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 Betreff des Beitrags: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2011, 08:34 
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Tahkli

Registriert: So 19. Dez 2010, 09:50
Beiträge: 222
Da ich mich inzwischen an mein neues Henkys (von Vivi ;) ) gewöhnt habe und eh gerade einen sehr dünnen Single am Spinnen bin, dachte ich mir: "Wohlan denn, probieren wir doch die Schnellspinn-Übersetzung, dann muss ich nicht mehr so dolle treten."

Aber heul und schluchz. Zuerst mal konnte ich kaum antreten - es fühlte sich an, als wären vier Bremsen auf dem Flügel. Und wenn ich den Antritt dann endlich geschafft hatte, machte es "schwupp!" und riss mir den Faden aus der Hand - an Ansetzen war da gar nicht zu denken. Hm. Also zog ich einen längeren Faden von der Spule, hielt dolle fest und bevor sich die Fasern verbinden konnten, machte es "pling!" und er riss direkt an der Spule. Nach vier erfolglosen Versuchen wechselte ich schmollend zur normalen Übersetzung zurück.

Woran liegt es? Brauch ich erst noch mehr Übung oder gibt es da einen Trick?


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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2011, 12:07 
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Tahkli

Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:09
Beiträge: 187
erst mal ein paar Tröstegrüßle von Henkys-Spinnerin zu Henkys-Spinnerin

ich habe mir die Schnellspinnoption für das Henkys auch geleistet - aber nach einigen Versuchen muß ich sagen, ich nutze sie nicht (mehr) - ist mir viel zu schwer zu treten.
Das mit dem starken Einzug kannst du aber umgehen, indem du den Spulenkern verdickst - mit aufgewickelten Garn, oder auch mit so ner Schaumstoffisolierung für Leitungsrohre, die du an der Längsseite aufschneidest und dann über den Spulenkern stülpst. Das reduziert den elenden Zug auf dem Faden.

Da ich mittlerweile 2 Spinnräder habe, die viel besser zum Lacespinnen taugen, spinnt meine Henkys-Minna nur noch die gröberen Wollen, Hundewolle und Artyarns - das bringt sie richtig gut und ich muß nicht so plagen, wenn ich Lace dann doch lieber auf der Ella von Tom Walther spinne.

liebe Grüße, angi

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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2011, 16:50 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Habt ihr Doppeltritt am Henkys? Und auch mit dem ist die Schnellspinneinrichtung nicht zu treten?

Grundsätzlich ist es logisch, dass der extrem massige Flügel des Henkys nicht wirklich zum Schnellspinnen geeignet ist - der Luftwiderstand nimmt mit steigender Geschwindigkeit ja zu (war's im Quadrat?), was den Einzug verstärkt und das Treten erschwert. Allerdings dachte ich, ich hätte auch schon begeisterte Berichte über die Schnellspinneinrichtung gelesen...

Ich hab' nur die schnelleren Spulen mit Übersetzung 1:12 - und die sind mir schon (zu) schwer zu treten (mit Einzeltritt), wenn die Spule voll und die Bremse entsprechend angezogen wird. Für die letzte Zwirnlage schalte ich daher meistens auf 1:6 runter.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2011, 17:26 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Ich würde wie Klara vermuten, das Henkys ist für Spitzengeschwindigkeiten einfach zu massig.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2011, 19:24 
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Tahkli

Registriert: So 19. Dez 2010, 09:50
Beiträge: 222
Erstmal ein grosses Dankeschön an Angi! Dein Trösten hat seine Wirkung durchaus gezeitigt! ;)
Ja, bei mir ist es ein Doppeltritt und ich fand es unglaublich, dass ich dermassen drauftreten musste.
Ich fürchte, Klara und Shorty haben mit ihrer Einschätzung Recht. Hmpf. Aber wieso kommen denn die Henkys-Leute auf die Idee, da eine Schnellspinnvorrichtung einzurichten? Das Spinnrad scheint mir dermassen überlegt entworfen und gebaut, dass ich es kaum glauben kann, dass die so eine Dödelei hinzufügen.

Die Idee mit dem künstlich aufgepolstertem Spulenkern werde ich jedenfalls nächstens mal ausprobieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2011, 20:07 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Ich denke, der Schnellspinnkopf ist etwas der Konkurenz geschuldet.( Gabs glaub ich ursprünglich nicht, oder täusche ich mich?)
Andere Hersteller haben da im Laufe der letzten Jahre sehr innovative gute Spinnräder entwickelt.
Der Entwicklung scheint man da etwas Rechnung zu tragen wollen.
Kann ich durchaus verstehen.
Es ist nun deshalb kein schlechtes Rad, aber eben nicht für diesen Spezialbereich.
Bildlich gesprochen, aus nem gutmütigen Ackergaul wird kein Springpferd, und ein feuriger Araber ist weniger für derbe Feldarbeit geeignet.
Es hat alles seine Aufgabe.
Viele Hersteller haben das mit untersch. Flügel und komplett anderen Spinnköpfen gelöst um die Schere möglichst groß zu halten.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Sa 5. Nov 2011, 11:59 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Das klingt jetzt wieder hart, und die Henkys-Begeisterten werden mit Tomaten werfen, aber ich finde, das Henkys ist nicht besonders gut durchdacht (die Schnellspinneinrichtung war übrigens vor 6 Jahren schon im Angebot - das ist keine Reaktion auf Neuentwicklungen z. B. von Tom Walter). Es ist ein ganz normales Rad mit Flügelbremse, was die einfachste und "sicherste" Bauart ist (ich habe auch meine E-Bay-Deko-Schnäppchen alle "irgendwie" zum Laufen gebracht). Nach einigen Aussagen auf der Website zu urteilen ("zwingender Einzug der zweifädigen Räder für Anfänger ungeeignet") könnten die Drechslermeister auch von einem Mitlesen im Spinnforum oder der Lektüre eines guten Fachbuchs profitieren. Und beim Spinnrad würden mir auch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten einfallen...

