Zitat:
Sie hat die Ausbildung der Handweavers Guild of America und den Abschluss: "Certificate of Excellence in Handspinning" also schon Qualifikation, und ist jetzt keine Anfängerin, ganz im Gegenteil.
Naja, nur weil jemand "irgendeinen Zettel" hat, bedeutet dies ja nicht, dass derjenige immer Recht hat. Und von jemandem der eine solche Ausbildung hat (die ja i.R. auch dazu qualifiziert Kurse zu geben) sollte man eigentlich auch erwarten, dass solche Aussagen nicht einfach nur in den Raum gestellt sondern auch entsprechend begründet und erklärt werden. Naja vielleicht bin ich halt auch durch das dt. Schulsystem verdorben - vielleicht entspricht das ja auch der amerikanischen Pädagogik (wo nur nachplappern und auswendig lernen angesagt und eigenen Kopf einschalten unerwünscht ist).
Also ich würde auch gerne wissen, welche Begründung sie dafür hat ... mir fällt nämlich keine plausible dafür ein ...
mhh ... dadurch dass das Garn unter Spannung steht, könnte es die Elastizität verlieren ... allerdings nur vorrübergehend. Sobald die Fasern mit warmem Wasser in Berührung kämen (nach dem Zwirnen) würden sie sich ja wieder entspannen. Aber das ist ja eigentlich kein Problem, man muss halt nur Bedenken, dass sich das Garn mit dem Waschen nochmal verändert. Außerdem würde das Garn ja genauso unter Spannung stehen, wenn ich es auf eine andere Spule, Knäul, Klorolle oder ähnliches einfach nur umwickle...
Was passiert noch, wenn es länger auf einer Spule verweilt?
Die Drehung schläft ein d.h. nach längerer Lagerzeit verliert sich langsam die aktive Drehung und das Garn will sich nicht mehr (so doll) mit sich selbst verzwirnen, wenn man es in einer Schlaufe herunterhängen lässt. Gleiches passiert aber auch bei anderen "Lagerungsformen" wenn das Garn auf eine andere Spule, Knäul oder ähnliches umgewickelt wird. Zumal ja die Drehung auch wieder durch Kontakt mit warmem Wasser aufwacht = wieder aktiviert wird.
(Merkt man schön, wenn man ganz alte Singles verzwirnt. Wenn dann der Zwirn von der Spule kommt, sieht er gar nicht ordentlich verzwirnt aus, als wenn die Fäden sich gar nicht richtig umeinander schmiegen wollen - einmal ab ins warme Wasser und schon kuscheln sich die Fäden harmonisch umeinander (vorausgesetzt die Zwirndrehung stimmt)). Zum Thema einschlafende Drehung gibt's hier irgendwo auch einen eigenen Fred.
Ehrlich gesagt, hat man früher Spinnanfängern eher dazu geraten, das Garn länger auf den Spulen ruhen zu lassen, bevor man es verzwirnt ... nämlich genau aus dem Grunde der einschlafenden Drehung: Bei evtl. stark überdrehten Anfängergarnen besteht dann nämlich weniger Gefahr, dass sich Kinken in den Einzelfäden bilden und dieses sich verheddern wenn beim Zwirnen mal etwas Lose aufs Garn kommt.
mhh ... die Frage finde ich jetzt so interessant, dass ich diese Beiträge ausschnipsle und ihr einen eigenen Fred gönne.