel hinbekommen wird.
Zumal halt eine Kreuzspindel einfach unschlagbar wird in der Tatsache, dass man einfach irre viel Garn problemlos darauf aufwickeln kann. Das Aufwickeln von größeren Mengen von Garn auf eine Scheibenspindel ist da ja eher nicht so einfach bzw. diese Wird schnell unwuchtig durch viel aufgewickeltes Garn. Bei einer Kreuzspindel wickel ich das Garn ja genau um den Schwerpunkt des Wirtels. Bei einer Scheibenspindel entweder oberhalb oder unterhalb des Wirtelschwerpunktes.
Mal abgesehen davon, dass es praktisch ist, ein fertig aufgewickeltes Knäul Garn zu erhalten (das je nach Kontruktion der Kreuzspindel sich evtl. sogar aus der Mitte heraus abwickeln lässt) und man sich das Abwickeln spart.
Also ich finde Kreuzspindeln genial und kann sie nur empfehlen.Nicht umsonst sind sie bei Spindelspinnern recht beliebt und in vielen unterschiedlichen Formen erhältlich.
So toll finde ich dann nämlich die Laufeigenschaften einer Scheibenspindel mit plattem/flachen Wirtel auch nicht. Da gibt es dann schon durchdachtere Wirtelformen als Scheibe oder Kreuz ...
Wobei ich mir die Wirtelform auch sehr nach dem Verwendungszeck der Spindel aussuche. Für mich gibt es nicht DIE eine ideale Wirtelform. Kommt immer darauf an, was man mit einer Spindel spinnen möchte und welche Spindeleigenschaften man dafür braucht.