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 Betreff des Beitrags: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 12:11 
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Akha-Spindel
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Registriert: Di 13. Jan 2009, 22:53
Beiträge: 87
Wohnort: Nürtingen
Vorabinfo: Habe spinnen gelernt auf einem Louet und spinne seit Jahren auf einem Ashford Traveller (scotch tension).
Nun habe ich ein gebrauchtes Spinnrad geschenkt bekommen, das offensichtlich ein Nachbau des einfachen Louet S10? ist.
Mein Problem: selbst wenn die Flügelbremse völlig "lose" eingestellt ist, d.h. gar nicht bremst, ist ein Wahnsinnszug auf dem Garn. Wenn ich nicht schon einigermaßen gut spinnen könnte, würde ich kein Garn hinkriegen.
Ich kann zwar spinnen, empfinde es aber als zieml. stressig, weil ich mich quasi gegen den Zug "stemmen" muss. Ich weiß nun gar nicht, wie ich das etwas gemäßigter hinkriege...
Vielleicht ist das auch normal und ich bin das nach 10 Jahren Ashford nicht gewohnt. Da es nämlich möglich, den Einzug sehr differenziert einzustellen.
Gruß, Beate


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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 12:34 
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Tahkli
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Registriert: So 2. Nov 2008, 01:37
Beiträge: 136
Wohnort: Wuppertal
Hai Beate!

Natürlich kann es sein, daß dich Deine Spulenbremse im Laufe der Zeit verwöhnt hat. ;)
Aber ich habe schon feststellen "dürfen", daß es selbst innerhalb der Kategorie "flügelgebremst" Riesenunterschiede geben kann. Mein Ariadne hat sehr geringen Einzug bei völlig gelöster Bremse. Mein ehemaliges Rotterdam dagegen zog auch ohne Bremse wie eine Wilde.
Wenn die Lagerung des Flügels gut gefettet/geölt ist, und man sonst nix findet, was den Flügel bremst, muß man tricksen.
Zwei Tricks kenne ich, um da den Einzug etwas zu verringern.
1.) Den Spulenkern mit irgendetwas umwickeln, daß er einen größeren Durchmesser bekommt. Was man dafür nimmt, ist egal. Vom Waschlappen bis zur Rohrisolierung aus dem Baumarkt kannst du alles nehmen, wobei die Isolierung aus Schumstoff schon professionell ist.
2.) Kann man den Faden über mehrere Häkchen führen. Beim Rotterdam waren die Haken alle auf einer Flügelseite, also zeigten sie alle gleichzeitig nach oben. Da konnte ich das Garn im Zickzack drüberführen. Wenn Dein Rad die Haken auf der einen Flügelseite oben hat, während die der anderen nach unten zeigen, müßtest Du sie auf einer der Seiten umändern, und auf der entgegengesetzten Seite einschrauben.

Grüßis die Claudi


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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 15:34 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Zitat:
Mein Problem: selbst wenn die Flügelbremse völlig "lose" eingestellt ist, d.h. gar nicht bremst, ist ein Wahnsinnszug auf dem Garn.


Hallo Wollhexle,

ich würde mal die Spindelachse mit Stahlwolle abreiben und heftigst einölen sowie mir die Spulenlager anschauen. Vielleicht sind die verdreckt und klebrig.

Aber manchmal ist einfach das Rad schlecht (gerade bei Nachbauten).

Sigrid

_________________
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 17:12 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Hallo Wollhexle,

wenn die Bremsenkonstruktion ähnlich wie beim Louet ist, dann nimm erst mal diesen Bremsriemen komplett ab (entweder völlig losschrauben, so dass er gar nicht auf aufliegt, ggf. ganz aushaken - falls möglich). Dann probiere aus, wie's jetzt einzieht - falls Du das noch nicht gemacht hast.

Dann nimm als nächstes den Antriebsriemen runter und versuche den Spinnflügel mit der Hand anzuschubsen. Berichte mal, wie schwer das geht und wie langer er mit einmal Anschubsen nachdreht.
Eigentlich sollte er schön leicht anzuschubsen sein und einige Runden nachdrehen.

Als nächstes hälst Du nun den Spinnflügel fest und schubst die Spule einmal an und berichtest, wie leicht das geht und wie lange sie anschließend dreht. Eigentlich sollte sie so ziemlich lange laufe und sich wirklich ganz leicht drehen lassen.

