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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 09:07 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
... grübel...
also mal auf die eigentliche Frage...


der Ansatz der Preisberechnung mit Metern ist schon gelungener als mit Gewicht, das mal das positive, dennoch lässt sich überhaupt nicht präzise sagen wie lange man mit der Handspindel dafür braucht, weil es noch ganz andere Faktoren hat wie nur die 50 Meter....

super aufbereiteter Kammzug geht um Welten schneller als kurze knubbelige Fasern....

wie dick.. ? es braucht für dünnere Fäden deutlich mehr Drall....

für sehr dünne Fäden kann man sich ohne weiteres an den Spinnradzeiten orientieren... für Spindelkönner


meine Gedanken zum Alkohol schreib ich jetzt mal lieber nicht..

Zwirnen ganz grob.. möchte man die gleiche fertige Dicke hat man doppelte Fadenmenge ( nur ganz grob) und auch den Zwirnvorgang) der ähnlich verläuft wie da spinnen nur schneller weil der Arbeitsteil des Ausziehens entfällt...


dann für mich der wichtigste Punkt.. gibt es überhaupt einen Markt ???

ist ja nicht so, dass es da auf dem Markt nicht schon fair produziertes Alpaka usw gäbe....



irgendwie verstehe ich Deinen Ansatz nicht sooo ganz...


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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 11:19 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo,

also, ich grübel auch....
Was hast Du aus der ungezwirnten Wolle gemacht, die Du gesponnen hast?
Eine sinnvolle und zewckmäßige Verarbeitung ungezwirnter Wolle ist aus meiner Sicht schon eher die Fortgeschrittenenübung und macht selten richtig viel Spaß. .
Und wenn Du mit Spinnereien zusammengearbeitet hast, stelle ich mir auch eher vor, dass die Dir "konventionelles", also gezwirntes Garn geliefert haben. Vermutlich als Strang oder Knäul, "Bälle" hat man meines Wissens nach mehr so im Sport.

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die geübten Handspinnerinnen in Südamerika nicht selbst wissen sollen, wie sie ein vernüftiges Garn machen können.

Zur Wollqualität: Wenn man die Wolle kaum von maschinell erzeugter unterscheiden kann, wäre das für mich kein Kaufargument, dann kann ich gleich (billigeres)Industriegarn kaufen. Von Handwerkserzeugnissen erwarte ich eher Individualtität, eine gewisse Einzigartigkeit, das Besondere, das sie eben von Industrieware unterscheidet. Ich stricke/webe/nähe meine Kleidung nicht mit dem Ziel, dass so aussehen soll, wie von der Stange. Gleichwohl freue ich mich, wenn die gute Qualität und sorgfältige Verarbeitung erkennbar sind.

Zu Pflanzenfarben: Damit die an der Wolle haften, muss man die Wolle beizen. Die Verfahren und Chemikalien, die dazu unbefangen in älterer deutscher Literatur oft empfohlen werden, haben mit Ökologie und Umweltfreundlichkeit nichts zu tun und will ich weder in Haus und Garten, noch im Abwasser oder auf der Haut haben. Nur weil Pflanzenfarbe draufsteht und drin ist, muss das noch lange nicht heißen, dass so ein Garn umweltfreundlich produziert wurde und/oder auf der Haut ungiftig ist.

Zu dem Knäul mit 50m zu NUR 6.-:
Was macht man mit 50m Garn? Die Frage ist halt auch sehr, wie viel das dann wiegt.
Habe ich ein Garn mit z.B. 400m/100g, (Stärke ca. wie Sockenwolle) dann kostet das nach dieser Rechnung 48.-.
Oder nach Klaras Rechnung 36.-, wenn ich das richtig sehe.
Da ich selber spinne, weiß ich, wie groß der Aufwand ist und dass das gemessen an der Arbeit, die drinsteckt, nicht teuer ist. Aber findet man Kunden, die bereit sind, soviel für das Garn für ein paar Socken, eine Mütze oder einen Schal zu bezahlen? Und wenn es gar ein Pulli mit 500-800g Wollbedarf werden soll?

Klaras Rechnung lautet übrigens 3ct + 3ct (2xSingle) + 2 ct (1xZwirnen) -> 8ct/m fertiges Garn zzgl. Materialkosten nach Gewicht.

Du kannst ja mal gucken, was es so an "besonderen Garnen" gibt. Suche doch mal z.B. nach "Noro" oder "Wollmeise" oder "Schoppel Zauberball", die sind allerdings nicht handgesponnen, oder suche nach handgesponnenen Garnen in der Bucht oder bei Dawanda im Netz, um Dich mal zu orientieren.