Das Henkys ist ein überwiegend sauber gearbeitetes Rad, das bei gleichem Preis besser aussieht (finde ich) als das Louet S10. Im Detailvergleich haben dann beide Räder Vor- und Nachteile - für welches man sich entscheidet ist persönliche Geschmackssache.

Ciao, Klara

PS: Ich find's auch blöd, dass es nicht schneller läuft, weil es so superpraktisch ist, zwei Kromski-Spulen auf eine Henkys-Spule zu zwirnen... Aber schon bei 1:12 (und ca. 80 Tritten pro Minute) bebt der Spinnkopf - wie beim Kaltblüter im Galopp die Erde...

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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Sa 5. Nov 2011, 12:52 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Ah danke Klara für die Info.
Wusste ich gar nicht. Wobei ich s weniger auf die Tom Räder bezogen habe.( der hat auch ein bißerl da und dort abgespickt, was völlig legitim ist ;-)
Wie lange gibts das Henkys überhaupt schon in der Form, weiss das jemand?
Karin

Nachtrag, ich frag da deshalb weil es mich vom Gesamtkonzept ganz stark ans Moswolt und andere Räder aus den 70 er erinnert.
Für dicke Pulloverwollen im Stil der 70 er. Kräftiger Einzug eher robuste Bauweise.


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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Sa 5. Nov 2011, 17:44 
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Akha-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 23:44
Beiträge: 87
Wohnort: Bochum
Henkys gab es schon zu DDR-Zeiten und hatte auch damals schon seinen Preis. Ich habe mal vor ca. 5 Jahren ein altes Henkys gekauft, von dem die Vorbesitzerin sagte, sie habe es schon 25 Jahre. Von daher könnte es hin kommen mit den 70ern.
Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Rad. Habe aber keine Schnellspinnvorrichtung und kann dazu nichts sagen. Ich spinne sehr fein mit dem Rad, hauptsächlich Schafwolle und Alpaka und bekomme damit eine Spule schneller voll als mit dem Louet.
Ich denke, man sollte die Drechsler auch mal auf eine solche Diskussion hin weisen. Wenn ich ein Problem mit dem Rad hätte, würde ich zuerst mal dort direkt nachfragen. Das Ehepaar Henkys ist ja sehr nett und auskunftsfreudig und ehrlich gesagt, kann ich mir nicht recht vorstellen, dass sie etwas bauen, was nicht gut funktioniert.

_________________
Viele Grüße,
Birgit
http://www.handspinnen.info


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 Betreff des Beitrags: Re: Schnellspinn-Kampf (beim Henkys)
BeitragVerfasst: Sa 5. Nov 2011, 18:26 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Ich glaube nicht dass das ein spezifisches Problem auf nur einem Rad ist.
Die Bauform lässt einfach bessere Laufeigenschaften im "Hochgeschwindkeitsbereich " nicht zu.
Laut meines Wissens sind die Henkys wirklich sehr nett ( hatte selber aber noch keinen Kontakt) für die baulichen Vorraussetzungen eines eher massigen flügelgebremsten Rades können sie aber nichts.In den 70 er war Lace und Edelfaser eher weniger Thema

Dass sich eine kleinere Übersetzung schwerer treten lässt ist völlig normal und einfach Tatsache. Die Kraftübertragung ist einfach schlechter als bei langsamer Fahrt.
Andere Hersteller haben das Problem durch filigranere Flügel , andere Fadenführung usw gelöst. Auch wird z.B. beim Lendrum empfohlen den very fast mit Geschwindigkeiten bis zu 44 zu 1 nur mit Doppeltritt zu nutzen, weil mit Einzeltritt schwer tretbar.

Dass man mit nem eher klobigen Rad auch fein spinnen kann stelle ich nicht in Frage, geht auf dem Moswolt ( Flügelbremse, wuchtiger Spinnflügel, Einzeltritt)auch.
Deutlich komfortabler gehts auf nem Spulengebremsten mit höherer Übersetzung.

Wie ich schon schrieb, alles hat seine Berechtigung, seinen bestmöglichen Arbeitsbereich.

Karin


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