im alten Forum geschrieben am 16.06.2005 - 15:08
Hallo zusammen,
jetzt mal schauen, ob ich diese Frage ohne Bild beschreiben kann. Also:
Ich habe das Spinnen mit der Tiefwirtelspindel so gezeigt bekommen: ein Stück Anfangsfaden oder vom bereits gesponnenen Garn wird von der Schaftmitte nach unten geführt, am Wirtel vorbei einmal unten um die Spitze des Schafts geschlungen, dann ganz nach oben und mit einer Schlinge am oberen Ende des Schafts (Kerbe) eingehängt. Dann losspinnen. Wenn Faden lang genug, dann aufwickeln und die selbe Prozedur von vorn.
Inzwischen habe ich allerdings so viele Handspinnerinnen gesehen, die diesen Umschlag nicht machen, sondern einfach mit Schlinge am oberen Ende losspinnen, dass ich ein bisschen verwirrt bin.
Nach meiner Vermutung hilft das Ganze, den Schwerpunkt der Spindel in der Mitte zu halten, ist aber nicht zwingend nötig. Oder? Kann jemand von Vor- und Nachteilen und eigenen Erfahrungen berichten?
Oder ist das von der Bauweise der Spindel abhängig? Bei den Rekonstruktionen prähistorischer Spindeln (Steinzeit bis Frühmittelalter) ist der Wirtel ja auch so klein, dass ich gar nicht weiss, ob so eine zusätzliche Wicklung da was bringt.
Zusatzfrage: Gibt es eine Angabe, wie rum die Schlaufe um die untere Spitze und der "halbe Schlag" (so hat das spinntantchen genannt, also die Schlaufe) um das obere Ende sein müssen? Ich hab den Eindruck, ich mach die manchmal falsch rum, so dass sie sich sofort wieder auflösen (Ergebnis: Spindel stürzt ab *aaargh*)