handspinn-forum.de

Hallöchen zusammen,

die ersten (gebrauchten) Stoffwindeln sind schon bei mir eingezogen und jetzt überlege ich, ob ich Wollüberhosen für die Höschen- (Binde-, Mull-) Windeln selbst stricke oder kaufe.

Deshalb bin ich gerade dabei herumzusurfen und Strickanleitungen dafür zusammen zu suchen und habe schon ganz viele entdeckt. Vielleicht könnt Ihr mir bei der Auswahl helfen?

Nach welcher Anleitung habt Ihr solche Überhosen gestrickt? Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemachtt? Hattet Ihr eine Lieblingsanleitung oder eine von der Ihr total abraten würdet?

Die Anleitung von Ottobre gefällt mir sehr gut, aber leider sind die Angaben zur verwendeten Wolle ziemlich dürftig Keine Lauflängenangabe oder ähnliches. Und ich muss das Garn doch erst noch spinnen

Auf dieser Seite gibt's ganz viele Anleitungen:
http://www.wollwindelchen.de
Da gefallen mir die Radler und die geknöpfte bzw. Klettüberhose.
Auch der Tipp für Nachts noch eine gestrickte Wolleinlage mit einzulegen hört sich gut an.

Irgendwo anders habe ich gelesen, dass jemand die Wollüberhosen noch dichter bekommt, indem sie ein Stückchen Wollwalkstoff oder Wollfilz im Schritt einnäht.

Hier evlt nützliches :
https://www.wollhandwerk.de/fileadmin/i ... r_Baby.pdf

http://community.livejournal.com/punk_k ... 10889.html

Karin

Oh cool, Windelhosenanleitungen aus dem Inet. Die hätte ich vor 24 Jahren brauchen können. Ich hab damals frei Schnauze etliche gestrickt und bin mit Versuch und Irrtum klug geworden... Am besten fand ich die mit Klettverschluss oder Bändelchen, ähnlich dem Kletthöschen im ersten Link.
Günstig war auch so eine Uhrglas-Form: Bündchen ca. 3/4-Bauchumfang, dann abnehmen, schmaleres Teil für zwischen den Beinen durch, dann wieder zunehmen bis auf ursprüngliche Breite oder klein bissl weniger, wieder Bündchen, an den Seiten mit Klett verschließbar.
Sehr bewährt hat sich Milchschafwolle, die ich von einer Deichschäferei hatte. Voll im Fett gesponnen und die Hosen können hinterher in der WaMa gewaschen werden (nicht zu heiß,) weil die Milchschafwolle kaum filzt.
Wenn die Kids laufen lernen braucht's allerdings Hosen, die nicht aufgehen können, also ohne Verschluss, einfach wie ein Slip mit ganz breitem Bündchen.
Alle meine 4 Söhne haben diese Dinger getragen und manche sind danach noch an die Nichten und Neffen weitergegeben worden.

Viel Spaß und Vorfreude beim Spinnen und Stricken wünscht
Lilith

Weiß jemand, was mit der Angabe "doppelt gestrickt" bei den gekauften Wollüberhosen gemeint ist? (Diese werden ja gerne für die Nacht empfohlen).

Ist damit gemeint, dass sie einfach mit einem doppelten Faden gestrickt sind oder dass der Höschenteil aus 2 Lagen Gestrick d.h. so ungefähr 2 einfach gestrickte Höschen ineinander, die durch die Bündchen miteinander verbunden sind?
(mhh ... wenn das keiner weiß, muss ich mir vielleicht doch eine bestellen und "sezieren")

Hi,
ich wickle auch mit Bindewindeln und Wollüberhosen und die gekauften, die ich habe, sind alle mit dünner, feinen Merinowolle gestrickt. Sie bestehen sozusagen aus zwei dünnen Schichten (als würde man zwei übereinander ziehen).
Ich habe auch eine selbst gestrickte (mal geschenkt bekommen), aber ich mag die mit den Bündchen, die weiter herunter gehen lieber. Falls du dir selbst eine sticken willst würde ich empfehlen, dass du sie ähnlich wie die gekauften machst, da diese Form sehr gut sitzt und zweckmäßig ist.

In der Nacht verwende ich (obwohl ich das nicht will) Wegwerfwindeln, da die Wollüberhosen, wenn sie zu lange nicht gewechselt werden total stinken und man den Geruch schlecht rausbekommt. Dicht wären sie allerdings. Alternativ werden so Plastiküberhosen (für Allergiker von Disana) angeboten, die ich mal für die Nacht probiert hätte, aber wenn man die öffnet riechen die strenger als eine ganze Windeltonne voll mit Windeln.