Grundsätzlich finde ich die Idee eines solchen Projektes nicht schlecht, aber hm - also auch ich frage mich das verschiedenes.

Viele Grüße

Hummelbrummel

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Zuletzt geändert von Hummelbrummel am Mi 1. Apr 2015, 11:24, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 11:22 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Doppelpost - gelöscht - sorry

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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 11:34 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Ich werd' jetzt mal ganz brutal: Du hast von nichts Ahnung (wie kann ein Mensch schon mal gesponnen haben und trotzdem nichts vom Verzwirnen wissen? Das ist normalerweise bei der ersten "Lektion" mit drin - oder spätestens bei der zweiten - und alle meine interessierten Zuschauer kennen das Prinzip auch) und bist nicht in der Lage, einen korrekten deutschen Satz zu schreiben. Wie soll das was werden mit der Vermarktung?

Und ja, ein Wollknäuel (das heisst Knäuel, oder Strang wenn's nicht zum Knäuel gewickelt ist - nicht Ball!) mit 50 m/50 g Schafwolle kostet bei mir "nur" 6 Euro - aber was will man mit 50 m anfangen? Das reicht nicht mal für 'ne Mütze... Und Garn mit 1 g/m ist so dick, das es mit der Handspindel kaum ökonomisch sinnvoll herzustellen ist. Für eine Mütze sollte man (mindestens) 150 m von so dickem Garn haben, macht 18 Euro - und da zögern die Leute schon, weil's für den Preis fertige Mützen im Laden gibt.

Wenn dein handgesponnenes Garn von maschinengesponnenem nicht zu unterscheiden ist, gibt's auch keinen Grund, dafür mehr als für maschinengesponnenes zu zahlen. Dessen Preise findet man im nächsten Wollgeschäft... (notfalls online).

Last but not least: Deine Bevormundung ("überschüssiges Geld geht nur in Alkohol") finde ich eine Unverschämtheit - Vlasta hat ganz Recht mit ihrem "kolonialistisch". Mit welchem Recht erdreistest du dich, anderen Leuten vorzuschreiben, was sie trinken dürfen? Wie würdest du es finden, wenn man dir nur so viel Geld zuteilte, dass es für Grundnahrungsmittel und Wasser reicht? Und mit dem Ansatz nennst du das ein "Bottom-up" Projekt? Ich hör' jetzt besser auf...

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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 13:39 
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Akha-Spindel

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9 % Gewinn – das wäre doch schön, wenn es für Dich auch fair wäre. Hast Du denn einen angemessenen Stundenlohn?
Und kommt dann noch zusätzlich Gewinn zum Stundenlohn?
Da muss man darauf achten wegen dem Finanzamt, die hätten immer gerne eine Gewinnerzielungsabsicht.

Wenn Du mit dem Projekt in Südamerika durch bist, dann könntest Du Dich bitte mal um die hiesigen Wollerzeuger kümmern, die hätten so ein bisschen fair trade bitter nötig.....


Ulrike

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Hier geht's zu meiner Vorstellung:
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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 14:49 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
... mir ist im Grunde nicht klar,was Du bezwecken willst...
möchtest Du , dass die Einheimischen vom Spinnen leben können...? dann orientier Dich an normalen Landeslöhnen...
solls ein Zubrot sein? frag die Leute selber wie lange sie brauchen...nur das gibt reale Werte.. was wir hier schreiben, festlegen würden, muss dort überhaupt nicht zutreffen....
Ich würd mich bedanken wenn jemand aus ner völlig anderen Kultur meine Arbeitsgeschwindigkeit pauschal abschätzen würde, und auf die Art meinen Lohn festlegen möchte.

weiters.... was gibt der Markt überhaupt her..

letztlich hilft der Wunsch faire Ware anbieten zu wollen gar nichts, wenn der Marktpreis den groben Rahmen steckt....
Qualität ? was verstehst Du unter Top Qualität ?? welche Qualität hat das Rohmaterial, ists normale Alpaka, Baby oder Royal oder ??? auf Schafe bezogen ähnliche Unterteilung...
welche Spinntechnik wieviel Drall Faserlänge usw....
über welche Menge reden wir hier ??

ohne Dir zusehr zu nahe treten zu wollen, finde ich ist das reichlich unausgegoren...

Es fehlt Dir scheints die Fachkenntnis , da finde ich es unglaublich schwierig einen für alle Seiten fairen Markt aufzubauen..
was die Bevormundung betrifft schliesse ich mich völlig Klaras Worten an....
Ich finde das ist keine gute Basis , um ein derartiges Projekt zu betreuen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Mi 1. Apr 2015, 19:54 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Spinnliesel hat geschrieben:
.....

