Bevor ich überhaupt vom Nadelbinden was gehört hatte, hatte ich diesen Stich schon getan ohne es zu wissen, daß es Nadelbinden ist. Dabei hatte ich eine Nähtechnik, die ich bislang noch nie in der Literatur oder im Internet gefunden hatte. Als Beispiel nehmen wir F1 /U . Lange wußte ich nicht, ob es überhaupt ein Nadelbinden ist, da man hier keine Freihandtechnik oder Daumenfangmethode braucht, sondern einfach mit F1 die Nadel hindurchführt und dann von hinten nach vorne durchzieht. Es gibt auch nicht die übliche Schlaufenkette. Als ich auch hier vor Kurzem die Daumenfangtechnik anwandte, ging mir ein Licht auf, daß es auch Nadelbinden ist. Am linken Daumen geht ja der Arbeitsfaden nach links weg. Sticht man mit F1 in eine alte Schlaufenkette, dann geht der Arbeitsfaden über den Daumen herum, weil F1 rechts vom Daumen liegt. So bildet sich eine vordere Daumenschlaufe. Nach F1 führt man die Nadel unter den Arbeitsfaden hindurch. Jetzt ist die vordere Daumenschlaufe vollständig. Diese schiebt man über den Daumen und zieht den Faden ganz durch so das die Schlaufe ganz zu gezogen wird.
Also noch einmal kurz: F1 und dann die Nadel unter den Arbeitsfaden führen und ganz durchziehen bis keine große Schlaufe mehr vorhanden ist!
Für diesen Stich ist eine Luftschlaufenkette nicht möglich, weil es eine einfache Schlaufe ist, die , wenn man sie nebeneinander machen würde, bei einen Fadenzug den Faden strecken würde, wo alle Schlaufen sich auflösen, weil der Faden eine Schraubenline oder Spirale (wie bei einer plattgedrückten Zugfeder) beschreibt!
Man braucht anfangs eine Hilfskette für die F1 Stiche , die man beispielsweise auch beim Häkeln benutzt und schnell mal häkeln kann. Arbeitet man von einer Rosette aus, dann braucht man diese Hilfskette nicht. Man bildet einfach einen Knoten, und sticht mit F1 mehrmals da hinein, für die Zunahme oder Rosette.
Ich hoffe, daß dieser Stich ohne Bilder nachvollziehbar ist.
Bei B1 /O wird nicht unter den Arbeitsfaden durchgezogen, sondern darüber.Bei F1 /O bzw. B1 /U bildet der Faden eine Schraubenlinie wie bei einer nicht plattgedrückten Zugfeder und erinnert an das Nähen eines Saums, wo der Faden sich um den Stoffrand wickelt.
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