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Spinnen mit der Navajospindel
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Autor:  spinntantchen [ Di 8. Jul 2008, 22:02 ]
Betreff des Beitrags:  Spinnen mit der Navajospindel

im alten Forum geschrieben am 02.01.2007 - 22:38


Huhu,

eines meiner nächsten Projekte wird das Navajospindeln sein.

Eine Navajospindel ist sehr sehr groß und hat ihren großen Wirtel in der Mitte oder unteren Drittel des Schaftes.

Man spinnt im Sitzen (entweder im Schneidersitz auf dem Boden oder auf einem Stuhl) und rollt den Schaft auf dem Oberschenkel ab während die Schaftspitze auf dem Boden aufsteht, d.h. die Navajospindel zählt zu den Standspindeln.

Wie das so aussehen kann:

Bild . . . . Bild



Hier findet Ihr auch noch ein paar gute Seiten über das Spinnen mit der Navajo-Spindel:


Hat schon jemand von Euch Erfahrung mit Navajospindeln?
Was für eine Spindel habt Ihr verwendet?

Autor:  llamero [ Fr 16. Jan 2009, 00:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spinnen mit der Navajospindel

Hallo zusammen!!

Aaaalso, ich spinne fast täglich Webgarn auf der Navajo-Spindel, und ich LIEBE sie!!
Traditionell wird auf der Navajo-Spindel Kett- und Schußgarn für die Webarbeiten der Navajo (Diné) gesponnen.
Das Kettgarn ist sehr, sehr fest gesponnen und wird nicht gezwirnt. Es wird nach dem spinnen direkt zu einem Ball gewickelt, mit angefeuchteten Fingern. Es wird sehr fest gewickelt. Dann wird es in der Wüstensonne zum trocknen gelegt.
Die Sonne dort ist so stark, das es bis ins innere durchtrocknet. Danach wird es direkt zum spannen der Kette benutzt.
Der Schußfaden, ebenfalls ein single, wird recht weich und locker gesponnen. Die Wolle wird mit Handkarden zu rolags verarbeitet, die mehrmals gesponnen werden, bis man ein weiches, luftiges Garn für den Schuss erhält.
Erst wird der rolag ganz leicht gesponnen und mit gerade soviel drall ausgezogen, das er nicht reisst. Dieser erste Faden ist dann ungefähr so dick wie unsere "Space"-wolle. Wenn man mehrere rolags aneinander gesponnen hat, wird die Spindel abgewickelt und der Faden wieder übergesponnen, etwas mehr ausgezogen mit etwas mehr Drall, danach wieder und wieder. Traditionell wird der Faden bis zu fünfmal übersponnen, bis man ein weiches, lockeres Dochtgarn hat.

Ich arbeite im sitzen auf unserer Bank mit meiner geliebten Navajo-Spindel von Schacht. Kann ich nur jedem empfehlen.
Am schönsten wird der Faden, wenn man die Wolle mit Handkarden kardiert hat. Die Mühe sollte man sich machen, weil es dann sehr einfach ist, mit dem "long-draw" zu spinnen.
Ich spinne erst einen sehr dicken single aus den rolags, wobei ich schon darauf achte, daß der erste Faden schon recht gleichmäßig ist. Danach wickle ich ab und überspinne den ersten Durchgang ein zweites mal, wobei ich den Faden mehr ausziehe und Unregelmäßigkeiten überarbeite. Den fertigen Faden halte ich in der Hand mit der ich den Faden ausziehe, gebe mit der Spindel mehr Drehung zu, bis der Fade fest genug ist. Dann wickle ich ihn auf die Spindel. Ich mache also nur zwei Durchgänge.
Hört sich sehr umständlich an, ist es aber nicht. Wenn man den Dreh erstmal raus hat, geht es echt flott.

Lasst Euch also von "Spider-woman" inspirieren und probiert es mal mit der Navajo-Spindel...

Liebe Grüße

Christian

Autor:  Greifenritter [ So 18. Jan 2009, 10:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spinnen mit der Navajospindel

Die Navajo-Spindel erfordert ja einen langen Auszug (man hat ja nur eine Hand zum ausziehen frei), da ist Flies oder anderes kardiertes meist viel angenehmer als Kammzug. Zumindest habe ich das beim Arbeiten so empfunden.

Gut kann man auf Teppichboden arbeiten, dann rutscht die Spindel nicht so weg.

Bild

Die Schacht-Navajospindel ist wirklich schön, kann man sehr empfehlen.

CU
Danny

Autor:  spinntantchen [ So 18. Jan 2009, 21:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Spinnen mit der Navajospindel

Zitat:
Die Navajo-Spindel erfordert ja einen langen Auszug (man hat ja nur eine Hand zum ausziehen frei), da ist Flies oder anderes kardiertes meist viel angenehmer als Kammzug. Zumindest habe ich das beim Arbeiten so empfunden.


Ursprünglich werden ja die kardieren Fasern in 2 Durchgängen auf der Navajospindel versponnen, d.h. im ersten Durchgang wird so eine Art etwas dickerer Pencil-Roving mit sehr wenig Drehung "gesponnen". Dann wieder ab- und zu einem Knäul gewickelt und erst im zweiten Durchgang fertig ausgezogen und die gewünschte Drehung zugefügt.

Auch fasziniert mich die Tatsache, dass zum Zwirnen das Garn einfach zu einem großen Haufen auf dem Boden abgewickelt und dann direkt von dort gezwirnt wird. Diese Fotos (so ich sie in irgendwelchen Büchern oder der Spin-Off gefunden habe) finde ich total irre und ich muss das unbedingt mal ausprobieren, ob das wirklich keinen großen Wuhling gibt.

Sehr schön ist das Spinnen mit der Navajospindel in dem Spindelbuch von Conny Delaney

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