Wenn Du mit dem Projekt in Südamerika durch bist, dann könntest Du Dich bitte mal um die hiesigen Wollerzeuger kümmern, die hätten so ein bisschen fair trade bitter nötig.....


Ulrike


Ne danke, bitte nicht. Ich will mit dem durch meiner Hände Arbeit verdienten Geld machen, was ich will, und wenn ich mir 'ne Flasche Whisky damit kaufe ;)

Grundsätzlich hat Spinnliesel aber Recht, auch die europäischen Wollerzeuger und -verarbeiter haben Absatzprobleme - da muss man das Material nicht vom anderen Ende der Welt holen.

Ciao, Klara

PS: Kann's übrigens sein, dass wir hier einem Aprilscherz aufgesessen sind? Immerhin ist heute der Erste...

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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Do 2. Apr 2015, 06:32 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
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Klara hat geschrieben:

PS: Kann's übrigens sein, dass wir hier einem Aprilscherz aufgesessen sind? Immerhin ist heute der Erste...


Das wäre immerhin eine schlüssige Erklärung für so manches Unerklärliche.
(Aber die Ausgangsfrage kam noch im März .)
Viele Grüße
Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Do 2. Apr 2015, 10:39 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 1. Jan 2014, 18:20
Beiträge: 88
Wohnort: Am Rande der schwäbischen Alb, direkt neben Outlet City Metzingen
Ach Klara, so eng würde ich das nicht sehen. Den Whisky kannst Du Dir doch von dem anderen Geld kaufen, dass Du nebenher auch noch mit Deiner Hände Arbeit verdienen kannst... man spinnt ja nicht den ganzen Tag.... wobei es natürlich viel regionaler und vielleicht fairer wäre, in Deinem Fall Cidre oder Cognac zu kaufen..... (das schreibe ich hier nur wegen dem Bezug zum Thema, natürlich kannst Du kaufen was Du willst)

Ulrike

:D Ich wünsche Euch einen wunderschönen April!

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 Betreff des Beitrags: Re: Wer kann mit Wissen helfen für Fair Trade project?
BeitragVerfasst: Do 2. Apr 2015, 11:08 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Na ja, Cidre ersetzt ja mehr das Bier (maximal so 5,5 %, wirkt aber wegen des Restzuckers vielleicht ein bisschen besser/schneller) ;) Und Cognac schmeckt mir nicht mal in Pralinen besonders. Während die Whisky (und Whiskey)-Auswahl schon im normalen Supermarkt erstaunlich ist - auch Single Malt :) - und in spezialisierten Läden wird sie wirklich beeindruckend. Zu wesentlich niedrigeren Preisen als im U.K., übrigens, was dazu führt, dass der Alkoholverkauf auf den Fährschiffen erst deutlich nach Abfahrt aus englischen Häfen beginnt und lange vor der Ankunft aufhört. (Da ich gerade sehe, dass ich mit einer Spezialistin rede: Ich wäre auch regionalen Spezialitäten nicht abgeneigt, aber das beschränkt sich hier auf Wein. Und die Combier-Produkte kann man vielleicht noch dazuzählen... aber z. B. Obstbrände gibt's hier in der Gegend gar nicht. Zumindest nicht offiziell...)

Zurück zum Thema, wenigstens so ungefähr: Wozu braucht's eigentlich ein Fair Trade Projekt für Handspinner? Für mich ist Selbstvermarktung da der einzige sinnvolle Weg - ich will nämlich die 100 %, die der Handel aufschlägt (auch bei Folker!) für mich! Da ich (Achtung Ironie!) Gerüchte gehört habe, dass es auch in Südamerika inzwischen sowas wie Post und Internet geben soll, sehe ich da kein grösseres Problem (ausser dem, Käufer zu finden - aber das haben wir ja alle): Man geben den Leuten einen Englischkurs, falls nötig, stelle ihnen einen PC zur Verfügung (falls sie noch keinen haben sollten), dazu ein Handbuch zur Website-Gestaltung (oder ein Link zu einem vernünftig arbeitenden Blog-Anbieter), und ein Hinweis auf Ravelry. Den Rest sollten sie selbst können. Vielleicht nicht ein Mensch alleine, aber in einer Dorfgemeinschaft sollten sich die verschiedenen Kompetenzen finden lassen.

Angesichts des Zustands der Wollindustrie in Deutschland frage ich mich, wie irgendjemand auf die Idee kommt, dass wir besonders qualifiziert seien, anderen Nationen bei der Entwicklung der ihren zu helfen...

Ciao, Klara

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