Am Anfang dauert es ein wenig bis sie "angefilzt" und richtig dicht sind , da sollte man nicht verzweifeln.

Ich wickle schon lange mit Mehrwegwindeln und bin total zufrieden.
Soll ich dir einmal ein Foto machen?

Also unsere gekaufte damals hatten immer 2 Lagen, also wie zwei ineinander gesteckte und miteinander verbundene Höschen.

(Selbst gestrickt habe ich nur einmal eine "frei Schnauze" nach den gekauften: Die hatte zwar eine Superform, war aber völlig nutzlos, da ich unbedachterweise superwash-Wollreste verwendet hatte - mit besonders guter Feuchtigkeits-Weiterleitung nach draußen.)

Viele Grüße
Hummelbummel

Ich treibe mich ja nun schon eine Weile auf diversen Stoffwindelseiten und -foren herum und das Argument habe ich nicht gehört. Ganz im Gegenteil werden Wollüberhose gerade zu als ideal für nachts hingestellt.

Allerdings habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, dass wenn der Geruch nach dem einfachen Auslüften (also Wollüberhosen immer Wechsel benützen bzw. die Nachthose mind. 1/2 Tag auslüften) nicht rausgeht, dass dann die Windel neu gefettet werden muss bzw. nicht genug gefettet ist.

Zum Überhosen selbst stricken, bin ich noch nicht gekommen, da mich eine Sehnenscheidenentzündung ärgert. Deshalb sind mittlerweile zwei neue doppeltgestrickte Überhosen und 2 gebrauchte gestrickte Überhosen (eine doppelt und eine einfach und recht dünn) sowie eine total süße Wollüberhose mit Klett aus dickerem Wolljersey bei mir eingezogen. ... das erinnert mich, dass ich die noch Waschen und Fetten muss ...
Ich würde ja so gerne eine Woll-Longie (eine Art Leggins aus Wolle, die anstelle der Überhose getragen wird) haben ... und gekauft sind mir die nämlich zu teuer, aber da will ich warten, bis die Anwenderin Modell stehen (äh liegen) kann, denn meine kleine Wollüberhosensammlung soll eigentlich alles in Größe für Neugeborene sein ... aber die Größenunterschiede bei den Modellen sind echt riesig. Und so viel Mühe will ich mir nicht machen und dann passts evtl. nicht.

Doppeltgestrickt in der Art wie die gekauften, wird man wohl nicht hinkriegen, weil da das Garn zu dünn sein müsste, denke ich auch.


Wobei's da auch Unterschiede gibt. Die meisten dieser Art sind heute nicht mehr aus "Plastik" und nicht mehr völlig dicht. Es wird sogenanntes PUL verwendet, dass ist ein Polyester beschichtetes Gewebe, was aber atmungsaktiv ist d.h. Feuchtigkeit nur in eine Richtung nicht durchlässt.
Es gibt auch Überhosen aus wasserabweisendem (aber atmungsaktivem) Fleecestoffen, das eine gute Alternative für "Wollallergiker" sein soll.

Ich habe meine drei Kids mit Stoffwindeln gewickelt, da habe ich die Windelhöschen auch doppelt gestrickt. Da war bei der Anleitung wie beim DoubleFace-Stricken und dann dünne Fettwolle mit 2,5er Nadel.
Die Anleitung hatte ich damals vom Finkhof, leider bieten sie den Download nicht mehr an.
Damit sich der doppelt gestrickte Teil nicht so schnell verzieht kann man zwischendurch, so alle 5-8 Maschen einmal die beiden Fäden verschlingen.

@Sabam:
Das mit dem Double-Face-Stricken ist eine total geniale Idee. Das werde ich unpetinkt ausprobieren. Ob's dann allerdings sommertauglich wird wage ich zu bezweifeln...

Als optimal für die Nacht, hätte ich sie nicht empfunden. Auch wenn sie frisch in Lanolin eingelegt waren, stinken sie danach, wenn sie lange nicht gewechselt werden, finde ich.
Wie geht es da den anderen, die auch so wickeln?

Das nächste Mal werde ich mich präziser ausdrücken, die von mir erwähnten Überhöschen aus "Plastik" bestehen natürlich auch aus luftdurchlässigem und nicht wasserdurchlässigem Kunststoff (einem organischen Polymer, das umgangssprachlich auch als "Plastik" bezeichnet wird)
http://www.windeln.de/disana-microfaser ... fhose.html

Liebe Grüße