Dreht sich beides aber nicht leicht und nicht lange nach, dann nimm den Spinnflügel und die Spule einmal ab und betrachte alles ganz genau.
Wie sehen die Lager aus?
Also die Lager wo sich der Spinnflügel drauf dreht (vorne die Spinnöffnung am Spinnrad aufliegt und hinten die Achse am Spinnrad drin steckt) ... ist da alles sauber und gut geschmiert?
Wie sehen die Gegenstück am Spinnflügel auf (da wo er aufliegt/im Lager steckt)? Auch alles sauber und nicht verrostet?
Wenn die Spule nicht leichtgängig auf der Spinnflügelachse ist, musst Du Dir mal die Achse genauer ansehen:
Ist die Spinnflügelachse gerade? rostfrei? Schau, ob irgendwas eiert oder seltsam läuft ...
Und natürlich die "Löcher" in der Spule, wo sie auf der Spinnflügelachse sitzt.
Ist es da auch alles schön sauber, frisch geschmiert? Sitzen die Lager (Plastik, Leder o.ä.) noch korrekt in der Spule? ... oder haben sie sich vielleicht gelöst und verkantet?

Vielleicht sind diese Stellen einfach nur mit der Zeit verschmutzt, z.B. durch verklebte alte Fasern, Dreck, harzig gewordenem Öl/Fett.

Zitat:
ich würde mal die Spindelachse mit Stahlwolle abreiben

Würde ich nur machen, wenn sie wirklich stark verdreckt oder rostig ist.

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 17:41 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Zitat:
Zitat:
ich würde mal die Spindelachse mit Stahlwolle abreiben

Würde ich nur machen, wenn sie wirklich stark verdreckt oder rostig ist.


Klar, davon bin ich ausgegangen. Ist meistens das Problem.

Sigrid

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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: So 26. Jul 2009, 19:42 
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Akha-Spindel
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Registriert: Di 13. Jan 2009, 22:53
Beiträge: 87
Wohnort: Nürtingen
Hallo Ihr Lieben!

Ich danke Euch herzlich für die verschiedenen Tipps, die ich nun mal "abarbeiten" werden und hoffe, dass was dabei ist, was mich zum Erfolg führt. - Das mit dem "Spule dicker wickeln" hab ich mir auch schon überlegt. Mal sehen...
Jedenfalls werde ich Euch berichten.

Gruß, Wollhexle


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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: So 26. Jul 2009, 21:03 
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Tahkli

Registriert: So 3. Aug 2008, 09:18
Beiträge: 227
Nabend Wollhexle

Genau dein Problem hatte ich bei meinem Willy. Der ist bekannt , genau wie das Louet für den Hammer Einzug. Mir hat es geholfen, erst mal hab ich nur So - wolle einziehen lassen. Da hab ich mit rumprobiert, wie stark die Bremse angezogen wird. Als nächsten schritt, hab ich mir ca 200 gr So - Wolle auf die Spule gemacht. Ab da ging es sehr gut. Nun brauche ich das auch nicht mehr. Man bzw ich, hab jetzt das Gefühl für die Bremse.
Vergessen hab ich, angefangen zu spinnen hab ich mit Vlies, wo noch etwas Restfett drin war. Das ist nicht so flutschig am Anfang.
Viel Glück und Spass am probieren
Grüßlis Maria

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Grüßlis maka


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 Betreff des Beitrags: Re: Zu starker Einzug trotz gelockerter Flügelbremse
BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2009, 15:53 
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Akha-Spindel
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Registriert: Di 13. Jan 2009, 22:53
Beiträge: 87
Wohnort: Nürtingen
So, nach Befolgung Eurer verschiedenen Ratschläge melde ich mich mit "Erfolg" :D zurück!
Das Rad lief/läuft super, ist nicht verklebt od. verklemmt. Ich hab's nun entsprechend gefettet - hätte ich auch selbst draufkommen können, nur dachte ich, dann läuft's mir davon :) Jetzt geht es wirklich gut - notfalls bremmst das Zickzack-geführte Garns sehr gut. Und vielleicht ist es so wie Maria sagt, ich gewöhne mich langsam an das Rad.
Also nochmals DANKESCHÖN - Ihr hab mich gerettet, oder besser das Spinnrad ;)
Beate alias Wollhexle


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